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Die Schwert-Legende

Die Schwert-Legende

Titel: Die Schwert-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Augen setzte und an der Schärfeneinstellung regulierte, spürte ich plötzlich den Stich in der Brust.
    Schon beim ersten Hinschauen hatte ich das Glück der Tüchtigen gehabt und die Pyramide entdeckt.
    »Verdammt, das ist sie!«
    »Was?«
    »Ja, Suko.« Ich reichte ihm das Glas, er schaute selbst hindurch und nickte.
    »Du hast recht. Es muß die Pyramide sein. Hier, Chinok, damit du nicht meinst, wir würden spinnen.«
    »So etwas hätte ich von euch nicht geglaubt.«
    Wir beobachteten ihn von der Seite her, bemerkten zunächst keine Reaktion bei ihm, sahen dann sein langsames Nicken und hörten, wie er zischend den Atem ausstieß.
    »Na.«
    Er ließ das Glas sinken. Vor Aufregung bewegte sich sogar sein Walroßbart. »Ihr habt recht«, erklärte er kehlig. »Verdammt, ihr habt recht. Tn dieser Scheiß-Einöde aus Eis und Schnee steht tatsächlich diese komische Pyramide. Und ich habe sie nie zuvor entdeckt.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist fast der perfekte Irrsinn, ist das. So etwas kann ich kaum glauben.«
    »Es stimmt aber.«
    »Klar, John, es stimmt. Aber wer stellt eine solche Pyramide auf? Und warum?«
    »Das werden wir schon herausfinden.«
    »Da war doch noch etwas«, sagte er leise. »Aus dem Steinhaufen ragte etwas hervor.«
    Ich nickte. »Der Griff eines Schwerts und ein Teil der Klinge. Das ist wie bei einem Eisberg. Das meiste davon ist in dem Stein verborgen.«
    »Ein Schwert also? Es wird immer mystischer.«
    »Das ist genau der richtige Ausdruck. Aber auch gefährlicher, Chinok. Vielleicht wäre es für dich jetzt besser, uns die Sache regeln zu lassen.«
    »Ich soll…« Er sprach nicht zu Ende. Dafür schüttelte er den Kopf.
    »Nein, das gibt es nicht. Ich werde mit euch gehen. Ich will, verdammt noch mal, wissen, weshalb jemand einen derartigen Steinhaufen in die Einöde stellt.« Er schaute uns lauernd an. »Zum Spaß doch sicherlich nicht — oder?«
    »Nein.«
    »Alles klar, Freunde«, meinte Chinok, »wir gehen hin und holen das Schwert heraus. Das habt ihr doch vor?«
    »Wenn das so einfach wäre…«
    »Der Vogel kehrt zurück«, sage Suko und lenkte uns von dem eigentlichen Thema ab.
    In der Tat glitt er wieder durch die Luft. Wir hatten ihn auf seinem Hinflug gesehen und konnten davon ausgehen, daß er jetzt von seinem Ziel, der Steinpyramide, zurückgekehrt war.
    Als Chinok wieder zu seiner Pistole greifen wollte, legte ich ihm eine Hand auf den Unterarm. »Laß es mal, der hat den Weg bestimmt nicht grundlos gemacht.«
    »Außerdem trägt er was in seinem Schnabel«, bemerkte Suko.
    »Irgendeinen Fetzen.«
    Der Vogel bewegte sich in einer für uns sehr günstigen Höhe. Es sah tatsächlich so aus, als gäbe es für ihn nur uns als Ziel. Er veränderte seine Richtung nicht, visierte die Mulde an und hatte sie kaum erreicht, als er einen beinahe menschlich klingenden Schrei ausstieß, dabei den Schnabel öffnete und etwas zu Boden fallen ließ.
    Es landete dicht vor unseren Füßen.
    Chinok bückte sich am schnellsten, zögerte jedoch, das Teil hochzuheben, und zuckte zurück. »Verdammt!« zischte er. »Das ist… das ist ein Stück blutiger Haut!«
    Selbst dieser abgebrühte Pilot war bleich geworden. Suko und ich schauten ebenfalls nach und stellten fest, daß er sich nicht getäuscht hatte. Aus dem Vogelschnabel war ein Hautfetzen vor unsere Füße gefallen.
    »Ein Zeichen?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Nun ja, wir wissen nicht einmal, wovon die Haut stammt.«
    »Ich tippe auf einen Menschen«, sagte Chinok.
    »Das ist nicht gesagt, mein Freund. Die Haut kann auch von einem Tier stammen.«
    »Dafür ist sie zu hell.« Chinok schüttelte den Kopf. »Wenn ich nur wüßte, wo dieser verfluchte Geier die herhat. Da… da sind doch keine Gräber.«
    »Vielleicht ist die Pyramide ein Grab!« meinte Suko. »Möglicherweise hat man dort jemanden begraben und mit Steinen überdeckt. Wir müssen auch damit rechnen.«
    Ich stand meinem Freund bei. »Das ist für mich sogar wahrscheinlich.«
    »Moment mal«, sagte Chinok. »Dann könnte es ja sein, daß auch das Schwert nicht in den Steinen, sondern in einem Körper steckt, wenn die Klinge gut durch die…« Er winkte ab. Es paßte ihm nicht, darüber zu reden. Auch uns ging es quer, nur mußten wir uns den Problemen stellen. Wir waren wegen der Pyramide gekommen. Shao hatte uns nicht grundlos alarmiert.
    Ich konnte es mir noch immer nicht recht vorstellen, daß Shimada über diese einsame Gegend herrschte. Aber sein

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