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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zum Altar, Namensvetter.*
    *Sie braucht ...*
    *Zum Altar.*
    Erneut drehte Daemon sich um und lief in Richtung des Altars, der sich im Zentrum der heiligen Stätte befand. Surreal rannte vor ihm, um das schmiedeeiserne Tor des Altarraums aufzustoßen. Daemon stürzte ihr nach und legte Jaenelle vorsichtig auf den Altar.
    »Wir brauchen etwas Licht«, sagte er, wobei die Verzweiflung, die er empfand, ihn schroff klingen ließ.
    Über ihren Köpfen leuchtete Hexenlicht auf.
    Cassandra stand hinter dem Altar. Ihre schwarzen Juwelen leuchteten und ihre smaragdgrünen Augen durchbohrten ihn wie Messerklingen.
    Daemon blickte an sich hinab und sah das Blut an seinem Hemd.
    *Mut, Namensvetter!*
    »So, so«, sagte Cassandra leise, ohne den Blick von Daemons Gesicht zu wenden, »ihr seid beide hier.«
    Daemon nickte und wickelte rasch das Laken auf.
    Cassandra schlug sich die Hand vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Blut strömte zwischen Jaenelles Beinen hervor. Daemons Hände waren sogleich voll davon, als er einen zarten Machtfaden lenkte, um die geringe Heilkunst zur Anwendung zu bringen, die er besaß. Er suchte, erforschte.
    Hexen bluteten in ihrer Jungfrauennacht mehr als andere Frauen, und solche mit dunklen Juwelen am meisten.
Für ihre Stärke zahlten sie mit Augenblicken der Zerbrechlichkeit, Augenblicken, in denen sich das Machtverhältnis zugunsten des Mannes veränderte und sie äußerst verletzlich machte.
    Doch selbst das erklärte so viel Blut nicht.
    Er suchte weiter.
    Ein eisiger Schock durchlief ihn, als er die Antwort fand, gefolgt von unsäglicher Wut.
    »Die Bastarde haben etwas benutzt. Sie haben sie aufgerissen !« Er ließ die Hände über ihren Rumpf gleiten, über die Verletzungen und Blutergüsse. *Über wie viel Heilkunst verfügst du?*, fuhr er Saetan an.
    *Mein Wissen ist sehr umfangreich, doch ich verfüge über noch weniger Heilkunst als du. Es reicht nicht aus, Daemon.*
    *Wer hat dann genug?*
    Jaenelles leere Augen starrten ihn an.
    Daemon streckte die Hände aus, um ihr Gesicht zu streicheln.
    »Nein«, sagte Cassandra, die um den Altar geschritten kam. »Lass mich. Eine Schwester wird sie nicht als Bedrohung empfinden.«
    Daemon hasste sie für diese Worte, vor allem, weil sie in diesem Moment höchstwahrscheinlich zutrafen.
    *Lass es sie versuchen, Namensvetter*, meinte Saetan und zwang Daemon, einen Schritt zurückzuweichen.
    Cassandra drückte die Finger an Jaenelles Schläfen und starrte in ihre Augen, die kein einziges Mal blinzelten. Eine Minute später trat sie zurück, die Arme um sich geschlungen, als brauche sie Trost. Ihre Lippen zitterten. »Sie ist unerreichbar«, drang ihr heiseres, niedergeschlagenes Flüstern an Daemons Ohr.
    Es hatte keinerlei Bedeutung. Jaenelle war stärker als sie alle und konnte dementsprechend tiefer hinabsteigen. Es bedeutete nichts.
    Doch Tersas Vision des zerschmetterten Kristallkelches
spottete seinen Gedanken Hohn. Du weißt es , erklang es in seinem Kopf. Du weißt, warum sie nicht antwortet.
    »Nein.« Daemon war sich nicht sicher, ob der Ausruf von ihm oder von Saetan stammte.
    Da trat Surreal vor. Sie war aschfahl im Gesicht, doch ihre goldgrünen Augen loderten voller Entschlossenheit. »Das Mädchen Rose sagte, man habe ihr zu viele Medikamente verabreicht und sie könne nicht von dem nebligen Ort zurückkehren. Wahrscheinlich eine üble Mischung aus Safframate und einem Beruhigungsmittel.«
    Saetans Stimme klang gepresst, aber ruhig. *Ich kann keinerlei Verbindung zwischen ihrem Körper und ihrem Selbst spüren. Entweder ist die Verbindung sehr schwach oder sie hat sie völlig durchtrennt. Wenn wir sie nicht auf der Stelle zurückholen, werden wir sie verlieren.*
    *Du meinst, dass ich sie dann verliere*, entgegnete Daemon ihm unwirsch. *Wenn ihr Körper stirbt, wirst du sie immer noch haben, nicht wahr?*
    Er spürte herzzerreißenden Schmerz, der über die mentale Verbindung zu ihm drang.
    *Nein*, flüsterte Saetan. *Jemand, der es wissen muss, sagte mir, dass Fleisch gewordene Träume nicht zu kindelîn tôt werden.*
    Daemon schloss die Augen und atmete tief durch. *Wie tief ist dein Brunnen, Priester?*
    *Das weiß ich nicht.*
    *Dann lass es uns herausfinden.* Daemon wandte sich an Surreal. »Geh nach draußen und halte Wache. Diese Hurensöhne werden bald hier auftauchen. Verschaff uns ein wenig Zeit, Surreal.«
    Surreal warf einen Blick auf den Altar. »Ich werde sie aufhalten, bis ich von dir höre.« Sie schlüpfte aus dem

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