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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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emotional genug. Und die anderen Männer hätten sich gefragt, warum.«
    Jared konnte nichts sagen. Wollte nichts sagen.
    »Außerdem«, fügte Thera mit tödlicher Gelassenheit hinzu, »hast du darauf reagiert, obwohl du gewusst hast, was dort hinten passiert war. Ja, du weißt es besser als wir Übrigen. Was genau hat Garth zu zerstören versucht, Jared?«
    Jared erschauderte, als die Erinnerung ihn wieder einholte und ihm klar wurde, wie recht sie damit gehabt hatten, dass ein Kampf zwischen Hexen die Aufmerksamkeit der Männer ablenken würde. »Knöpfe«, sagte er heiser. »Drei Messingknöpfe. Er hat sie mit einem Stein zertrümmert.«
    Thera nickte. »In Metall lässt sich ein Zauber ziemlich gut verankern.«
    »Aber wozu explodierende Knöpfe?«, wollte Blaed wissen.
    »Eine Waffe«, sagte Lia.
    Thera schüttelte den Kopf. »Die Explosion ist nur erfolgt, weil Jared versucht hat, sie mental zu erforschen – oder vielleicht weil ich durch das Verworrene Netz geschnitten habe, das sich um Jareds innere Barrieren gelegt hatte.«
    Lia erbleichte, und Jared konnte spüren, wie etwas rasch und ganz leicht an seinen inneren Barrieren entlangstrich – eine weibliche Berührung, um sicherzugehen, dass mit ihm alles in Ordnung war.
    »Die Knöpfe müssen einen anderen Verwendungszweck gehabt haben«, sagte Thera. »Die Explosion und das Verworrene Netz sollten jeden, der nicht über den Schlüssel verfügt, daran hindern herauszufinden, wozu sie benutzt wurden. Ich wünschte, einer wäre unversehrt geblieben, sodass wir ihn jetzt untersuchen könnten.«
    Ein eiskalter Schauder lief Jared den Rücken hinunter. »Könnten sie dazu verwendet worden sein, uns auf der Spur zu bleiben?«
    Thera zuckte mit den Schultern. »Sicher. Ein Lockzauber, ein Rufzauber. Beide Arten lassen sich so fein abstimmen,
dass sie keinem auffallen würden, der nicht nach einem bestimmten Signal Ausschau hält.«
    Lia nickte nachdenklich. »Und einen Knopf zu verwenden, ist sehr schlau. Selbst wenn er jemandem auffallen würde, wer würde sich schon Gedanken wegen eines Knopfes machen, der am Straßenrand liegt? Man würde bloß denken, dass er jemandem vom Mantel abgefallen sein muss. Vielleicht würde man ihn aufheben …«
    »Nein.« Jared bemerkte, dass er dabei gewesen war, sich die Hand an seinem Oberschenkel abzuwischen. »Sie fühlen sich schmutzig an. Niemand würde ihn behalten, nachdem er ihn angefasst hätte.«
    »Garth schon«, stellte Lia fest.
    Jared holte tief Luft und atmete dann langsam aus. »Garth hat an dem Tag einen Knopf gehabt, an dem wir die Lichtung verlassen haben. Der Tag, als wir an den Fluss gelangt sind. Randolf hat versucht, ihn ihm abzunehmen. Garth hatte die Hand geschlossen, hinter seinem Rücken. Ich weiß nicht, ob Randolf wusste, was Garth da festhielt, oder ob er bloß Schwierigkeiten machen wollte, weil er Garth hasst.«
    »Was ist mit dem Knopf geschehen?«, fragte Thera, die ihn scharf beobachtete.
    »Garth hat ihn mir gegeben. Dann hat Randolf ihn mir abgenommen und ins Gebüsch geworfen. Er meinte, Garth sei befleckt. Er meinte, vielleicht sei Garth geistig gar nicht so gestört, wie es den Anschein habe.« Jared musste hart schlucken. »Ich habe angefangen, mich zu fragen, ob jemand von uns ein Schoßhund ist, noch bevor …« Er hielt inne, als ihm gerade noch rechtzeitig einfiel, dass Lia niemandem sonst von ihrem Gefühl erzählt hatte, dass etwas in der Gruppe nicht mit rechten Dingen zuging.
    »Es scheint mir an der Zeit, dass ich mich ein wenig mit Garth unterhalte«, sagte Thera grimmig. »Aber ich brauche einen Vorwand, um mit ihm allein sein zu können. Damit sich nicht jeder gleich fragt, warum ich mich im Anschluss an die Explosion mit ihm unterhalten möchte.«

    »Er hat geblutet«, sagte Blaed leise.
    »Das sollte genügen. Die übel gelaunte Königin lässt mich den Mann zusammenflicken, der durch meinen unbedachten Zauber verletzt worden ist.«
    »Ein Verworrenes Netz wie dasjenige, in das sich Jared beinahe verstrickt hätte, setzt eine fertig ausgebildete Schwarze Witwe voraus«, flüsterte Lia.
    »Das weiß ich«, entgegnete Thera.
    Die beiden Frauen starrten einander an.
    »Ich habe es nicht so gemeint, als ich sagte, du seiest unfähig«, erklärte Lia. Dann warf sie Blaed einen Blick zu. »Ich habe nichts von dem, was ich gesagt habe, so gemeint.«
    Ein schalkhaftes Glitzern trat in Theras Augen. Sie sah Jared von der Seite an. »Und ich habe es nicht so gemeint, als ich sagte,

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