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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wusste, dass er einen anderen Mann nicht nach der persönlichen Bitte einer Königin fragen sollte, doch das hinderte ihn nicht daran, die Antwort erfahren zu wollen.
    Talon sah sich um, als wolle er sichergehen, dass sich niemand in ihrer Nähe befand und sie belauschen konnte. Er kam noch näher auf Jared zu und sagte leise: »Du hast Schach mit ihr gespielt?«
    »Einige Male.«
    »Passt das hier ins Muster?«
    Du Narr, dachte Jared. Daran hättest du selbst denken sollen! Mit geschlossenen Augen stellte er sich das Spielbrett vor. »Wenn ihre starken Figuren nicht die Hauptverteidigung übernehmen, greifen sie den schwächeren Spielfiguren bei einem Angriff unter die Arme. Sie neigt dazu, starke Figuren in Paaren agieren zu lassen. Ein Kriegerprinz zusammen mit einer Schwarzen Witwe zum Beispiel.«
    »Wie angemessen«, murmelte Talon. »Was ist mit der Königin?«
    »Sie …« Das Blut wich aus Jareds Gesicht. »Mutter der Nacht, Talon, was haben die beiden bloß vor?«
    Talon schüttelte den Kopf. »Ich will es lieber gar nicht wissen. Etwas oder jemand hat Thera sehr wütend gemacht, und Lia hat schon immer die Art Mut besessen, die einen Mann in Angst und Schrecken versetzen kann.«
    »Sie ergänzen einander ausgezeichnet«, sagte Jared, der auf die Straße starrte, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
    Auch Talon starrte auf die Straße. »Ja, vermutlich.«

Kapitel 32

    Eine interessante Art, ein Stündchen zu verbringen, dachte Krelis, während er die abgelegte Tunika aufhob und sein Messer sorgfältig daran abwischte. Eine nützliche Übung.
    Er steckte das Messer in die Scheide zurück und betrachtete sein Werk.
    Im Vergleich mit der Hohepriesterin wirkte sein Versuch unbeholfen, doch er hatte weder die Zeit noch die Übung gehabt, seine Fähigkeiten derart zu verfeinern.
    Jedenfalls noch nicht.
    Krelis lächelte seinen Schoßhund an. »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du den Rest unserer Abmachung erfüllst.«

Kapitel 33

    Krieger! Shaladorischer Krieger!« Krelis’ mithilfe der Kunst verstärkte Stimme donnerte über Ranonwald hinweg. »Komm an die Wegbiegung, Krieger. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Jared entfernte sich zwei Schritte von der Kutsche und blieb dann jäh stehen, als ihn Blaed und Talon zu seiner Überraschung heftig packten und zurückhielten.
    »Sei kein Narr«, knurrte Talon leise.
    »Krieger! Ich möchte dir etwas zeigen. Niemand wird dir etwas tun.«
    Lia und Thera kamen aus der Kutsche hervor. Beide Augenpaare starrten angestrengt in Richtung des Landeplatzes.
    »Hat der kleine Lustsklave Angst, sich ein einziges Mal vor seinem Tod wie ein Mann zu verhalten?«, erklang Krelis’ höhnische Stimme.
    Thera zuckte mit einer Schulter. »Das Netz ist fertig. Es ist auf Jared eingestellt. Sollte ihm etwas zustoßen, bleibt uns keine Zeit, ein weiteres anzufertigen.«
    »Ich gehe«, sagte Jared bestimmt.
    Thera ging auf ihn los: »Wenn du zulässt, dass deine verfluchte männliche Ehre alles ruiniert, was wir geplant …«
    Jared fiel ihr ins Wort. »Er möchte mir etwas zeigen. Ich möchte, dass er uns in Ruhe lässt, bis wir zu diesem letzten Spiel bereit sind. Wenn ich nicht gehe, wird er herkommen.«
    »Jared wird nicht alleine gehen«, sagte Talon.
    Bevor Jared Einspruch erheben konnte, beugte Talon sich zu ihm und fügte im Flüsterton hinzu: »Ich kenne ein paar Tricks, die dich einen Monat lang o-beinig gehen lassen. Warum machst du die Ladys also nicht glücklich und nimmst den Geleitschutz an?«

    Jared entblößte die Zähne zu einem grimmigen Lächeln. »Den Ladys zuliebe.«
    Talon erwiderte das Lächeln. »Wir leben, um zu dienen, Krieger.«
    Der Kummer, der in den Worten mitschwang, hielt Jared davon ab, zu widersprechen. Wenn das, worum Lia Talon gebeten hatte, nicht funktionieren sollte, würde der Mann alles dankbar hinnehmen, was die Hayllier ihm anzutun gedachten.
    Da Jared das wusste, legte er Talon eine Hand auf die Schulter und erwiderte sanft: »Wir leben, um zu dienen.«
     
    »Du hättest mir nicht zu drohen brauchen«, knurrte Jared ein paar Minuten später, als Talon, Blaed, Randolf und drei von Talons Leuten auf die Wegbiegung zugingen. »Und ich bin übrigens kein Kind, das man an der Hand führen muss.«
    »Nein, du bist kein Kind«, pflichtete Talon ihm bei. »Allerdings bist du der Einzige von uns, der für den Plan der Ladys unentbehrlich ist.«
    Da Jared dem nichts entgegenzusetzen hatte, biss er die Zähne zusammen.
    »Du bist verdammt dünnhäutig,

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