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Die Schwert-Legende

Die Schwert-Legende

Titel: Die Schwert-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geist war vorhanden, seine Augen ebenfalls, denn still und heimlich waren wieder die schwarzen Totenvögel zurückgekehrt, die ihre langen Kreise über unsere Köpfe zogen.
    Auch der Pilot hatte sie entdeckt. »Verdammt noch mal, da sind sie wieder.« Er ballte die Hände zu Fäusten. »Jedem einzelnen Geier sollte man den Hals herumdrehen.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Zuvorsehen wir uns die Pyramide aus der Nähe an.«
    »Darauf warte ich schon.«
    Ohne Glas konnten wir sie zwar nicht deutlich erkennen, wir wußten dennoch, wo sie sich befand, denn die schwarzen Totenvögel schwebten wie Wächter über ihr.
    Sie hatten sich zu einer Formation zusammengefunden, einem in der Luft stehenden Dach aus Vögeln. So besaßen sie den besten Überblick. Wind wühlte wieder die Schneeflocken in die Höhe. Wieder zog ich den Mundschutz hoch.
    Zu dritt näherten wir uns dem Ziel auf dem direkten Weg. Wolkenverhangen zeigte sich der Himmel.
    Chinok gefiel das Wetter überhaupt nicht. Immer öfter schaute er gegen den Himmel und schüttelte den Kopf. »Das ist blöd«, sagte er. »Wir geraten in den Sturm. Der taucht früher auf, als ich es gedacht habe.«
    »Bis dahin haben wir das Schwert«, sagte Suko.
    Ich schaute ihn von der Seite an, sah sein Grinsen und hörte seine Frage: »Glaubst du wohl nicht dran?«
    »Erst wenn ich es in der Hand halte.«
    »Vielleicht sollst du es nicht bekommen. Ich kann mir vorstellen, daß es mehr für Shao gedacht ist. Sie und Yakup könnten Shimada Paroli bieten.«
    »Ich rechne damit, daß er kommt.«
    »Bestimmt.«
    Entfernungen waren für einen Dämon wie ihn kein Hindernis. Er hockte in seiner blauen Festung, die ihn über Zeiten und Dimensionen hinwegtransportierte. Wenn er erschien, dann sicherlich auch mit seiner verdammten Burg.
    Davor fürchtete ich mich zwar nicht, wohl war mir aber auch nicht. Es lief alles etwas ›schräg‹, obwohl eigentlich noch nichts Konkretes geschehen war.
    Konkret sahen wir nun die Steinpyramide mit bloßem Auge. Sie war doch größer, als wir angenommen hatten. Um das Schwert ergreifen zu können, mußte jemand an einer der Seiten hochklettern, wo die Steine treppenartig hervorstanden, als breiter Untergrund begannen und sich nach oben hin verengten.
    Aus der Spitze schaute das Schwert!
    Sein Griff fiel besonders auf. Auch wenn die Sonne ihn nicht direkt anstrahlte, so sah doch jeder von uns den goldenen Schimmer, der über dem Griff lag. Mir kam er vor, als hätte man ihn mit feinem Blattgold angestrichen.
    Auch war ich über die Größe der Waffe erstaunt. Wer dieses Schwert führen wollte, der mußte gewaltige Kräfte haben. Es kam mir doppelt so groß wie ein normales vor.
    Der Meinung war auch Suko. »Mein lieber Schwan, das ist schon ein Hammer.«
    »Traust du dir zu, das Schwert zu ziehen?«
    »Ja, mit viel Kraft.«
    »Genau.«
    Wir hörten das Lachen des Piloten. »Vielleicht versuchen wir es zu dritt.«
    »Wart's ab.«
    Die Vögel über der Pyramide rührten sich nicht. Sie standen in der Luft und bewegten nicht einmal ihre Schwingen. In einer nahezu perfekt anmutenden Ruhe lauerten sie darauf, was alles noch passieren würde. Dann löste sich ein schwarzer Vogel aus der Formation. Er benötigte nur einen kräftigen Flügelschlag, um in die Nähe der Pyramide zu segeln. Ein Kohlkrabe war es nicht. Diese Tiere übertrafen die Raben in der Größe bei weitem.
    Der schwarze Vogel suchte sich einen vorspringenden Stein als Landeplatz aus. Es war einer der unteren, auf dem er regungslos stehenblieb, dann plötzlich den Kopf bewegte und den langen, spitzen Schnabel vorstieß und ihn zielsicher in eine Lücke steckte. Er pickte dort herum, zerrte und zog, bis er die Beute gepackt hatte.
    »Und wir haben nicht geschossen!« keuchte Chinok.
    »Zu weit«, sagte Suko. »Du willst wohl nicht?«
    »Das auch.«
    »Verdammt, stell dir mal vor, wer darunter liegt?«
    »Ich weiß es nicht. Es braucht kein Mensch zu sein, Chinok. Denk daran.«
    »Wer kommt in Frage?«
    »Ein Tier, ein Dämon…«
    »Dämon?« knirschte er. »Himmel, behalt die Nerven, Suko. Es ist so am besten für uns.«
    Mein Freund warf mir einen etwas verzweifelt anmutenden Blick zu, bevor er die Schultern hob und sich ansonsten eines Kommentars enthielt. Unser Pilot beschleunigte seine Schritte. Er hatte sich vorgenommen, das Schwert aus dem Gestein zu ziehen und dachte nur daran, dies in die Tat umzusetzen.
    Ich holte ihn ein. An der pelzigen Schulter zerrte ich ihn zurück. »Nein,

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