Die schwarze Schwesternschaft - 8
sagte, Avarra oder die Schwesternschaft h ä tte uns zu ihnen gef ü hrt, w ü rde ich nicht widersprechen. Sie sah, dass Cholayna auf der Plattform zusammengebrochen war.
Vanessa, hol die Reise-Apotheke. Sie z ö gerte und warf einen scharfen Blick auf Vanessa, die auf einer Steinbank saß und sich vor Schmerzen kr ü mmte.
Kannst du laufen?
Mehr oder weniger. Ich glaube, ich habe mir die F ü ße erfroren , gestand Vanessa. Es klang fast wie eine Entschuldigung. Sie tun nicht weh. Nicht sehr. Aber . Sie presste die Lippen zusammen, und Jaelle fiel schnell ein: Du ziehst dir besser die Stiefel aus und k ü mmerst dich so schnell wie m ö glich darum. Wie konnte das geschehen?
Die Sohlen von meinen Stiefeln werden L ö cher haben – sie sind von den Steinen aufgerissen worden , sagte Vanessa. Jaelle half ihr, die Stiefel auszuziehen. Siehst du – da?
Jaelle sch ü ttelte den Kopf ü ber die kalten weißen Zehen. Die Frauen sagten, sie w ü rden uns in einigen Minuten heißes Wasser bringen. Setz dich ans Feuer, aber nicht zu dicht. Nein, nicht reiben, damit verletzt du die Haut. Warmes Wasser ist besser. Sie blickte ringsum. Cholayna lag wie tot auf der steinernen Plattform. Camilla zog vergeblich an ihrem Stiefel, nahm schließlich ein Messer und schlitzte ihn auf.
Wie viele von uns sind kampfunf ä hig? Cholayna ist wahrscheinlich am Schlimmsten dran , stellte Jaelle fest. Magda, dir geht es im Augenblick noch am besten. Steck sie in einen Schlafsack – so nahe wie m ö glich am Feuer. Die alte Frau hat uns Medizin, heißes Wasser und Suppe versprochen, und all das k ö nnen wir nur zu gut brauchen.
Also, diese alte Frau – von der glaube ich gern, dass sie eine Leronis ist. Camilla entfernte den Stiefel, und zum Vorschein kam ein schrecklich geschwollener Fuß mit purpurnen Blutblasen und weißen Flecken. Magda blickte auf und entsetzte sich. Sie wollte Camilla zu Hilfe eilen, aber Cholayna ging es noch schlechter, sie war nur halb bei Bewusstsein, und als Magda ihre Stirn ber ü hrte, war sie brennend heiß. Sie murmelte: Mir fehlt nichts. Lass mich nur ein bisschen ausruhen. Es ist so kalt hier. Sie zitterte heftig.
In ein paar Minuten haben wir dich wieder warm , redete Magda ihr sanft zu. Lass dir den Mantel ausziehen .
Nein, ich will ihn anbehalten, ich friere , widersetzte Cholayna sich.
Dann behalte ihn an, aber ich will dir die Stiefel ausziehen. Magda half Cholayna, sich auf den Schlafsack zu legen, und b ü ckte sich nach ihren Stiefeln. Cholayna versuchte zu widersprechen, aber die Schw ä che ü bermannte sie, sie sank zur ü ck und ließ es geschehen, dass Magda sie von Stiefeln und ü berkleidern befreite
und in Decken einwickelte. Warme Suppe und etwas Schwarzdorntee werden ihr helfen, wenn wir nichts Besseres bekommen k ö nnen , sagte Magda. Sie verschwieg ihre eigentliche Angst, Cholayna befinde sich im ersten Stadium einer Lungenentz ü ndung. Was haben wir sonst noch f ü r Verletzungen? Jaelle, du musstest mit dem Bein weiterlaufen, das gequetscht wurde, als T ä nzerin auf dich fiel. Wie schlimm ist es? Nein, lass mich sehen, sofort!
Jaelles Schienbein war blau und blutig, schien jedoch nicht gebrochen zu sein. Trotzdem war es unwahrscheinlich, dass sie in den n ä chsten Tagen ohne Schmerzen w ü rde laufen k ö nnen; sie hatte die besch ä digten Muskeln und Sehnen jetzt schon ü beranstrengt. Dazu kam, dass Vanessa erfrorene F ü ße und auch weiße Flecken auf ihren H ä nden hatte. Camillas Fuß war geschwollen und machte ihr Beschwerden. Magda hatte den Verdacht, dass ein oder zwei der kleinen Knochen gebrochen waren.
Magda selbst hatte erfrorene Stellen im Gesicht, aber obwohl ihre Nase lief und ihre Kopfh ö hlen schmerzten und sie nur w ü nschte, sich hinzulegen und mindestens drei Tage lang zu schlafen, war sie im Augenblick die Einzige, die nicht ernsthaft krank oder verletzt war.
Quietschend N offnete sich die alte T ü r. Schnee und Wind drangen gemeinsam mit zwei Frauen ein, die große Wasserkessel, Becken und T ö pfe und Verbandszeug trugen. Eine dritte folgte ihnen mit einer großen Sch ü ssel dampfender Suppe, die sie sofort ü ber das Feuer h ä ngte. Sie l ä chelten die Fremden sch ü chtern an, ohne ein Wort zu sprechen, und gingen sofort wieder. Magdas Versuch, ihnen mit den paar Worten, die sie von dem Gebirgsdialekt kannte, zu danken, ignorierten sie.
Als Einzige noch im Stande, richtig zu laufen, packte Magda die Satteltaschen aus und sch ö pfte warme
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