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Die Schwert-Legende

Die Schwert-Legende

Titel: Die Schwert-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Tür schwang leicht nach innen.
    Kalte Luft wehte ihn an. Graue Dunkelheit lag wie festgebacken hinter der Tür. Doch eine Gestalt zeichnete sich ab.
    Es war Shimada!
    Er hatte die Arme vorgestreckt. Auf seinen Handtellern lag ein Gegenstand, der Yakup erschreckte. Es war ein Kopf. Shaos Schädel. Und den schleuderte der Dämon blitzschnell auf den Ninja zu… Daß Kälte beißen konnte, hatten wir schon sehr bald bemerkt, als wir uns über die weiße Schnee-und Eisfläche bewegten. Es waren nicht nur die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, die uns zu schaffen machten, hinzu kam noch der beißende Wind, der über die Berge wehte und die Ebene davor ausfüllte.
    Er fuhr wütend und beißend gegen unsere Gesichter und schaffte es sehr schnell, uns die Tränen in die Augen zu treiben, obwohl wir uns dick eingepackt hatten.
    Die gefütterten Kapuzen ließen uns aussehen wie übergroße Zwerge, wenn wir gebückt gingen und uns gegen den Wind anstemmten. Zum Glück hatten wir das richtige Schuhwerk angezogen. Das Profil der Sohlen sorgte auch im Schnee für einen einigermaßen festen Stand, wobei es allerdings gefährlich wurde, wenn wir über Eis gingen. Da war das Ausrutschen nicht immerzu vermeiden.
    Chinok stampfte vor. Einige Male hatte er sich schon umgedreht, um zu sehen, wie wir zurechtkamen.
    Es war zwar keine Freude, durch die Einsamkeit zu marschieren, aber ich beschwerte mich nicht.
    »Ein Sturm ist das noch nicht!« rief Chinok und lachte dabei gegen den Wind. »Nur das normale Lüftchen. Was meint ihr, wenn es hier mal aufbraust…«
    Wir trugen als Mundschutz ein weiches Tuch. Es dämpfte den Klang der Stimmen. Deshalb mußten wir laut rufen, um uns bemerkbar zu machen. Wir hatten trotzdem die dunklen Brillen aufgelassen, auch wenn wir die Gläser hin und wieder von Schneeflocken befreien mußten. Noch hatten wir die verfluchte Pyramide nicht entdeckt. Flach und weit lag die Ebene vor unseren Augen. Dabei hätte sich ein Gebilde abzeichnen müssen.
    »Hoffentlich seid ihr da keinem Bluff aufgesessen!« rief unser neuer Freund. »Ich sehe nichts.«
    Im relativen Schutz einer kleinen Mulde waren wir stehengeblieben und legten eine kleine Pause ein. Ich reinigte meine Brille; Chinok wischte über seine Stirn. »Hat man euch denn nicht gesagt, wo das komische Ding ungefähr zu finden ist?«
    »Nein.«
    »Dann wäre ich an eurer Stelle nicht gefahren«, erwiderte der Pilot.
    Ich hob die Schultern. »Was willst du machen? Job ist Job.«
    Erschaute uns schief an. »Wirklich ein komischer Job für zwei Bullen.«
    »Na, na«, beschwerte sich Suko. »Ein bißchen netter, wenn ich bitten darf.«
    »War nicht so gemeint.« Chinok schaute in den Himmel. »Wißt ihr, was mir fehlt?«
    Suko nickte. »Das ist nicht schwer zu erraten. Wahrscheinlich die kleinen Vögelchen.«
    »Genau.«
    »Du kannst sie ja herbeipfeifen.«
    »Nicht mehr nötig«, sagte ich und deutete ebenfalls in die Höhe, wo durch die graublasse Luft einer dieser schwarzen Totenvögel flog und über unsere Köpfen hinwegschwebte, ohne uns zu beachten. Chinok wollte ihn erschießen. Bevor er seine Pistole aus dem Gürtel gezogen hatte, war das Tier verschwunden.
    »Also doch«, sagte er.
    Ich grinste schief. »Glaubst du etwa, daß die uns außer Kontrolle lassen?«
    »Allmählich glaube ich euch.«
    »Hast du das vorher nicht?«
    »Nicht direkt.« Er schaute wieder gegen den Himmel. »Ich glaube, wir sollten uns auf die Socken machen, sonst bricht die Dunkelheit herein. Da finden wir dann nichts mehr.«
    Wir hatten schon einige Meilen zurückgelegt. Jedenfalls konnten wir unser Flugzeug nicht mehr sehen. Allerdings hatten wir auch nicht den Eindruck, daß wir uns den Bergen genähert hätten. Sie wirkten noch immer sehr weit entfernt.
    Wieder ging Chinok vor und kletterte als erster den Rand der kleinen Mulde hoch. Breitbeinig blieb er stehen, den Wind im Nacken. Er schaute über die weiße Fläche hinweg und machte auf mich den Eindruck eines Mannes, der in der Ferne etwas entdeckt hatte, das ihm nicht behagte.
    »Fehlt dir war?«
    »Kaum.« Dann nickte er. »Es ist gut, daß wir die Mulde an dieser Seite verlassen haben. Schau mal.« Er streckte Arm und Finger aus, den Handschuh hatte er zuvor ausgezogen.
    Ich folgte der Richtung, konnte aber wenig sehen. Der Wind trieb Schneewirbel wie lange, dünne Schleier über den Untergrund und hielt sie in ständiger Bewegung- »Nimm das Glas«, sagte Suko. Er hatte seines verstaut, ich nicht. Als ich es vor

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