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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gelang, das Tier wieder anzufangen. Camilla stieß mit gepresster Stimme einen Fluch aus. Magda blickte zurück und rief: »Bist du in Ordnung?«
       »Habe mir den Fuß auf einem Stein umgeknickt. Geht schon wieder.«
       Doch Magda sah, dass Camilla hinkte. Im Augenblick ließ sich nichts dagegen tun. Sie hatten noch Glück, dass es nicht schlimmer war. Ein Stein rollte unter ihrem eigenen Fuß weg, sie stürzte schwer und entging nur knapp einer Verrenkung des Knöchels. Das Pferd stolperte mehrmals.
       Jaelle wartete ein paar Schritte weiter. »Hier beginnt die schlechte Strecke. Ich überquere sie jetzt mit meinem Pferd. Warte, bis ich dich rufe, dann kommst du langsam und vorsichtig nach, verstanden?« Ihr Gesicht war rot und weiß gefleckt von der Anstrengung, und über ihre Nase zog sich ein schmaler Streifen Sonnenbrand. Magda war froh, eine Weile ausruhen zu dürfen. Sie beobachtete Jaelle, die sich einen Weg suchte und dabei das Pferd führte… Dann war Jaelle drüben und winkte ihr. Magda tastete mit den Stiefeln nach festen Stellen, und zuweilen gaben Steine nach und rollten davon. Sie hielt den Atem an, als könne schon ein tiefes Luftholen diese Masse aus losem Geröll und Eis ins Wanken bringen. Sie fiel auf die Knie und schrie leise auf, und plötzlich blickte sie in einen Abgrund. Aber sie bezwang den Brechreiz, kroch zurück, kam wieder auf die Füße und ging weiter. Jedes Geräusch schien verstummt zu sein, bis sich ihr eine Hand entgegenstreckte und die ihre fasste. Sie war sicher bei Jaelle angekommen.
       »Du hast es geschafft, Liebes.«
       »Fein.« Magda hörte kaum etwas anderes als ihren eigenen Atem.
       »Binde dein Pferd an, wir müssen noch einmal zurück. Ich führe Camillas Pferd und du Cholaynas… aber… aber bringst du das fertig?«
       Magda stockte das Herz bei dem Gedanken, den Weg über diese höllische Strecke nicht nur einmal, sondern zweimal wiederholen zu müssen. Aber Jaelle traute es ihr zu. Sie nickte. »Lass mich erst wieder zu Atem kommen.«
       Jaelle band die Pferde an und legte die Zügel über die Sättel. »Ich gehe voran. Pass auf, wo ich hintrete. Ich habe den Weg jetzt schon viermal gemacht. Sieht schlimmer aus als es ist, Liebes.«
       Magda fühlte sich immer noch zitterig, aber diesmal war es leichter. Sie warteten, bis Camilla und Cholayna am oberen Ende des Gerölls angekommen waren, alle winkten einander zu, und dann kehrten Magda und Jaelle mit den Pferden um. Fast alle Chervines waren bereits drüben, obwohl sie oft in Gefahr waren zu fallen, sich mit ihren dünnen Sprunggelenken wieder aufrafften, die Köpfe warfen und verzweifelt wieherten. Doch alle erreichten das Ziel, Vanessa als Letzte. Mit bleichem Gesicht klammerte sie sich an den Zügel ihres Pferdes.
       »Was fehlt dir, Vanessa?«, fragte Cholayna.
       »Knöchel.«
       Jetzt sahen sie, dass sie sich schwer auf das Pferd stützte. Plötzlich ließ sie los und sank zu Boden. Camilla versuchte, ihr den Stiefel auszuziehen. Es ging nicht, und am Ende mussten sie das schwere Leder aufschneiden. Der Knöchel zeigte eine große, purpurrote Schwellung.
       »Das ist schlimmer als eine Verrenkung«, sagte Camilla. »Es mag ein Knochensplitter abgesprengt worden sein.«
       Vanessa verzog das Gesicht. »Das habe ich befürchtet. Wahrscheinlich muss es geröntgt werden, aber daran ist hier ja nicht zu denken. In meinem Rucksack habe ich ein zweites Paar Stiefel… «
       »Du kommst nicht hinein«, stellte Magda fest. »Nimm meine, sie sind vier Nummern größer. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal dankbar dafür bin, große Füße zu haben.«
       Vanessa stieß den angehaltenen Atem aus, als Cholayna den Fuß untersuchte.
       »Wackele mit den Zehen. Gut. Tut es weh, wenn ich hier drücke?«
       Vanessas Antwort war laut, ordinär und bestätigend.
       »Nichts gebrochen, würde ich sagen. Nur ein sehr starker Bluterguss. Sind elastische Binden in der Reise-Apotheke?«
       »Ich habe eine in meinem Bündel.« Jaelle ging und holte sie, gab sie Cholayna und meinte: »Der Fuß müsste ja eigentlich gebadet werden und so weiter, aber wir können nicht gut anhalten und Feuer machen. Deshalb bandagiere den Knöchel, während wir die Chervines zusammentreiben.«
       Die Tiere hatten sich auf der nächsten halben Meile des Abstiegs verstreut. »Camilla, du hast dir doch auch den Fuß umgeknickt, nicht wahr? Ist es wieder gut? Hat es sonst noch Unfälle

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