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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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schmiedeeisernen Tor und verschwand in dem Labyrinth aus dunklen Gängen.
    »Geh mit ihr«, sagte Daemon zu Cassandra. »Das hier ist privat.«

    Bevor sie Einspruch erheben konnte, meinte Saetan: *Geh, Lady.*
    Daemon wartete, bis er sicher sein konnte, dass sie fort war. Dann legte er sich auf den Altar und nahm Jaenelle in die Arme.
    Saetans Kraft floss in ihn hinein und legte sich um seinen Geist.
    *Steig in gleichmäßigem Tempo hinab*, warnte Saetan ihn.
    Es war so leicht, in ihren verlassenen Körper zu schlüpfen und durch die ganze Leere zu gleiten, bis er die Tiefe seines eigenen inneren Netzes erreicht hatte. Dort hielt er inne und versuchte, den Abgrund, der sich unter ihm erstreckte, zu ertasten.
    Weit, weit, weit unter ihm erleuchtete ein Blitz kurz einen schwarzen Nebelwirbel.
    *Jaenelle!*, rief er. *Jaenelle!*
    Keine Antwort.
    Er dehnte die Verbindung, um sie dünner und länger zu machen, und ließ sich vorsichtig über die Tiefe seines inneren Netzes hinausgleiten.
    *Daemon!* Saetans Sorge vibrierte die Verbindung entlang.
    Ein wenig tiefer. Ein wenig tiefer.
    Jetzt konnte er den Druck spüren, doch er fuhr fort, die Verbindung auszudehnen.
    Tiefer, tiefer, tiefer.
    Als tauche er zu tief ins Meer, drückte der Abgrund gegen ihn und gegen seinen Geist. Der innere Kern des Selbst konnte nur bis zu einer gewissen Tiefe hinabsteigen. Danach würde die Macht, die Blutleute zu Blutleuten machte, versuchen, ein Gefäß zu füllen, das zu klein war, um sie zu halten – bis sie den Geist zerspringen ließ.
    Tiefer, immer tiefer tauchte er hinab. Er glitt durch die Leere und spann die Verbindung, die zwischen ihm und Saetan bestand, immer dünner und dünner.

    *Daemon!* Saetans Stimme war ein heiseres, weit entferntes Donnergrollen. *Du bist zu tief unten. Komm hoch, Daemon. Komm hoch!*
    Eine winzige mentale Feder entstieg dem Nebel, der sich immer noch weit unter ihm befand, berührte ihn leicht und zog sich sogleich erschrocken und verwirrt zurück.
    *Jaenelle!*, rief Daemon. Als er keine Antwort erhielt, sandte er einen Gedanken einen Speerfaden entlang: *Ich habe sie gespürt, Priester! Ich habe sie gespürt!*
    Als ihm die Verbindung kurz darauf schier unerträgliche Schmerzen zufügte, musste er feststellen, dass er nach oben gezogen wurde.
    *Nein!*, brüllte er und kämpfte dagegen an. *Nein!*
    Die Verbindung riss ab.
    Da er nicht länger an die Kraft gekoppelt war, die Saetan auf ihn lenkte, wurde er zu einem leeren Gefäß, das die Macht in dem Abgrund sofort zu füllen suchte. Zu viel. Zu schnell. Zu stark.
    Er schrie, als sein Geist zerriss, aufbrach, zerbarst.
    Splitter um Splitter abgebend fiel er und verschwand inmitten des blitzdurchzuckten schwarzen Nebels.
    S urreal gab dem Zauber, den sie über einen Korridor webte, der in die inneren Räumlichkeiten führte, den letzten Schliff und spielte mit dem Gedanken, Cassandra hineinzustoßen, bloß um zu sehen, was passieren würde. Persönlich hatte sie nichts gegen die Frau, doch deren üble Laune und die bitterbösen Blicke, die Cassandra immer wieder in Richtung des Altarraumes warf, zerrten an Surreals ohnehin bis zum Zerreißen gespannten Nerven.
    Sie trat zurück und rieb die Hände an ihrer Hose. Dann rief sie eine schwarze Zigarette herbei, die sie an einer kleinen Zunge Hexenfeuer ansteckte und nach dem ersten Zug Cassandra anbot, die lediglich den Kopf schüttelte und sie zornig anstarrte.
    »Was versuchen sie, dass es derart privat zu sein hat?«,
meinte Cassandra zum zehnten Mal in den letzten paar Minuten.
    »Beruhige dich, Süße«, fuhr Surreal sie an. »Jene besserwisserische Bemerkung darüber, dass sie dir eher vertrauen würde als ihm, war Grund, dich hinauszuwerfen.«
    »Es stimmt aber«, erwiderte Cassandra aufgebracht. »Eine Schwester ...«
    »Zur Hölle mit dem Schwesternkram! Und wieso regst du dich nicht über den anderen auf, den ich dort ebenfalls wahrgenommen habe?«
    »Dem Priester vertraue ich.«
    Surreal zog an der Zigarette. Das war also der Priester. Kein Mann, mit dem sie sich anlegen wollte. Andererseits war auch Sadi kein Mann, mit dem sie sich anlegen wollte.
    Sie drückte die Zigarette aus und ließ sie verschwinden. »Komm schon, Süße. Lass uns noch ein paar böse Überraschungen für die lieben Onkel von Briarwood erschaffen. «
    Cassandra beäugte den Korridor. »Was ist das?«
    »Ein Todeszauber.« Ein boshaftes Glitzern trat in Surreals Augen. »Dem Ersten, der dort hindurchläuft, wird es Herz und

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