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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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blickte in den Garten hinunter und grinste, unverkennbar erleichtert, Cassidy zu sehen. »Sieht so aus, als hätte Gray sie gefunden. Das ist gut.« Dann verblasste sein Grinsen und machte einem wachsamen Ausdruck Platz. »Erinnerst du dich noch an den Brief, den Cassidy den Königinnen der Shalador geschrieben hat?«
    »Natürlich«, sagte Theran.
    »Nun ja, sie sind hier. Und sie würden gerne die Königin sehen.«
    Theran blickte wahrscheinlich ebenso überrascht drein wie Talon. Niemand hatte damit gerechnet, dass die Königinnen der Shalador aus ihren Verstecken kommen, geschweige denn die Reservate verlassen würden.
    Er zögerte, versuchte automatisch Zeit zu gewinnen, bis er einen Grund gefunden hätte, warum die anderen Königinnen Cassidy nicht treffen konnten.
    Als er Talon und Ranon ansah, erkannte er, dass sie erwarteten,
dass er eine Ausrede vorbringen würde. Vielleicht war es an der Zeit, die Enttäuschung zu überwinden, dass er von diesem Handel nicht erhalten hatte, was er erhofft hatte. Denn Dena Nehele hatte bekommen, was es brauchte – eine Königin, die ihrem Land und all seinen Bewohnern helfen konnte.
    Es war an der Zeit, ihr Erster Begleiter zu sein.
    »Warte hier«, befahl er Ranon.
    Dann ging er hinunter in den neuen Teil des Gartens, wo Gray und Cassidy immer noch über die Blumen sprachen, die sie bereits sehen konnten. Und über jene, die noch als Samen in der Erde verborgen waren.
    »Verzeih mir die Unterbrechung, Lady«, sagte Theran. Cassidy drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Ihre Überraschung über seine förmliche Anrede wich einer gewissen Wachsamkeit. »Stimmt etwas nicht, Prinz?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Königinnen der Shalador sind hier und bitten um eine Audienz.«
    »Sie sind gekommen?«
    Die Freude verwandelte ihr nichtssagendes Gesicht. Es war nicht hübsch, würde es niemals sein, doch für einen Moment konnte er fast verstehen, was Männer wie Ranon und Talon erblickten, wenn sie sie ansahen.
    »Ja«, nickte er lächelnd. »Sie sind gekommen.« Er streckte seine rechte Hand aus, die Handfläche nach unten gekehrt.
    Automatisch hielt sie ihre linke darüber. Dann verharrte sie, sagte »Oh« und blickte auf Gray.
    Und Theran konnte beobachten, wie Gray einen weiteren Schritt auf dem Weg machte, der Mann zu werden, der er hätte sein sollen.
    »Geh schon«, sagte Gray. »Im Moment braucht Dena Nehele die Königin. Der Garten und ich werden auch noch da sein, wenn du die Geschäfte des Tages erledigt hast.«
    Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als Gray ihnen hinterherrief: »Cassie? Vielleicht solltest du ihnen dieses Beet hier zeigen. Einige der Pflanzen stammen aus den Reservaten.«

    Sie warf Gray über die Schulter ein kurzes Lächeln zu, dann beschleunigte sie ihre Schritte, bis sie und Theran fast rennend das Haus erreichten. Sie hetzten die Stufen zur Terrasse hinauf.
    »Mutter der Nacht!« Cassidy blieb abrupt stehen, blickte an sich hinunter und sah ihn, Talon und Ranon dann voll typisch weiblicher Panik an. »Ich kann mich nicht mit den Königinnen der Shalador treffen, solange ich so aussehe!«
    Noch vor einer Woche hätte er gedacht, die Tatsache, dass ihr erst so spät bewusst wurde, wie sie aussah, sei ein Zeichen dafür, dass es ihr egal war, wie die Leute sie sahen. Jetzt verstand er, dass es ein Zeichen dafür war, wie viel ihr die Leute bedeuteten.
    »Ranon und ich können die Ladys eine Weile unterhalten, so hast du die Möglichkeit, dich frisch zu machen«, schlug Theran vor.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das fast so strahlend war wie das, welches sie Gray zugeworfen hatte, und rannte ins Haus.
    »Nun«, sagte Theran, »wir sollten die Ladys nicht warten lassen.«
    Doch stattdessen trat Ranon auf die Terrasse, und er wirkte etwas benommen, als er die Pflanztöpfe musterte, die dort aufgereiht waren. »Sieh nur.«
    Theran sah hin. Dann lächelte er.
    Die Honigbirnbäume begannen zu wachsen.

Titel der amerikanischen Originalausgabe
THE SHADOW QUEEN
Deutsche Übersetzung von Charlotte Lungstrass
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe 11/2009
Redaktion: Ursula-Kristina Euler
    Copyright © 2009 by Anne Bishop
    Copyright © 2009 der deutschsprachigen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
    eISBN: 978-3-641-04995-9
     
    www.heyne-magische-bestseller.de
    www.randomhouse.de

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