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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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hielt Lia über seinem Kopf. Blaed stand vor Garth, doch nicht nahe genug, um Lia eine Hilfe sein zu können, falls der Hüne sie zu Boden schleudern sollte. Brock und Randolf befanden sich in sicherer Entfernung ein Stück weiter die Straße hinauf. Sie atmeten schwer, als seien sie zwar zu Hilfe gerannt, wüssten jetzt jedoch nicht mehr so recht, was sie tun sollten.
    »Setz sie ab, Garth«, sagte Jared mit fester Stimme.
    Garth drehte sich zu ihm um. »Sch-sch-schützen!«
    »Du hast Lia beschützt. Du hast sie aus dem Kampf geholt.«
    Die Zornesröte wich langsam aus Garths Gesicht, und seine Miene spiegelte Verwirrung wider.
    Jared fiel das frische Blut auf, das Garths linken Ärmel dunkel färbte.
    Wahrscheinlich war er während der Explosion von etwas verletzt worden – von einem scharfen Stein oder vielleicht auch nur einem kleinen Ast, der mit solcher Wucht durch die Luft geschleudert wurde, dass er wie ein Pfeil traf.
    »Das hast du gut gemacht, Garth«, sagte Jared und ging auf den Hünen zu, wobei er hoffte, dass er viel selbstsicherer wirkte, als er sich tatsächlich fühlte. »Es war gut, den Kampf zu unterbrechen. Prinz Blaed und ich werden uns um den Rest kümmern.«
    Er streckte die Arme aus.
    Garth zögerte. Schließlich gab er ein Grunzen von sich, das alles hätte bedeuten können, und legte Lia dann behutsam in Jareds wartend ausgestreckte Arme. Nachdem Garth
Lia unbeholfen die Schulter getätschelt hatte, machte er sich wieder auf den Weg zurück zum Wagen.
    »Lass mich runter«, sagte Lia, die sich in seinen Armen wand.
    Jared hielt sie noch fester gepackt und entblößte die Zähne. »An dem Tag, an dem die Sonne in der Hölle scheint.« Als er ein boshaftes Fluchen vernahm, warf er einen Blick über die Schulter und sah gerade noch, wie Blaed Thera auf die Beine zerrte. Anscheinend war Blaed ebenso gereizt und wütend wie er selbst. Das gefiel ihm außerordentlich.
    Lia wand sich erneut und jaulte auf, als sich seine Finger noch fester in ihr Fleisch gruben. »Ich kann …«
    »Halt den Mund.« Jareds Zorn wuchs noch, als er Thayne mit den Reitpferden auf sie zulaufen sah. Da nun auch noch Thayne hier war, passte kein Erwachsener auf den Wagen oder die Kinder auf.
    *Es ist in Ordnung*, sagte Blaed einen Speerfaden entlang. *Eryk und Tomas halten die Zugpferde, und Thayne hat alles mit einem Schild umgeben. Er wird merken, ob irgendetwas den Schild berührt, bevor wir dort eintreffen.*
    *Bring sie zum Wagen, Blaed.* Er brachte es noch nicht einmal über sich, sie beim Namen zu nennen. Sie hatte ihn gerettet, doch sie hatte auch Lia angegriffen, und er war nicht in der Lage, seine widersprüchlichen Gefühle zu entwirren.
    Blaed saß mit Thera auf der rötlich grauen Stute auf und galoppierte unter ständigem Fluchen auf den Wagen zu.
    Brock und Randolf hatten sich vor dem Wallach aufgebaut. Randolf schwitzte und war völlig durcheinander. Brock blickte grimmig drein.
    »Was ist passiert?«, wollte Brock wissen.
    »Später«, versetzte Jared barsch und stieß die Männer beiseite, um zu dem Wallach zu gelangen.
    Der Ritt zurück zum Wagen verging zu schnell, als dass sich seine Wut hätte abkühlen oder die Angst legen können, die seine Nerven immer noch vibrieren ließ.
    Jared übergab Tomas die Zügel des Wallachs und zog Lia
aus dem Sattel. Die anderen drei Kinder versammelten sich um die Stute und beobachteten ihn. »Bleibt hier«, befahl Jared ihnen. Wobei er sich ohnehin nicht vorstellen konnte, dass einer von ihnen wild darauf war, in einem engen, geschlossenen Raum mit zwei wutentbrannten Hexen zu sein, die eben versucht hatten, einander zu zerfleischen. Beim Feuer der Hölle, er selbst wollte auch nicht zusammen mit ihnen in dem Wagen sein!
    Ohne auf Lias gemurmelten Protest zu hören, als er sie hochhob, marschierte Jared in den Wagen und ließ sie auf die Bank gegenüber von Thera fallen. Blaed stand in der Nähe und versperrte jegliche Fluchtmöglichkeit durch die Läden, die auf den Kutschbock hinausgingen. Seine Muskeln zitterten, während er sich alle Mühe gab, seine eigene Wut im Zaum zu halten.
    An die Tür gelehnt, rieb Jared sich die Hand mit den Bissspuren. Er machte sich daran, den Wagen mit Schilden zu umgeben – einem physischen Schild, einem mentalen und einem Hörschutz. Niemand würde ihre kleine Diskussion unterbrechen oder belauschen.
    Blaed streifte ihn mit einem Blick, der besagte: Und was machen wir jetzt?
    Die Frauen schenkten weder Blaed noch ihm auch nur

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