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Die Schwert-Legende

Die Schwert-Legende

Titel: Die Schwert-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Landung entschlossen, da immer mehr dieser Tierchen erschienen. Wegfliegen konnten wir ihnen auch nicht, denn wir mußten uns in diesem Gebiet aufhalten. Unter der Maschine glitt ein endloser weißer Teppich hinweg. Schnee und blankes Eis, allerdings nicht glatt, wie ich jetzt erkennen konnte, sondern dem Gelände angepaßt, mal hügelig, mal sperrig und auch von Buschinseln bewachsen, auf denen ebenfalls eine glitzernde Eisschicht lag. An der rechten Seite erschien ein Waldsaum, den See sahen wir nicht mehr, der lag längst hinter uns.
    »Jetzt sind sie weg!« meldete Suko. Er schaute mich dabei an. Sein Gesicht sah nicht glücklich aus.
    »Freust du dich nicht?«
    »Nein, John. Ich habe eher das Gefühl, reingefallen zu sein. Die Vögel erscheinen wie aus dem Nichts. Sie schaffen es, größere Entfernungen zurückzulegen, ohne normal fliegen zu müssen. Das heißt, sie können auf magische Art und Weise transportiert werden. Sie überwinden Grenzen wie im zeitlosen Sprung. Shimada hält sie alle unter Kontrolle. Sie sind seine Boten und…«
    »Du redest dich langsam ein.« Der Inspektor grinste. »Keine Sorge, ich wollte dir nur von meinen Befürchtungen erzählen, die ich habe.«
    »Zu recht!«
    »Wieso?«
    Suko gab keine Antwort mehr, denn er zuckte plötzlich zurück. Nicht grundlos, wie Geister waren plötzlich die Vögel dicht vor der Außenhaut der Maschine aufgetaucht.
    Schwarze, flatternde Todesboten, die sich gegen den Rumpf warfen, davongeschleudert wurden, zu Boden kippten, sich unterwegs allerdings wieder erholten und einen erneuten Angriff starteten. Chinok hörten wir fluchen. Er war ein hervorragender Pilot, doch fluchen konnte er ebensogut. Er schrie sich die Lunge aus dem Leib und brüllte die Vögel an, als könnten diese ihn schon hören und würden sich nach ihm richten. Das taten sie nicht.
    Suko und ich hatten sie als Einzelpaare gesehen. Vor uns erschienen sie als Rotte.
    Und dann waren sie abgebrüht. Es spielte für sie keine Rolle, ob sie starben oder nicht. Sie rasten hinein in die Propeller. Für eine winzige Zeit vermischten sich Blut, Federn und Fleischstücke um die rasenden Flügel. Die magisch geleiteten Vögel wurden wie von scharfen Messern zerhackt, doch es flogen ständig neue heran.
    »Verdammt, ich muß runter!« schrie Chinok. »Egal wie. Die bringen uns sonst zum Absturz.«
    »Dann tu es.«
    »Okay.«
    Wir verloren schlagartig an Höhe. Dabei hatte ich das Gefühl, in den Boden zu sacken. Mein Magen schnellte in Richtung Kehle. Wir flogen trotzdem noch weiter, ein Schütteln durchtoste das Flugzeug. Ich sah den Boden schwankend näher kommen, da Chinok den Vogel nicht mehr in einer Linie halten konnte.
    Ich sah auch die Vögel. Als schattenhafte Todesboten umschwirrten sie die Maschine.
    Was war es für ein herrliches Geräusch gewesen, als die Propeller und Motoren noch ruhig und regelmäßig liefen. Davon konnte ich nur noch träumen. Mittlerweile hörte ich das abgehackt klingende Geräusch, ein Stottern und Schlagen und sah auch noch das Blut der Vögel, das sich auf der großen Sichtscheibe des Cockpits verteilte. Die Maschine bekam einen heftigen Stoß, als hätte sie eine Hand von hinten geschoben. Wir flogen in die Gurte, irgendwo kreischte jemand wie am Spieß, dabei war es nur die Technik, die protestierte.
    Chinok bewahrte noch den Humor. Er hockte geduckt auf seinem Pilotensitz. »Freunde, jetzt könnt ihr beten. Entweder zu Manitou, zum großen Zampano oder zu mir. Sucht es euch aus.«
    Wir hielten uns nur an den Lehnen fest. Der Horror war urplötzlich gekommen. Ihn auszugleichen, war fast unmöglich. Immer wieder warfen sich die dunklen Körper der Tiere gegen die Außenwand. Ich schielte dem Boden entgegen.
    Sehr tief lag er nicht mehr unter uns. Vielleicht zehn Yards, das war alles. Einen Vorteil hatten wir trotzdem auf unserer Seite. Soweit ich erkennen konnte, war der Boden relativ eben. Wir würden keinen großen Ärger bei der Landung bekommen. Die Maschine konnte nicht auseinanderbrechen.
    Hoffentlich nicht…
    »Siehst blaß aus«, meinte Suko gallig. »Geht es dir etwa nicht gut, alter Junge?«
    »Es ging mir schon mal besser.«
    »So sind die Zeiten…«
    »Achtung!« rief Chinok. »Haltet euch fest, ich lande.«
    Ja, wir landeten.
    Es war wie Achterbahnfahren. Wir hingen vorgebeugt auf unseren Sitzen und hatten uns geduckt.
    Den ersten Bodenkontakt bekamen wir am besten mit. Ich glaubte, das ausgefahrene und verstärkte Fahrgestell heulen zu

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