Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Blaed Lia aus dem Sattel des Wallachs warf, sie zu Boden riss und sich schützend auf sie legte.
    Bittere Eifersucht stieg in ihm empor, weil er immer noch zu durcheinander war, um sich der Kunst zu bedienen, und somit nicht er es war, der einen Schild um sie aufbaute, der sie beschützte.
    Thera stellte ihm von hinten ein Bein. Er fiel der Länge
nach hin und versuchte dann, sie abzuschütteln, als sie auf seinem Rücken landete. Sie schlang ihm die Arme um den Kopf und vergrub das Gesicht in seinem Nacken, während sie einen grünen Schutzschild um sie beide errichtete.
    Der Boden erbebte, als es an dem flachen Felsen eine gewaltige Explosion gab. Kleine Steine und Schmutz regneten auf sie nieder.
    Thera presste sich noch fester an ihn und murmelte immer wieder: »Mutter der Nacht, Mutter der Nacht, Mutter der Nacht.«
    Augenblicke später, Jahre später, herrschte Stille.
    Thera rollte von ihm herunter, stand schnell auf und entfernte sich ein paar Schritte.
    Jared, der von all den Geschehnissen mitgenommen war, bewegte sich langsamer. Ihm fiel auf, dass auch Blaed nur langsam wieder auf die Beine kam.
    Lia hingegen schritt auf Thera zu, das Gesicht wutverzerrt. Ihre grauen Augen wirkten steinhart.
    »Du dummes Stück!«, rief Lia. »Ich habe Milde walten lassen und dir erlaubt, mehr als nur grundlegende Kunst anzuwenden, aber ich habe dir keineswegs gestattet, mit Zaubern herumzuspielen, zu deren Handhabung du nicht ausgebildet bist.«
    »Es wäre nichts passiert, Lady , wenn du nicht versucht hättest, ihn zu blockieren«, rief Thera zurück. »Wenn hier jemand die Schuld trägt, dann du! «
    Jared schüttelte den Kopf, als könnte das gegen seine Verwirrung helfen. Wovon sprachen die beiden?
    »Mit wem glaubst du, redest du?«, schrie Lia schrill.
    »Mit einem frigiden Miststück, mit wem denn sonst? Wenn du auch nur einen Funken Leidenschaft zwischen den Beinen hättest, würdest du einen Mann wie ihn nicht derart vergeuden.« Thera deutete mit dem Finger in Jareds Richtung. »Dann hättest du ihn schon lange geritten, bis ihm Hören und Sehen vergeht!«
    Lia zischte vor Wut. »Woher willst du wissen, wie eine normale Frau sich fühlt? Du würdest doch die Beine für alles
und jeden breit machen, der gewillt ist, zwischen deine Schenkel zu kriechen!«
    Mit einem erbosten Aufheulen stürzte Thera sich auf Lia.
    Jared stand auf und sah zu, wie die beiden in einem wilden Knäuel aus Gliedmaßen zu Boden stürzten. Sie rollten über den Boden, wobei sie um sich schlugen, kreischten, kratzten und einander an der Kleidung und den Haaren rissen.
    Entsetzen ließ ihn erstarren.
    Hexen kämpften nicht. Zumindest nicht körperlich. Niemals körperlich. Hexen kämpften mit Worten, kämpften mithilfe der Kunst. Aber nicht körperlich.
    Denn wenn Hexen diese Grenze überschritten, geschah etwas mit ihnen.
    Männer des Blutes waren sehr aggressiv, und es kam durchaus vor, dass ein Streit in einer Schlägerei endete, doch sie verloren niemals völlig die Selbstbeherrschung in derlei Kämpfen. Hexen schon. Sie wurden wild, kaltblütig, tödlich. Sie wurden zu etwas, das selbst starke Männer fürchteten, weil ihre Grausamkeit alles übertraf, wozu Männer fähig waren, und sie keine Gnade kannten.
    Thera und Lia rollten auf ihn zu. Langsam ließ der Schock nach, der ihn gepackt hatte. Da traf ihn ein heftiger Tritt, und er stürzte.
    Jared fiel auf die beiden Frauen, und seine Angst verwandelte sich in weißlich glühenden Zorn.
    Er würde sie lediglich voneinander trennen, versicherte er sich selbst, als er versuchte, einen Arm zwischen sie zu rammen. Er würde sie weder angreifen, noch einer von beiden wehtun – zumal er sich ohnehin nicht ganz sicher war, welche Körperteile zu welcher Frau gehörten.
    Eine der Kämpfenden schlug zu, und ihre Faust schrammte an seinem Kopf vorbei.
    Knurrend versuchte Jared, die Hexe mit der flachen Hand am Kinn zu treffen – und schrie auf, als sich Zähne in seine Hand gruben.
    Als Jared das Wutgebrüll eines anderen Mannes vernahm,
rollte er sich zur Seite und schleifte Thera und Lia mit sich, bis sie auf ihm lagen. Dass das ein Fehler gewesen war, ging ihm auf, als er kurz darauf den Mund öffnete, um Luft zu holen, und langes Haar einatmete.
    Wieder erklang Gebrüll. Ein Kreischen, und auf einmal wurde das Gewicht, das ihn niederdrückte, leichter. Blaed schrie: »Nein, Garth! NEIN! Das ist Lia! DAS IST LIA!«
    Rasch stieß Jared Thera von sich und kam unsicher auf die Beine.
    Garth

Weitere Kostenlose Bücher