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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatte. Der alte steingepflasterte Boden war staubig, aber nicht mit Unrat übersät, und es schien kein Ungeziefer auf sie zu lauern.
       »Das Haus ist tatsächlich vor kurzem benutzt worden«, bemerkte Cholayna. »Sie sind hier gewesen, und das ist noch nicht lange her.«
       »Ich wäre da nicht so sicher«, meinte Jaelle. »Jeder hätte den Raum benutzen können. Reisende, Räuber - es ist möglich, dass Rafaella und Lexie hier gewesen sind, aber einen Beweis dafür haben wir nicht.«
       Auf Magda machte das Haus den Eindruck, als eigne es sich sehr gut für Räuber. Sie dachte daran, wie sie vor Jahren in einer Reiseunterkunft mit einer Bande zusammengestoßen war. An Räuber hatte sie bei dieser Expedition nicht gedacht, und sie wünschte, das Gespräch wäre nicht darauf gekommen.
       Doch es war sinnlos, sich zu beunruhigen. Camilla würde spielend mit der dreifachen Übermacht fertig werden und sich wahrscheinlich über die Gelegenheit noch freuen.
       »Das ist es nicht, was mir Sorge macht«, sagte Jaelle. »Sie sind nur zwei, und eine davon ist ein terranisches Grünhorn.«
       »Glaub das bloß nicht«, widersprach Cholayna. »Lexie hat die gleiche Ausbildung im unbewaffneten Kampf wie Magda. Und Rafaella ist kein Schwächling.«
       »Räuber reisen in Banden«, stellte Jaelle fest. »Sie sind nicht dafür bekannt, dass sie fair kämpfen.« Trotzdem trug sie ihre Satteltaschen ins Haus und warf sie auf den Steinboden. »Cholayna, würdest du bitte Feuer machen, damit wir uns Vanessas Knöchel ansehen können?«
       Kurz darauf schlugen die Flammen hoch, und Cholayna behalf sich, so gut es ging, mit dem Inhalt der Reise-Apotheke. Sie hatte immer noch den Verdacht, an Vanessas Knöchel sei ein Knochensplitter abgesprengt, aber dagegen ließ sich hier nichts unternehmen.
       »Wenigstens mangelt es uns nicht an Eis.« Cholayna blickte in den Schnee hinaus. »Kalte Umschläge, bis die Schwellung zurückgeht, danach abwechselnd heiße und kalte. Ein richtiger Arzt würde einen Gipsverband anlegen, aber wahrscheinlich geht es auch so. Es wird dir ein paar Tage lang das Gehen erschweren. Jaelle hat jedoch gesagt, von hier ab könnten wir die meiste Zeit reiten, und deshalb könnte es schlimmer sein. Wenigstens läufst du nicht Gefahr, fürs Leben lahm zu bleiben, weil du keine terranische Behandlung bekommst.«
       Ungefragt packte Magda die Kochutensilien aus und bereitete Suppe aus dem getrockneten Fleisch, das sie mitgenommen hatten. Schon stahl sich ein herzhafter Duft durch das alte Steinhaus. An dem harten Reisebrot bewirkte das Rösten Wunder. Suppe, gekochter Getreidebrei und ein Kessel mit heißem Borkentee - es war die erste richtige warme Mahlzeit, die sie bekamen, seit sie Thendara verlassen hatten, und das munterte sie sehr auf.
       Als sie endlich in ihre Schlafsäcke krochen, schliefen sie bald alle friedlich. Nur Magda lag wach. Sie machte sich Sorgen und wusste nicht, warum. Irgendwie schien diese ganze Reise ihre Fehlleistungen widerzuspiegeln - bei Lexie, Vanessa, Cholayna und vielleicht besonders bei Rafaella. Irgendwie hatte sie Lexie das Gefühl vermittelt, sie müsse mit dem konkurrieren, was gewisse Leute im HQ die »Lorne-Legende« nannten.
       Sie hatte die falschen Dinge zu Vanessa und Cholayna gesagt, sonst wären sie nicht hier. Ohne es zu wollen, hatte sie sich zwischen Jaelle und Rafaella gestellt… Aber was die unbekannten Gefahren der Wildnis betraf, hatte Jaelle Recht: Umkehren konnten sie nicht.

    Am nächsten Morgen war Vanessas Knöchel auf den Umfang eines Zwei-Gallonen-Korbes angeschwollen, und sie hatte Fieber. Cholayna gab ihr Salicylpräparate aus der Reise-Apotheke. Magda und Camilla verteilten die Lasten für die Packtiere neu, und Jaelle ging, das Gebiet nach Spuren abzusuchen, die ihr verrieten, ob die anderen Frauen hier durchgekommen waren. Spät am Tag kam sie mit einem toten Chervine-Kalb zurück.
       »Wir alle können frisches Fleisch brauchen. Besonders Vanessa hat zusätzliches Protein nötig.« Geschickt machte sie sich daran, das Kalb abzuhäuten und zu zerlegen. Cholayna wandte betreten die Augen ab. Vanessa dagegen sah fasziniert zu.
       »Wo hast du das gelernt?«
       »Bei meiner Arbeit als Bergführerin. Bei uns gibt es keine abgepackten Rationen«, antwortete Jaelle, »und das Jagen gehört zu den ersten Dingen, die man lernt, wenn man sich in der Wildnis selbst ernähren will. Ich konnte ein ausgewachsenes Tier

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