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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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»Familie« und ihre »Vergangenheit« waren also ein reines Kunstprodukt, das nichts mit ihr zu tun hatte.
    Diese Erinnerungsalben stellten für sich genommen natürlich keinen Beweis für irgendein Fehlverhalten dar. Fügte man sie allerdings den gewichtigen sonstigen Indizien hinzu, gewannen sie an Bedeutung. Die Tatsache, dass die Ermittler keinerlei Hinweise auf Clymenes Familie oder ihr Leben vor ihrer Ehe mit Carthwright finden konnten, warf ein ziemlich düsteres Licht auf die Motive dieser Alben.
    Clymenes Alben bezogen sich ausdrücklich auf die Interessen ihrer beiden Ehemänner. Robert Carthwright war ein Autonarr, der vor allem immer wieder gerne an Überlandrennen teilnahm. Eines ihrer Alben zeigte sie nun als seine Navigatorin bei Überland-Rallyes in ganz Europa. Besonders ausführlich wurde ihre angebliche Teilnahme an der Akropolis-Rallye in Griechenland dargestellt. Neben den Autobildern gab es noch zahlreiche Fotografien antiker Ruinen und netter, kleiner Dörfer. Mit Hilfe eines elektronischen Bildbearbeitungsprogramms hatte sie dabei ihr Gesicht oder ihren ganzen Körper in alle diese Abbildungen eingefügt.
    Archer O’Riley, der Mann, für dessen Ermordung sie verurteilt wurde, war dagegen ein begeisterter Amateurarchäologe. Ein Album zeigte Clymene bei verschiedenen Ausgrabungen in Europa. Ausgrabungen, an denen sie nachweislich niemals teilgenommen hatte. Die digitale Bearbeitung war so gut und die künstlerische Ausführung der einzelnen Seiten so gekonnt, dass dies ohne eine genauere Analyse niemals aufgefallen wäre. Clymene war offensichtlich äußerst begabt, was das Herstellen von Illusionen anging.
    Als Diane die Hochsicherheitsabteilung verließ, fragte sie die Türwärterin, ob der Gefängnispfarrer zufällig anwesend sei. Sie folgte der Wegbeschreibung bis zu einem Büro, über dessen Eingang REVEREND WILLIAM RIVERS stand. Sie klopfte an die Tür, die sofort geöffnet wurde.
    Vor ihr stand ein korpulenter Mann, der dunkelgraue Hosen, ein kurzärmliges weißes Hemd und eine Krawatte trug und sie verwundert anstarrte. Es kam wohl nur sehr selten vor, dass Leute, die er nicht kannte, vor seiner Tür standen.
    »Reverend Rivers?«
    Er schaute auf ihr Namensschild. »Dr. … Fallon …« Er runzelte die Stirn. »Haben wir eine Verabredung?«
    »Nein. Ich … ich bin die Direktorin des Kriminallabors der Stadt Rosewood und arbeite gerade mit Ross Kingsley, dem FBI-Profiler, zusammen. Ich hätte gerne mit Ihnen über eine der Insassinnen hier gesprochen.« Diane hielt es nicht für angebracht, Clymenes Wunsch als wirklichen Grund für ihren Besuch zu erwähnen. Da Ross sie in diese ganze Sache hineingebracht hatte, konnte sie ihn auch ruhig als Bezugsperson nennen.
    Reverend Rivers trat aus seinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. »Können Sie mich zur Kapelle begleiten? Ich muss dort diese Handzettel auslegen. Über wen möchten Sie mit mir sprechen?«
    »Clymene O’Riley«, antwortete Diane.
    »Stimmt. Ross hat mich einmal auf sie angesprochen. Er scheint sie irgendwie zu mögen.«
    Sie kamen an das Tor zum Hochsicherheitsbereich, das die Wärterin für sie öffnete. Diane stellte keine Fragen, bis sie die Kapelle erreicht hatten. Gleichzeitig zu atmen, zu gehen und zu sprechen, schien Rivers große Schwierigkeiten zu bereiten.
    »Hier sind wir«, sagte er.
    Sie betraten die Kapelle, in der es keine Kirchenbänke gab, sondern Klassenzimmerstühle aus Metall und Plastik, an denen kleine Ablagetische angebracht waren. Auf sie begann der Pfarrer jetzt, seine Handzettel zu legen. Die Kapelle selbst hatte den gleichen glänzenden Ziegelfußboden und die gleichen graugrünen Wände wie der Rest des Gefängnisses. An der Frontseite stand ein einzelnes Holzkreuz hinter einem hölzernen Rednerpult. Entlang der Wände waren Tische aufgestellt, auf denen Vasen voller Seidenblumen – meistens Rosen, Iris und Lilien – standen. Rivers bemerkte, dass sie den Blick durch den ganzen Raum schweifen ließ.
    »Unglaublich, wie jemand auf eine solche Farbe kommen konnte«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Einige Frauen haben die Blumen arrangiert. Eine örtliche Floristin hat hier im Rahmen unseres Ausbildungsprogramms einen Blumensteckkurs abgehalten.« Er schaute Diane an und grinste. »Na ja, es war für die Frauen wenigstens eine schöne Abwechslung. Clymene O’Riley hat auch an diesem Kurs teilgenommen. Einige der Arrangements, die Sie hier sehen, stammen von ihr. Was möchten

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