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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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sprengte an den Zelten vorbei, laut »Hi-yah! Hi-yah!« brüllend. Der Ungar, ein exzellenter Reiter, legte sich elegant in die Kurve und hielt in vollem Galopp auf den Parkplatz und Reiths Einspänner zu. Als es schon so aussah, als würde das Tier mitten in den Einspänner hineindonnern, riss Fodor seinen Aya zu einem mächtigen Sprung hoch und flog über das Gefährt hinweg, wobei die Hufe es nur um wenige Zentimeter verfehlten. Wenngleich Reith mit Erleichterung aufnahm, dass seine Kutsche heil geblieben war, war er doch ein wenig enttäuscht, dass Fodors Hals gleichermaßen unversehrt schien.
    Der Regisseur galoppierte im Bogen zurück, brachte sein Reittier mit einem scharfen Ruck zum Stehen und sprang aus dem Sattel, »Willkommen!« brüllend. Er umarmte Reith ungestüm und küsste ihn auf beide Wangen.
    »Wir haben heute ein paar erstklassige Aufnahmen gemacht!« blökte er. »Du musst dir die Sturmangriffe ansehen! Aber jetzt erzähl schon, was zum Teufel hast du die ganze Zeit getrieben? Der verdammte Film ist schon zu zwei Dritteln im Kasten, inklusive der ganzen Burgszenen. Das einzige, was wir jetzt noch drehen müssen, ist die lange Jagd nach Burg Kandakh, und dann noch zum Schluss die große Schlacht mit deinen Gozashtandern. Die lange Jagd drehen wir morgen, so Gott will. Die Schlacht wird mehrere Tage in Anspruch nehmen, mit Proben und allem Drum und Dran. Hast du Alicia gefunden? Ist sie okay? Wo …«
    »Hier bin ich, Attila«, sagte Alicia, die aus ihrem Zelt trat, um prompt ihrerseits umarmt und stürmisch abgeküsst zu werden. »Dank Fergus bin ich noch am Leben und ganz heil.«
    »Was ist passiert?« röhrte Fodor. »Ließe sich aus der Story ein Drehbuch machen?«
    »Ich spar sie mir lieber für meinen nächsten Memoirenband auf«, versetzte Alicia.
    Die Nachricht von Alicias Wiederkehr verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und der Rest der Crew kam angerannt, um sie zu beglückwünschen, ihr die Hand zu schütteln, sie zu küssen und mit Fragen zu löchern. Sie dämpfte ihren Überschwang und rief: »Fergus!«
    Als sie ihn neben sich hatte, sagte sie: »Ein kleiner Bijar hat mir ins Ohr geflüstert, du könntest eine kleine Stärkung gebrauchen, damit du wieder zu Kräften kommst. Ich habe eine Flasche in Marys Zelt versteckt.«
    »Du Wunderweib! Na los, worauf warten wir noch?«
     
    Reith und Alicia machten es sich im Zelt gemütlich, tranken Falat und plauderten entspannt. »Ach, übrigens«, sagte Alicia, »vielen Dank für die Geschichte, die du Tony erzählt hast; ich meine, die von Vizmans Tod.«
    Reith nickte. »Das ist von jetzt an die offizielle Version. Es gibt niemanden, der sie dementieren könnte.«
    »Wie bist du untergebracht?«
    »Der Oberst ist ein guter alter Soldat, aber auch ein ziemlicher Langweiler. Falls – oh, hallo, Mary!«
    Mary Hopkins war hereingekommen. Die Garderobenmeisterin lehnte den angebotenen Drink ab, lauschte aber gespannt Reiths Version von der Rettungsaktion. Dann rief sie: »Da ist der Gong zum Abendessen!«
    Als sie sich in die Futterschlange vor dem Küchenzelt einreihten, sagte Mary Hopkins: »Bei schönem Wetter ist es ja ganz nett, dieses Essen im Picknickstil, aber wenn’s regnet, ist es fürchterlich. Dann müssen wir unsere Teller zudecken und zu unseren Zelten zurückrennen.«
    Als sie mit dem Abendessen, das an langen Tischen eingenommen wurde, fertig waren, nahm Alicia Reith mit in Manshus winzigen Gasthof, wo die Aufnahmen des Tages vorgeführt wurden. Die Schankstube war gerammelt voll; die Leute saßen auf dem Fußboden und versuchten, am Kopf ihres Vordermannes vorbei einen Blick auf die Leinwand zu erhaschen. Die Maske, fand Reith, hatte ausgezeichnete Arbeit geleistet; nur ein Experte würde die terranischen Schauspieler noch von echten Krishnanern unterscheiden können.
    In einer Szene sollte Prinzessin Ayala, die von der drallen Cassie Norris gespielt wurde, auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. In letzter Sekunde jedoch kam Prinz Karam, dargestellt von Randal Fairweather – der einen kurzärmeligen, grob gestrickten Sweater trug, den man in Metalliclack getunkt hatte, damit es aussah wie ein Kettenpanzer, ohne freilich dessen Gewicht zu haben –, auf einem Aya herangaloppiert. Er durchschlug die Fesseln der Prinzessin mit einem mächtigen Hieb seines Schwertes, hob sie auf den Sattel und sprengte davon.
    Cassies klagendes Organ, hoch und schrill, erhob sich über das Geplapper in der überfüllten Schankstube. »Ich dachte,

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