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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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anbieten.«

    »Du sagst, wir müssten einen Hof aufbauen«, sagte Ranon, immer noch unterkühlt. »Wird man Shalador fragen, ob wir dienen wollen? Wird man Shalador erlauben zu dienen? Oder wird das Blut, das auch durch deine Adern fließt, Prinz Theran, in den Reservaten gehalten und so lange nicht beachtet werden, bis man uns als Futterquelle braucht?«
    Bevor jemand auf die Herausforderung eingehen und einen Kampf anfangen konnte, der mit einem Toten geendet hätte, hob Talon die Hand und zog die Aufmerksamkeit auf sich.
    »Das wird die Königin entscheiden, Ranon«, sagte er leise. »Wir werden alle die Klingen schärfen und ihr den Hals darbieten.«
    »Und darauf hoffen, dass wir nicht bei jemandem landen, der auch noch das zerstört, was von uns übrig geblieben ist?«, fragte Ranon.
    »Genau das«, erwiderte Talon.
    Langes Schweigen. Ranon trat einen Schritt zurück, zögerte dann aber. »Falls eine Königin aus Kaeleer nach Dena Nehele kommt, werden einige der Shalador sich ihr zu Diensten stellen.«
    Talon sah nachdenklich aus, während sie alle zusahen, wie Ranon zum Tor zurückging. Niemand sagte etwas, bis der Kriegerprinz der Shalador auf einen der Winde aufsprang und verschwand.
    »Falls du eine Königin aus Kaeleer bekommst …« Archerr beendete den Satz nicht.
    »Schicke ich eine Nachricht«, versprach Theran.
    Die Kriegerprinzen zogen sich zum Tor zurück. Sie lösten sich nicht in kleinere Gruppen auf und sie unterhielten sich auch nicht. Einige blickten zu ihm und Talon zurück.
    »Sieht ganz so aus, als würdest du zum Bergfried reisen«, meinte Talon.
    Theran nickte, während er beobachtete, wie der Letzte der Männer verschwand. »Was meinst du, was bereitet ihnen die größeren Sorgen? Dass ich Sadi vielleicht nicht finde – oder dass ich ihn finden könnte?«

Kapitel zwei

KAELEER
    Cassidy ließ sich auf die Fersen zurücksinken und strich sich mit dem Ende ihres langen roten Zopfes über das Kinn.
    »Also«, überlegte sie mit einem prüfenden Blick auf den Boden vor sich, »bleibt der Felsen oder muss er gehen?«
    Da sie die Frage an die Luft und den Garten gerichtet hatte, erwartete sie keine Antwort. Außerdem war das eigentlich nicht ihre Entscheidung. Sie hatte angeboten, dieses Beet von Unkraut zu befreien, damit sie etwas zu tun hatte – und mit einem kleinen Stückchen Erde arbeiten konnte. Aber das hier war der Garten ihrer Mutter. Und ob der Stein nun ein störendes Hindernis oder einen erwünschten, wichtigen Teil des Ganzen darstellte, hing davon ab, wie man es betrachtete.
    Was auf so viele Dinge zutraf.
    »Es ist geschehen und kann nicht rückgängig gemacht werden«, murmelte sie. »Also genieße deinen Besuch hier, tu was du kannst, und lass den Rest hinter dir.«
    Lass den Rest hinter dir. Wie lange würde es wohl dauern, bis ihr Herz die Demütigung hinter sich lassen konnte?
    »Na ja, zumindest habe ich es herausgefunden, bevor ich die ganze Frühjahrsarbeit in diese G-Gärten gesteckt habe.« Ihre Stimme brach und Tränen verschleierten ihr die Sicht.
    Sie schluckte den Schmerz hinunter, der in jedem Moment hervorbrechen wollte, in dem sie ihre Gefühle nicht bewusst unter Kontrolle hielt, und musterte die Kisten mit Samen, die sie im vergangenen Jahr im Garten der Königin in Bhak gesammelt hatte. Dieser Garten gehörte ihr nicht länger, und so würde ihre Mutter davon profitieren, indem sie dieses Jahr ein paar neue Pflanzen bekam.

    »Deine Mutter meinte, dass ich dich hier finden würde.«
    Die Stimme, immer ein wenig rau, da die Stimmbänder bei einem Unfall in Kindertagen Schaden gelitten hatten, brachte sie zum Lächeln, als sie über die Schulter blickte und den stämmigen Mann ansah, der auf sie zukam.
    Sein Name war Burle. Ein einfacher Mann. Ein Handwerker. Zweimal im Monat ging er für drei Tage in ein Dorf der Landen und reparierte, was zu reparieren war. Die meisten Blutleute waren der Meinung, es sei unter der Würde eines Kriegers, für Landen zu arbeiten – selbst wenn der Krieger nur so helle Juwelen wie Tigerauge trug. Er hatte immer gesagt: »Arbeit ist Arbeit, und das Geld, mit dem sie mich bezahlen, ist genauso gut wie das, was von irgendeiner überheblichen Aristokratenfamilie kommt.«
    Diese Einstellung brachte ihm zwar keine Aufträge in den Häusern der adeligen Blutleute in Webersfeld, ihrem Heimatdorf, ein oder in einem der anderen Dörfer der Umgebung, die von Angehörigen des Blutes bewohnt wurden, doch den restlichen Blutleuten war es

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