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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Existenzebene nicht so sch ö n war wie in der ü berwelt. Wenigstens in diesem Fall sah sie Callista durch die Augen des Geistes und die Augen ihrer Liebe und Verehrung f ü r diese Frau, die im Mittelpunkt des Herzens und der Seele des Verbotenen Turms stand. In der Wirklichkeit (aber was war schließlich Wirklichkeit und was Illusion?) war Callista Lanart-Carr, einst Bewahrerin zu Arilinn, eine große, zerbrechlich wirkende Frau, deren rotes Haar fast ganz zu einem silbrigen Grau verblasst war, obwohl sie die Dreißig kaum ü berschritten hatte. Ihr K ö rper hatte nach der Geburt von drei Kindern die Spannkraft verloren, und ihr Gesicht war faltig und verh ä rmt. Doch auf dieser Ebene hatte Callista zumindest f ü r Magda die strahlende Sch ö nheit der ersten Jugendbl ü te.
    Magda wusste, dass Callista nicht sprach, aber Laute und Ger ä usche galten hier nichts. Ihr schien es, dass Callista sie freudig begr ü ßte.
    Magda! Jaelle! Oh, wir erwarteten, euch zu sehen . Und schon umringten sie die anderen Mitglieder des Turmkreises, Ellemir und Andrew und Damon, schnell aus Tr ä umen oder Schlaf herbeigerufen. Auch Damons Bruder Kieran war da und Kierans Sohn Kester und Lady Hilary Castamir-Syrtis, die wie Callista einmal Bewahrerin in Arilinn gewesen war. F ü r Magda und Jaelle war ihre Begr ü ßung ein Liebesfest, bestehend aus allen K ü ssen und Umarmungen und Z ä rtlichkeiten, die ihnen je zuteil geworden waren, ohne die Begrenzungen des K ö rpers, und es dauerte lange (in Wirklichkeit kaum einen Sekundenbruchteil).
    Endlich verebbte die Intensit ä t der liebenden Kommunikation z ö gernd (obwohl sie in einer tieferen Realit ä t immer Teil von ihr sein w ü rde, dachte Magda, st ä ndig erneuert und best ä tigt), und Ellemir sagte: Oh, meine Lieben, wir haben schon vor zehn Tagen mit eurer Ankunft hier gerechnet. Ich weiß, das Wetter in Thendara ist oft schlecht, aber ich habe von keinen St ü rmen geh ö rt, nicht einmal auf dem Pass. Was ist geschehen?
    Eine scherzhafle Frage von jemandem – Kester? –, der zu wissen w ü nschte, welche Freuden der großen Stadt sie festgehalten h ä tten, Freunde, Liebhaber – ein rascher Tadel f ü r diesen Vorwitz von Damon – Ellemirs schlecht verhehltes Erstaunen dar ü ber, dass es Dinge gab, die zwei M ü tter von ihren Kindern fern halten konnten – ein Austausch zwischen Andrew und Magda ü ber etwas, das ihnen allein geh ö rte, ein Band geteilter Erfahrungen, das st ä rker als Liebe war .
    Cholayna brauchte mich, und Jaelle blieb, um mir Gesellschaft zu leisten , antwortete Magda und teilte ihnen schnell die Nachricht von dem in den Hellers abgest ü rzten Flugzeug mit. Etwas mochte bis in die ü berwelt durchgedrungen sein.
    Andrews Zorn loderte auf wie Flammen in trN ubem Rot und fahlem Orange, die die Umrisse seines K ö rpers umgaben. Magda erlebte dieses Ph ä nomen manchmal sogar dann, wenn sie sich beide in ihren K ö rpern befanden. Hier war es unmissverst ä ndlich.
    Sie h ä tten es von dir nicht verlangen d ü rfen, Magda. Verdammt sei diese Anders! Der Vorfall ist keine Rechtfertigung f ü r das, was man dir angetan hat. Das ist typisch f ü r die Terraner: ihr verfluchter Wissensdurst, der auf nichts R ü cksicht nimmt. Sie haben keine Ahnung von menschlichen N ö ten .
    Das ist zu stark, Andrew. Cholayna hat ausdr ü cklich betont, ich k ö nne mich weigern. 
    Andrew winkte ab. Du h ä ttest dich weigern sollen! Ich wette, du hast nichts Wissenswertes herausgebracht. Ich habe Lexie zurN uckgeholt , verteidigte Magda sich. Sie h ä tte f ü r immer in diesem Zustand bleiben k ö nnen! Und da ist noch etwas. Einem Impuls folgend, ü bermittelte sie Callista das Bild, das sie Lexies Geist entnommen hatte.
    VerhN ullte Gestalten, große Kapuzen. Das Kr ä chzen von Kr ä hen in einer Stille, tiefer als die der ü berwelt .
Magda sp ü rte, dass es Callista nicht ganz neu war.
Ich bin hin und wieder fremden Leroni in der ü berwelt begegnet, sprach Callista zu ihnen allen. Nicht oft, und ich sah nur einen Schimmer von ihnen. Einmal, als ich sehr krank war – sie zuckte zur ü ck vor den Erinnerungen an die Qualen, mit denen sie zur Bewahrerin von Arilinn gemacht worden war –, und noch einmal, als ich in anderen Ebenen der ü berwelt gefangen saß und nichts erreichen konnte, was mir vertraut war. Ich erinnere mich an die Stimmen seltsamer V ö gel und dunkle Gestalten und wenig mehr. Wenn deine Freundin – Alexis? – sich in

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