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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hin an die T ü r kam. Nach einer Weile erschien eine fette alte Frau.
    Ist das nicht unsere kleine Jaelle, und ganz erwachsen? Ja, deine Partnerin hat einen Brief f ü r dich dagelassen, und ich habe ihn mit nach Hause genommen, weil ich Angst hatte, irgendwer k ö nne ihn irgendwohin legen, wo ich ihn nicht wiederfinden w ü rde. Ach du meine G ü te, wo habe ich ihn jetzt nur? Die Frau fuhr sich unter Verrenkungen wie eine Eule, die ihr Gefieder putzt, in mehrere ihrer ger ä umigen Taschen. Ah, da haben wir ihn schon – nein, das ist die Bestellung f ü r Lady d’Amatos Sattel. Das da – ach ja, da hast du ihn, Chiya. Willst du nicht mit deinen Freundinnen hereinkommen und an meinem Herd s ü ßen Kuchen essen und Apfelwein trinken, wie du es fr ü her getan hast?
    Sie hielt Jaelle ein angeschmuddeltes St ü ck Papier hin, das zusammengefaltet und mit einer farbigen Oblate verschlossen war. Nein, ich danke dir, ich muss versuchen, Rafi einzuholen, bevor sie die Stadt zu weit hinter sich gelassen hat , antwortete Jaelle und wandte sich ab, die Lippen grimmig zusammengepresst. Magda sah, dass sie die Vorderseite des Briefes betrachtete, aber es war zu dunkel, dass sie ihn h ä tte lesen k ö nnen.
    Hier hinein. Camilla fasste Jaelle bei der Schulter und steuerte sie auf das Licht zu, das aus der offenen T ü r einer Weinschenke an der Ecke fiel. Drinnen summte es vor Stimmen, und es war gesteckt voll von S ö ldnern und Gardisten. Einige gr ü ßten Camilla mit einem Nicken und ein paar Worten. Keiner hinderte die hoch gewachsene Emmasca jedoch daran, ihre Freundinnen an einen Tisch hinten im Raum zu f ü hren. Eine bauchige Lampe schaukelte ü ber dem Tisch. Camilla brachte Jaelles Protest mit einem Satz zum Schweigen.
    Man kennt mich hier. Niemand wird uns bel ä stigen. Setz dich und lies deinen Brief, Shaya. Sie drehte den Kopf nach der dicken Frau, die auf sie zueilte. Nur Weinpunsch – und Ungest ö rtheit an diesem Tisch, Chella. Camilla warf eine M ü nze auf den Tisch, und als die Frau ging, ihrem Befehl zu folgen, sagte sie mit voller Absicht zu Magda: Heute stellt sie nicht mehr viel vor, aber du h ä ttest sie vor zehn Jahren sehen sollen. Eine Haut wie Sahne, und der weichste Hals, in den ich je zu beißen versucht habe. Ihr Haar war so lang, dass sie darauf sitzen konnte, und die Farbe – sie erweckte den Wunsch, es mit Silber zu beh ä ngen, und glaub mir, sie wusste es. Aber bei allem ist sie eine gute Seele.
    Die Frau kam mit dem heißen Wein zurN uck, kicherte leise und fuhr mit den Fingerspitzen leicht ü ber Camillas Hand. Camilla l ä chelte zu ihr hoch. Ein anderes Mal, Chella. Meine Freundinnen und ich haben etwas zu besprechen. Sorge daf ü r, dass niemand auf die Idee kommt, wir h ä tten gern Gesellschaft, ja, Chella?
    Jaelle riss Rafaellas Brief auf und schob ihn ins Licht der Lampe. Beim Lesen runzelte sie die Stirn, und schließlich stellte sie fest: Sie ist vollkommen verr ü ckt geworden. Sie warf den Brief Magda zu. Widerstrebend nahm Magda ihn und las:
    Liebste Shaya,
lange genug habe ich versucht, Dich zu bewegen, dass Du wieder mit mir arbeitest. Jetzt ist die Zeit gekommen,
mit dem Reden aufzuh ö ren und etwas zu tun. Ich lasse
diesen Brief am alten Platz, um Dich an die vergangenen
sch ö nen Zeiten zu erinnern, aber dies ist in jeder Beziehung gr ö ßer.
Wir k ö nnten dadurch sogar Gelegenheit zu der ganz
besonderen Expedition bekommen, ü ber die wir sprachen.
Leutnant Anders glaubt, sie benutzt mich f ü r die große
Entdeckung, die sie machen will. In Wirklichkeit ist es
genau umgekehrt. Aber ich werde die Frau f ü r ihr Geld
reell bedienen, und das wirst Du auch tun.
Weißt Du noch, dass Kindra uns, als wir junge
M ä dchen waren, alte Sagen ü ber eine geheime Stadt tief
in den Hellers erz ä hlte, wo eine altehrw ü rdige Schwesternschaft ü ber das Wohlergehen der Menschheit wacht? Es ist
m ö glich, dass es keine Sage ist. Wie viele Sagen gibt es,
in denen es heißt, finde den Weg dorthin, und wenn Du
tugendhaft genug bist, wird man Dich alle Weisheit des
Universums lehren! Ich gebe nicht den Zahn eines Katzenwesens um Weisheit, und wahrscheinlich besitze ich auch
nicht die Tugend, die mich qualifizieren w ü rde. Es mag eine gef ä hrliche Sache werden, aber in einem
Punkt stimmen die Sagen alle ü berein: Sie wollen oder
d ü rfen sich nicht in menschliche Angelegenheiten einmischen, und wenn man sie findet, ist es ihnen nach ihren
Gesetzen nicht erlaubt zu

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