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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Kinder vor. Waren sie und Jaelle jemals so jung gewesen? Neben der Eidesmutter nahm immer eine weitere ä ltere Frau als Zeugin an der Zeremonie teil, und Magda fand es unglaublich, dass Doria, die als F ü nfzehnj ä hrige mit ihr gemeinsam das Hausjahr abgeleistet hatte, als ä ltere Frau bezeichnet wurde.
    Rafaella war da und sprach sp ä ter am Abend viel mit Jaelle. Magda missg ö nnte Jaelle die Gesellschaft ihrer alten Freundin und Partnerin nicht, aber als sie Rafi eifrig dem hellen Wein aus den Bergen zusprechen sah, hoffte sie, Jaelle werde sich dadurch nicht verleiten lassen. Es wurde sp ä t, bis sie sich in ihr gemeinsames Zimmer zur ü ckziehen konnten – doch das war nur gut. Des Nachts, wenn die meisten Leute schliefen, war die Atmosph ä re ruhiger. In den T ü rmen und außerhalb der T ü rme wurde die Matrix-Arbeit haupts ä chlich zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang verrichtet.
    WorN uber hat Rafi gesprochen? ü ber ein neues Projekt von Vermessung und Erkundung – eine Expedition in die Berge. Sie wollte mir das Versprechen abnehmen, dass ich mitkomme , berichtete Jaelle in bedauerndem Ton. Sie streifte ihre niedrigen Hausstiefel ab und l ö ste die Verschn ü rung ihrer Jacke. Magda hatte sich zum Ausziehen aufs Bett gesetzt.
Hast du es versprochen?
Wie konnte ich denn? Ich sagte ihr, ich m ü sse mich mit dir beraten und auch mit den Leuten im Turm. Sie weiß wahrscheinlich nicht, dass wir den Eid als Freipartnerinnen geschworen haben, und ich hatte keine Gelegenheit, es ihr zu erz ä hlen.
Vielleicht ist es besser, wenn du es ihr nicht sagst.
Du hast es Camilla gesagt.
Camilla ist nicht eifers ü chtig. Rafaella und ich haben einen Pakt f ü r gegenseitige Koexistenz ausgearbeitet – wir bringen es sogar fertig, uns die meiste Zeit sympathisch zu finden –, aber sie neidet uns unsere enge Verbundenheit, Jaelle.
Rafi und ich sind nie Liebende gewesen, Margali. Zumindest seit der Zeit nicht mehr, als ich ein kleines M ä dchen war. Und sie war nicht viel mehr. Und heute liebt Rafaella eindeutig M ä nner. Was damals gewesen ist, kommt mir nicht wichtig vor, und ich kann nicht glauben, dass es f ü r sie wichtig ist. Jaelle, die barfuß auf dem eisigen Boden stand, erschauerte und zog sich schnell das Nachthemd ü ber den Kopf.
Nicht deswegen ist sie eifers ü chtig. Es wunderte Magda, dass Jaelle es nicht sah. Es passt ihr nicht, dass wir gemeinsame Arbeit tun, dass wir beide Laran haben. Und das verbindet st ä rker als alles andere. Magda beeilte sich, ü ber ihr warmes Nachthemd den noch w ä rmeren, wollig-dicken Morgenrock zu ziehen, denn das Gildenhaus war nachts nicht allzu gut geheizt. Willst du ü berwachen, Jaelle, oder m ö chtest du, dass ich es tue?
Ich ü berwache. Dazu reicht es bei mir gerade. Jaelle machte sich keine Illusionen ü ber ihre F ä higkeiten. Sie hatte ihr halbes Leben damit verbracht, ihre psychische Begabung zu unterdr ü cken, und sich der Ausbildung erst unterzogen, als sie das Laran nicht mehr aus ihrem Bewusstsein verdr ä ngen konnte. Ihr war klar, dass sie ü ber die unterste Stufe nicht mehr hinauswachsen w ü rde. Aber wenigstens stellte sie jetzt nicht mehr, wie so oft von unausgebildeten Telepathen gesagt wurde, eine Bedrohung f ü r sich selbst und alle Menschen ihrer Umgebung dar.
Jaelle war, und sie war froh dar ü ber, integraler Bestandteil eines losen Zusammenschlusses von Telepathen und Psi-Arbeitern, die außerhalb der normalen Struktur der Matrix-Kreise auf Darkover wirkten und sich herausfordernd den Verbotenen Turm nannten. Aber Jaelle w ü rde nie mehr die Geschicklichkeit eines Matrix-Mechanikers oder -Technikers erlangen. Manchmal sah sie Magda zu, die als Terranerin geboren und jetzt die beste Technikerin war, und es wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie ihr Geburtsrecht weggeworfen hatte und es sich nicht wieder holen konnte.
Sie trugen beide warme, pelzgef ü tterte Morgenm ä ntel und pelzgef ü tterte Pantoffeln. Magda wickelte sich zus ä tzlich in eine Decke. Psychische Arbeit entzieht dem K ö rper W ä rme. Ein zu langes Ver
    weilen auf den astralen Ebenen, zusammenfassend die ü berwelt genannt, mochte eine gef ä hrliche Unterk ü hlung zur Folge haben. Jaelle nahm die Matrix aus dem kleinen Lederbeutel an ihrem
Hals und wickelte vorsichtig die sch ü tzende Seide ab. Der blaue
Stein, nicht gr ö ßer als der Nagel ihres kleinen Fingers, gl ü hte in
mattem Feuer.
Sie sprach laut, obwohl das eigentlich nicht n ö tig

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