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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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los. Sie schlug hart zu, fühlte ihn zusammenbrechen - aber die Überzahl war zu groß. Verzweifelt griff sie mit ihrem Laran hinaus, erinnerte sich an einen alten Trick, sah plötzlich wie ein hinter ihren Augen gemaltes Bild die Feuerstelle zu Armida, und Damon erzählte ihnen von einer vor langer Zeit mit Laran gewonnenen Schlacht.
       Jaelle! Shaya, hilf mir!
       Jaelle kämpfte mit einem Räuber in einem roten Hemd um ihr Leben. Magda wob mit aller Kraft ein Bild, sah die Räuber erschrecken. Über ihnen in der Scheune flackerte ein Dämon, kein darkovanischer Dämon, sondern der Teufel aus dem terranischen Mythos mit Schwanz und Hörnern und einem überwältigenden Schwefelgestank… Die Front der Angreifer zerriss; sie wichen zurück. Dann verband sich Jaelle mit ihr. Die Gehirne der Freipartnerinnen verschmolzen zu einem, und plötzlich sahen sich die Räuber einem Dutzend Dämonen mit Fangzähnen und erhobenen Schwertern gegenüber. Nach kurzem Zaudern drehten sie sich um und liefen heulend davon. Einige warfen sogar die Waffen weg.
       Diesen Augenblick suchte Vanessa sich aus, um sich aufzusetzen. Sie sah sich bestürzt in der Scheune um, erblickte die Dämonen, gab ein ersticktes Quietschen von sich und vergrub ihren Kopf in den Decken.
       Der Schwefelgestank hing noch in der Luft. Cholayna lief zu Vanessa und drängte sie aufzustehen. Camilla sagte: »Das wird sie für eine Weile in Schach halten! Aber nicht lange. Hauen wir ab, solange wir es noch können!«
       Schnell stiegen sie auf die Pferde. Vanessa schüttelte den Kopf und murmelte benommen vor sich hin. Magda sah sich ihren Arm an. Keine gefährliche Wunde, vermutete sie, obwohl das Blut immer noch langsam aus dem Schnitt sickerte. Wenn eine Vene durchtrennt wäre, redete sie sich zu, würde das Blut stetig fließen, und bei einer Arterie wäre ich inzwischen schon verblutet. Kaum im Sattel sitzend, riss sie einen Streifen vom Saum ihres Unterhemdes und legte sich eine Aderpresse an. Sie schnürte sie mit den Zähnen fest, um beide Hände frei zu haben.
       Zu Pferde, dicht aneinander gedrängt, die Chervines an den Führungszügeln, näherten sie sich der Tür. Jaelle sagte: »Wartet… «, und Magda spürte die Berührung ihres Laran. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie noch lange Zeit nicht hier hereinkommen… «
       Magda sah über ihre Schulter die Göttin. Das dunkle Gewand glitzerte von Sternen, juwelenbesetzte Flügel überschatteten die dunklen Stellen der Scheune, Glanz umfloss ihr Gesicht, und die durchdringenden Augen waren Furcht einflößend. Sie beneidete die Dorfbewohner nicht, die versuchen würden, diese Scheune wieder zu benutzen, und sei es für einen unschuldigen Zweck. Wie hatte sie das Bild in ihrem Geist gefunden? War es ihr bei jenem ersten Treffen der Schwesternschaft erschienen?
       Zusammen ritten sie aus der Scheune in den Wind und das Schneetreiben hinaus. Ein paar sich zusammendrängende Dorfbewohner sahen sie wegreiten, unternahmen jedoch nichts, um sie aufzuhalten. Vielleicht waren die Dämonen, die sie und Jaelle geschaffen hatten, für sie noch nicht verblasst.
       Mit einem Mal wurde Magda sehr übel. Sie musste sich mit beiden Händen am Sattel festhalten, damit sie nicht vom Pferd fiel. Ihr verwundeter Arm - derselbe, wie sie erst jetzt merkte, den sie sich bei ihrem Sturz aufgeschunden hatte - brannte vor Schmerz, und ihr Kopf fühlte sich an, als sei jeder Pulsschlag ein Stein, der ihr gegen die Stirn geschleudert wurde. Aber sie hielt sich fest. Allein wichtig war es, so viel Raum wie menschenmöglich zwischen sich und dieses böse, verdammenswerte Dorf zu legen. Ohne viel Erfolg versuchte sie, sich mit einer Hand ihren Schal über das Gesicht zu ziehen, um ihre Augen ein bisschen vor dem schneidenden Wind zu schützen. Schließlich beugte sie sich vor, vergrub ihr Gesicht in ihrer Jacke und ritt in einem dunklen Alptraum aus Schmerz dahin. Sie hörte Camillas Stimme kaum.
       »Margali? Bredhiya? Bist du in Ordnung? Kannst du reiten?«
       Tue ich das nicht gerade? Würde es einen Unterschied bedeuten, wenn ich sagte, ich könne es nicht?, wollte sie gereizt antworten. Sie hatte keine Gewalt über ihre Stimme. Sie kämpfte mit den Zügeln, mit dem Pferd, das ihr nicht gehorchen wollte. Später erfuhr sie, dass sie sich gegen Camilla gewehrt und nach ihr geschlagen hatte, als diese sie vom Pferd hob und in die Arme nahm. Dann wurde es dunkel um Magda.
       Sie versank in einen

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