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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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begreift, dass ich immer ihre Freundin sein werde – dann ist sie d ü mmer, als ich es selbst ihr zugetraut habe!
Mach dir keine Sorgen , beg ü tigte Magda, du wirst sehen, sie will dir nur einfach etwas Privates mitteilen.
Aber sie m ü sste wissen, dass ich ihr Vertrauen niemals missbrauche , schimpfte Jaelle. Ich f ü rchte, sie hat sich in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht .
Magda wehrte ab: Das glaube ich nicht. Wenn sie nichts dabei fand, die Stadt zu verlassen und alle ihre Pferde mitzunehmen, so dass sich die arme Keitha meins leihen musste .
Was?
Jaelle, wusstest du das nicht?
Nein, ich habe den ganzen Tag alte Schriften aus dem Archiv f ü r Mutter Lauria abgeschrieben. Das Papier l ö st sich auf, weil die Tinte, die man seinerzeit benutzte, so sauer war. Die Dokumente sind erst ein paar hundert Jahre alt, und schon fallen sie in St ü cke. Und ich habe hier sonst nichts zu tun. Deshalb war ich den ganzen Tag in der Bibliothek eingeschlossen .
Magda gab ihr einen kurzen Bericht.
Das sieht Rafi nicht ä hnlich, so gedankenlos zu sein. Was mag in ihrem Kopf vorgehen? Jaelles glatte Stirn kr ä uselte sich vor Verwirrung. Ich glaube, ich sollte die Sattelmacherin sofort aufsuchen, Magda.
Noch heute Abend? Du hast den Verstand verloren , sagte Magda. H ö r dir den Regen und den Wind da draußen an! Es klang nach einem der Unwetter, die durch den Pass von den VenzaBergen herunterfauchten und Thendara mit Regen, starkem Wind und manchmal, sogar im Hochsommer, mit Hagel oder Schnee trafen. Stimrunzelnd lauschte Jaelle dem Sturm, der die L ä den gegen die Fenster knallte.
Wie schlecht auch das Wetter sein mag, Rafi steckt mittendrin. Sie schob den Teller mit dem unber ü hrten St ü ck Nusskuchen zur Seite und ging in den Flur hinaus. Magda folgte ihr.
Du kannst nicht wegen eines bl ö dsinnigen Einfalls von Rafaella allein in dieses Toben hinausgehen .
Jaelle drehte sich um und fasste Magdas Arm. Dann komm mit mir. Ich habe das Gef ü hl, dies bedeutet ä rger, Magda – mehr ä rger, als dass Rafaella eifers ü chtig ist oder dass sie Kinderspiele treiben m ö chte.
Mit einem resignierten Seufzer nickte Magda und holte sich den Mantel, den sie mit so viel M ü he getrocknet hatte. Camilla erschien im Gang hinter ihnen.
Ihr geht aus? Bei diesem Wetter? Seid ihr beide verr ü ckt geworden?
Jaelle erz ä hlte ihr, was geschehen war. Ihr Gesicht war blass und bek ü mmert.
Camilla, komm mit uns. Du bist auch Rafis Freundin.
Soweit sie es zul ä sst. Camilla nahm einen abgetragenen alten Umhang vom Haken. Gehen wir.
Wind und Regen st ü rzten sich in den Eingang, als die drei Frauen in die Nacht hinaustraten.
    7
    Jaelle, Magda und Camilla eilten dem Marktplatz zu. Es goss in Str ö men. Magda war b ö se auf sich selbst, weil es ihr nicht gelungen war, Jaelle zur Vernunft zu bringen. Jaelles kleines, dreieckiges Gesicht war unter der Kapuze verborgen, aber Magda meinte, den bleichen Zorn darin zu erkennen.
    Camilla schritt hager und schweigend neben ihnen. Sie platschten durch Pf ü tzen, und der Wind peitschte ihnen die Umh ä nge ums Gesicht. Der Marktplatz war leer. T ü mpel eisigen Wassers bildeten eine Miniaturlandschaft von Seen und felsigen Ufern. Fest verschlossene St ä nde erhoben sich dar ü ber wie Inseln.
    Sie ist nicht hier. Der Stand der Sattelmacherin ist geschlossen , stellte Camilla fest. Gehen wir nach Hause, Jaelle. Da ist nichts, was nicht bis morgen warten k ö nnte.
    Ich weiß, wo die Sattelmacherin wohnt. Jaelle drehte sich auf dem Absatz um und strebte einer dunklen Seitenstraße zu. Camilla und Magda wechselten einen einzigen verzweifelten Blick und folgten ihr.
    Magda wN unschte sich, sie k ö nne Rafaella sch ü tteln, bis ihr die Z ä hne klapperten. Sie war auch auf Jaelle ä rgerlich, die Rafaella zuliebe zu dieser gottverlassenen Stunde in die Altstadt eindrang.
    Trotz des Mantels blies ihr der Wind kalt den Nacken hinunter. Magda dachte an Keitha, die außerhalb der Stadt zu Pferde unterwegs war. Aber Keitha hatte es bestimmt l ä ngst warm innerhalb eines Hauses, und man hatte ein großes Feuer angez ü ndet, um Wasser heiß zu machen. Magda hatte nie den leisesten Wunsch gehabt, ä rztin oder Hebamme zu werden, aber heute Nacht wusste Keitha wenigstens, wohin sie ging und warum und was sie tun w ü rde, wenn sie dort ankam. Und das war mehr, als sie wussten.
    Jaelle blieb vor einem kleinen, verwitterten Haus stehen und sprach kurz mit jemandem, der auf ihr L ä uten

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