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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Sinneseindrücken zu begraben.
    Er wollte erneut zustoßen und das Vergnügen spüren.
    Gleichzeitig hatte er entsetzliche Angst vor dem Blut, das ihn bedeckte.

    Lia vergrub die Nägel so tief in seinen Schultern, dass die Haut aufriss. Sie schrie vor Schmerz.
    Tief in ihr, gleichzeitig nehmend und genommen, zwang Jared sich, reglos zu verharren, während sie warteten, bis das Gefühlschaos um sie her abklang und die Welt sich wieder normal weiterdrehte.
    Da erkannte er, dass er jederzeit beiseite treten konnte. Dass er in der Lage war, so viel Abstand zu bewahren, dass er von dem Gefühlssturm nicht hinweggefegt werden würde.
    Auf diese Weise konnte ein Mann, der Juwelen trug, eine Hexe zerbrechen. Er ließ sie in den dunklen Tiefen der dualen Sinneseindrücke versinken, während er selbst im ruhigen Sturmzentrum verharrte. Und dann verursachte er ihr kein Vergnügen, sondern Schmerz. Die Hexe wurde zu ihrer eigenen Feindin und hatte das Gefühl, sich selbst Schmerz zuzufügen. Dieser Konflikt brachte sie derart aus dem Gleichgewicht, dass sie zu fliehen versuchte, doch die Schmerzen folgten ihr und trieben sie in die eigene Zerstörung.
    Diese Erkenntnis ließ ihn erzittern.
    »Jared.« Lia schlang die Arme um ihn. »Jared?« Sie bewegte sich unter ihm.
    Verzweifelt versuchte er, die Selbstbeherrschung zu finden, die es ihm erlauben würde, sich so weit zurückzuziehen, dass die Sinneseindrücke ihn nicht vollständig mit sich reißen würden, dass er nicht ganz die Kontrolle verlöre.
    »Jared«, murmelte Lia und streichelte ihm sanft über den Rücken. »Bitte.«
    Selbst wenn er sich von ihrem Körper hätte entfernen können, so war er doch nicht in der Lage, sich Lia zu entziehen.
    Also umgab er sie schützend mit seiner Kraft – Körper, Geist und Herz – und unterwarf sie beide dem Vergnügen des Feuers.

Kapitel 24

    Krelis lehnte an seinem Schreibtisch und drehte langsam an dem Ring mit dem saphirblauen Juwel an seiner rechten Hand.
    Dunkler als das grüne Juwel, heller als das rote.
    Doch Können und Ausbildung zählten ebenfalls, nicht wahr? Was waren schon die Instinkte eines Lustsklaven im Vergleich zu einer jahrhundertelangen Kampfausbildung? Welchen Unterschied machte es, dass der Bastard Rot trug? Er wusste nicht wirklich, wie er seine Kraft einzusetzen hatte.
    Allerdings hatte der shaladorische Krieger die Räuber aufgehalten, die sich zusammengerottet hatten, um die kleine Schlampe mit dem grünen Juwel gefangen zu nehmen. Er hatte sogar viel mehr getan, als sie nur aufzuhalten.
    Trug sein Schoßhund teilweise die Verantwortung dafür?, fragte sich Krelis, während der Saphir mit jeder Drehung aus seinem Blickfeld verschwand und erneut erschien. Hatte er das Wissen aus seiner eigenen Ausbildung eingesetzt, um Rot zu unterstützen und zu führen? Mit dem Hinterhalt hätte die Sache erledigt sein können. Hätte damit erledigt sein sollen .
    Sein Schoßhund hatte sich als schwaches Glied der Kette herausgestellt. Loyalität hatte Krelis nicht erwartet. Kein Hayllier erwartete echte Loyalität von diesen kurzlebigen Völkern. Aber ein Mann, der sich kaufen ließ, sollte vernünftig sein und gekauft bleiben .
    Tja, das wäre die zweite Angelegenheit, um die er sich zu kümmern gedachte, sobald er in diesem verdammten Ranonwald ankam.

    »Herein!«, rief Krelis ungehalten auf ein Klopfen an seiner Bürotür hin.
    Lord Maryk trat gerade weit genug in das Zimmer, um nicht völlig im Korridor stehen zu bleiben. »Sämtliche Vorräte sind zusammengetragen, Lord Krelis. Die Wächter aus den letzten beiden südlichen Provinzen werden binnen der nächsten Stunde erwartet.«
    »Ich habe gedacht, meine Anweisungen seien einfach genug gewesen, um allen klar zu sein«, sagte Krelis, den Blick auf den saphirblauen Ring gerichtet. »Wir brauchen nicht viele Vorräte. Morgen Abend werden wir wieder zurück sein.«
    »Unsere Männer werden nach einem Kampf etwas essen müssen«, entgegnete Maryk steif.
    Ein Kampf, dachte Krelis und unterdrückte das Verlangen, Maryk ins Gesicht zu lachen. Wie viel Kampfgeist steckte wohl in einem Dorf, das bereits in die Knie gezwungen war?
    »Wir kämpfen nicht gegen andere Krieger«, versetzte Krelis schroff. »Wer auch immer in dem Dorf übrig sein mag, hat bereits eine Schlacht gegen Leute aus dem eigenen Volk verloren. Was für eine Herausforderung können sie wohl für tausend hayllische Krieger darstellen?«
    »Beinahe fünfzehnhundert.«
    Endlich blickte Krelis auf.
    Maryk

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