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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Magda: Nein , und sie erkl ä rte ihre Gr ü nde.
Aber die alte Frau ist nur so eine Art Pf ö rtnerin. Die Leute drinnen k ö nnen ganz anders sein , ließ sich Jaelles ged ä mpfte Stimme h ö ren.
Magda antwortete nicht. Von dem Schlingern ihres Korbes wurde ihr schlecht.
Wie hoch mag dieser Ort liegen?, fragte sie sich. Ihr war, als habe der Korb sich mindestens eine halbe Stunde lang aufw ä rts bewegt, obwohl ihr der Verstand sagte, dass es so hoch unm ö glich sein konnte. Das n ä chste Mal, wenn ich mich freiwillig zu einer Reise melde, sagte sie zu sich selbst, werde ich daran denken, dass ich an Akrophobie leide.
Doch auch diese scheinbar endlose Fahrt fand ein Ende. Lichter tauchten auf, primitive Pechfackeln, die flackerten und qualmten und zum Himmel stanken. Frauen, gekleidet in derbe R ö cke und Schals, das Haar ungek ä mmt, trugen sie.
Wenn das die Erw ä hlten der G ö ttin sind , hauchte Vanessa auf Terra-Standard – damit man es weder h ö ren noch verstehen konnte –, halte ich nicht viel von ihnen. Ich habe noch nie eine so schmutzige Bande gesehen.
Magda zuckte die Schultern. Hier gibt es wenig Brennmaterial und Wasser zum Waschen. Das Erste, was die Leute in dem R ä uberdorf getan haben, war, dass sie uns ein Bad anboten, vergiss das nicht.
Zwei Frauen hielten den schwankenden Korb fest, damit die Passagiere aussteigen konnten. Magda war dankbar f ü r die Finsternis rings um den Lichterkreis der Fackeln. Sie verhinderten einen Blick zur ü ck in den tiefen Abgrund, aus dem sie heraufgekommen waren.
Seid willkommen im heiligen Haus der G ö ttin , sagte eine Frau in diesem barbarischen Dialekt. M ö ge die Dame euch in sichere Obhut nehmen. Kommt heraus aus dem Schnee und dem Wind. Die Frauen nahmen sie in die Mitte und f ü hrten sie einen langen, steilen, mit Kopfsteinen gepflasterten Weg hinauf zu einer Ansammlung von Geb ä uden. Der Sturm pfiff zwischen den H ä usern hindurch und heulte um die Ecken, aber in ihrem Lee waren sie vor Schnee und Wind gesch ü tzt. Magda erinnerte sich, dass sie, als sie die grauen Vierecke aus der Ferne erblickte, versucht hatte, ihre Gr ö ße zu sch ä tzen. Sie waren nicht in einem menschlichen Maßstab erbaut, ebenso wenig wie die Stufen, ü ber die die Blinde allein in Dunkelheit und Sturm hinuntergeklettert war.
Ihre F ü hrerinnen schoben sie in einen Gang zwischen zwei der gewaltigen Bauwerke und pl ö tzlich durch eine große T ü r in einen Raum, wo ein Feuer brannte – ein Feuerchen in einem steinernen Kamin, das die dunklen Ecken des Raums vergeblich zu erhellen suchte.
Vor dem Feuer hockte eine dunkle Gestalt, eingeh ü llt in große Schals und Schleier. Die Frauen dr ä ngten ihre G ä ste vorw ä rts.
Kiya , sagte eine, die H ö flichkeitsanrede f ü r jede weibliche Verwandte aus der Elterngeneration benutzend, die f ü r gew ö hnlich die Bedeutung von Tante oder Pflegemutter hatte, hier sind Fremde, darunter eine Kranke.
Die Frau vor dem Feuer erhob sich und schob langsam die Kapuze aus ihrem Gesicht. Sie war eine große alte Frau mit schw ä rzlichem Gesicht. Ihre weit auseinander stehenden Augen unter den schmalen Brauen wanderten bed ä chtig von einer zur anderen.
Einen guten Abend w ü nsche ich euch, Schwestern , begr ü ßte sie sie endlich. Sie sprach den gleichen Gebirgsdialekt wie die anderen, aber langsam, als sei er ihr nicht vertraut. Ihre Aussprache war dagegen deutlicher und weniger barbarisch. Dies ist das heilige Haus Avarras, in dem wir abgeschlossen leben und Ihren Segen suchen. Alle Frauen, die ein Obdach suchen, sind uns willkommen; ihr, die ihr unsere Suche teilt, seid gesegnet. Was kann diese Person euch f ü r heute Nacht anbieten? Ihre Stimme war ein tiefer Kontraalt, so tief, dass sie sich kaum nach einer Frauenstimme anh ö rte. Jaelle antwortete: Wir suchen Zuflucht vor dem Sturm, und eine von uns ist krank.
Die Frau musterte sie eine nach der anderen. Cholaynas Husten durchbrach die Stille. Die alte Frau winkte sie zu sich, aber Cholayna war zu schwach und lethargisch, um zu gehorchen. Vielleicht hatte sie die Geste nicht einmal gesehen. Also ging die Frau zu ihr.
Was fehlt dir, Schwester? Sie wartete nicht auf eine Antwort. Man h ö rt es an dem Husten; du bist aus dem Tiefland, und die Bergluft macht deinen Atem krank. Ist es so? Sie ö ffnete Cholaynas Jacke und legte ihren grauen Kopf an Cholaynas Brust. Nachdem sie eine Weile gelauscht hatte, meinte sie: Wir k ö nnen dies heilen, aber du

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