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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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den Diane für echt hielt. Clymene hatte bisher Dianes Gedanken gut erraten können, aber diesen Bewusstseinsstrom, der sich nun in ihrer Körpersprache ausdrückte, konnte sie schlechterdings nicht mehr verfolgen. Diane spürte, dass Clymene glaubte, sie gerade verloren zu haben.
    »Wie heißen Sie wirklich?«, fragte Diane plötzlich.
    »Clymene O’Riley«, antwortete Clymene, ohne zu zögern.
    Diane wollte gerade sagen, dass sie beide wüssten, dass das nicht stimmte und dass Ehrlichkeit die Voraussetzung für jedes Vertrauen sei, fragte sich dann aber, wie sie überhaupt auf die Idee kommen konnte, mit dieser Frau in eine Diskussion einzutreten. Dianes Rolle war in dem Augenblick vorbei gewesen, als sie damals den Zeugenstand verlassen hatte. Inzwischen bereute sie es fast, ihr versprochen zu haben, sich um Grace Noel zu kümmern. Clymene führte irgendetwas im Schilde, aber Diane konnte sich nicht vorstellen, was das sein könnte. Was immer es auch war, Diane wollte sich nicht hineinziehen lassen. Sie bereute es jetzt, sie nach ihrem richtigen Namen gefragt zu haben. Sie hatte doch gewusst, dass ihr Clymene diesen niemals nennen würde.
    Sie starrten sich noch einige Momente an, bevor Diane wieder zu sprechen begann. »Was macht Sie so sicher, was Tully betrifft?«
    Clymene hatte inzwischen ihre Fassung wiedergewonnen. Eigentlich hatte sie die auch nie verloren, sie war nur plötzlich etwas irritiert gewesen. Wie sehr muss sie sich auf mich und meine Körpersprache konzentriert haben, dachte Diane.
    »Dafür, dass er sie jedem erzählen will, ist seine Geschichte einfach zu tragisch«, sagte Clymene. »Außerdem ist er übertrieben charmant. Er nimmt sich offensichtlich den Helden irgendeines billigen Liebesromans zum Vorbild. Seine Vorliebe für Outdoor-Aktivitäten verschafft ihm die Möglichkeit, seine Opfer in gefährliche Situationen zu bringen. Sein angebliches Interesse an Gedichten soll die Leute glauben lassen, dass er besonders empfindsam sei. Und seine buchhalterischen Fähigkeiten sind eine gute Ausrede, um das gemeinsame Geld in seinen Beziehungen zu verwalten.«
    Clymene beugte sich erneut vor und stützte sich auf ihre Unterarme. Ihr Gesicht nahm einen wissenden Ausdruck an.
    »Er denkt nur an sich«, fuhr sie fort. »Grace hat mir von ihren Rendezvous erzählt. Zuerst fragte er sie gewöhnlich, in welches Restaurant sie gehen oder welchen Film sie sehen wolle. Selbst als sie mir davon erzählte, merkte sie immer noch nicht, dass sie sich am Ende den Film angesehen hatten, der ihn interessierte, oder in seinem Lieblingsrestaurant gelandet waren. Aus ihren Beschreibungen merkte ich auch, dass ihm seine Tochter nicht viel bedeutet. Grace fiel das überhaupt nicht auf, da Julie immer genug zu essen bekommt und gut angezogen ist und er ihr gelegentlich sogar den Kopf tätschelt.«
    Clymene machte eine kleine Pause, schaute zuerst ihre Hände und dann wieder Diane an.
    »Seine Tochter ist erst fünf, aber sie reinigt bereits das Haus, spült das Geschirr und erledigt Botengänge für ihren Vater. Grace meint, dass sie einfach Hausfrau spielen möchte. Aber das geht darüber hinaus.«
    Clymene äußerte die letzte Bemerkung mit einem solchen Ernst, dass sich Diane fragte, ob sie etwa eine ähnliche Erfahrung hatte machen müssen, die sie jetzt auf die kleine Julie projizierte. Andererseits hatten Clymenes Argumente wirklich Hand und Fuß.
    »Er liest seiner Tochter niemals vor und bringt sie auch nie zu Bett. Grace glaubt, sie könne ihn bei diesen Aufgaben unterstützen und dass er einfach ein leicht überforderter alleinerziehender Vater sei. Ich halte ihn dagegen für jemanden, der große Charakterfehler besitzt.«
    »Warum glauben Sie, dass er gerade jetzt seiner Tochter etwas antun könnte?«
    »Ich weiß nicht, ob er so etwas im Augenblick vorhat, aber das Leben der drei ist gerade in einem großen Wandel begriffen, so dass plötzlich alles geschehen könnte. Es ist jedenfalls sehr bedenklich, dass niemand etwas von Grace gehört hat.«
    »Also gut. Ich werde mich erkundigen«, versprach Diane.
    Clymene lehnte sich entspannt in ihrem Stuhl zurück. »Danke.«
    Diane saß eine ganze Weile ruhig da und studierte Clymene durch den Drahtschirm. Um alles in der Welt konnte sie sich nicht vorstellen, welches Spiel diese Frau gerade spielte. Aber sie war sich sicher, dass dahinter irgendeine Absicht stand. Clymene hatte mehr im Sinn, als nur eine Gefängniswärterin vor Schaden zu bewahren.
    Während

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