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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Militärgeschichte zu diskutieren. Als er sich von diesem endlich losgeeist hatte, sah er, dass Randal Fairweather sich bereits durch den Ring von krishnanischen Bewunderern gedrängt und Alicia beim Arm gefasst hatte. Der großgewachsene Schauspieler eskortierte sie jetzt galant in die Messe.
    Als Reith den langen Tisch erreichte, waren schon alle Plätze in der Nähe von Alicia besetzt. Er musste mit einem vorlieb nehmen, der ein gutes Stück abseits von der Terranergruppe lag, zu der Bennett Arnes, der assistant grip, seine Frau Cassie Norris, Randal Fairweather und Jacob White gehörten. Alicia saß zwischen Fairweather und White; vis-a-vis von ihnen saßen mehrere krishnanische Offiziere unterschiedlicher Dienstgrade.
    Cassie Norris, die ein Netzkleid mit nichts darunter trug, versuchte fortwährend, Randal Fairweathers Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. (Sie musste das Kleid per Boten vorausgeschickt haben, dachte Reith; die meisten Terraner trugen immer noch die Klamotten, die sie den ganzen Tag über angehabt hatten.) Aber der Schauspieler hatte keine Augen für ihre spektakulär zur Schau gestellten Reize, sondern widmete sich voll und ganz Alicia und erzählte ihr ausführlich von den Abenteuern, die er bei den Dreharbeiten zu Sir Francis Drake erlebt hatte. Zu Cassies anderer Seite saß Bennett Arnes und zog einen Flunsch. Jacob White probierte mit vor Konzentration ganz zerknautschtem Gesicht sein rudimentäres Mikardandou an einem krishnanischen Nachbarn aus. Auf Reiths Seite des Tisches deklamierte ein wohlabgefüllter Cyril Ordway, während er ein Stück Shaihanbraten an einem Ess-Spieß schwenkte: »Wenn ich eins an diesem verdammten Planeten mag, dann ist es, dass es jede Menge Rindfleisch gibt, garantiert BSE-frei, auch wenn die Kuh sechs Beine hatte. Zu Hause kostet ein garantiert BSE-freies Steak von der Größe deines Daumens soviel wie das Bruttosozialprodukt eines Kleinstaats …«
    Reith aß kaum etwas. Bei der anschließenden Vorführung der Tagesproduktion schlief er in dem abgedunkelten Zimmer ein. Er wurde erst wach, als Fallon ihn mit dem Ellenbogen knuffte.
    »Zieh deine Socken hoch, alter Knabe!« flüsterte der Konsul. »Du schnarchst.«
    Reith blickte schlaftrunken auf. Ein Offizier ging herum und zündete Kerzen an, die in verspiegelten Wandhaltern steckten. Plötzlich fühlte Reith Fodors behaarte Pranke auf seinem Arm.
    »Fergus!« knurrte Fodor. »Ich schmeiß gleich noch ’ne Party – ganz exklusiv, in kleinem Kreis. Du und die kleine Alicia, ihr seid auch eingeladen!«
     
    Als Reith wieder soweit klar war, dass er sich an irgend etwas erinnern konnte, saß er auf einem Diwan in einem großen Raum, in dem sich außer ihm noch weitere sieben Personen befanden. Er sah sich um und fragte sich, ob der Kommandant Fodor wohl sein Privatquartier zur Verfügung gestellt hatte, denn das Zimmer war verschwenderisch ausgestattet, mit Fellteppichen auf dem blitzblanken Fußboden und Gemälden mit Jagdszenen an den Wänden. Zwei offene Türen führten in angrenzende Schlafzimmer.
    Reith verfluchte sich im Stillen dafür, dass er, der er gewöhnlich so überaus selbstbeherrscht war, es soweit hatte kommen lassen, sich zu betrinken – etwas, das ihm in seinem ganzen Leben höchstens ein Dutzend Mal passiert war. Als er es schließlich mit einiger Anstrengung schaffte, wieder einigermaßen geradeaus zu gucken, sah er, dass die anderen Männer außer seinem Gastgeber Anthony Fallon und Jacob White waren. Die Frauen waren Alicia, Gashigi und Fodors zwei Frauen. Reith wandte sich Michelle zu.
    »Wie sind Sie hierhergekommen, Mrs. Fodor? Ich habe sie während der Dreharbeiten gar nicht gesehen.«
    »La Madame Gashigi hat uns in ihrer Kutsche mitgenommen«, sagte Michelle mit einem charmanten Lächeln.
    »As war Zeit«, sagte Gashigi, »dass ich diesän Palast einmal für dän Gouv – dän Guv –, für dän Ga-roßmei-stär bäsuchtä. Dahär a-dachtä ich mir, dass äs nätt wäre, wann ich die Fa-rauän zu ihrän Männern ba-ringe.«
    »Noch ’ne Runde!« brüllte Fodor dem krishnanischen Kellner zu. »Und jetzt wollen wir singen! Ich fang an!«
    Fodor hatte bestimmt das Doppelte von dem verputzt, was Reith getrunken hatte, aber der Alkohol schien den Regisseur nur noch selbstbewusster und prahlerischer zu machen. Er grölte Lieder in fünf Sprachen und versuchte die anderen zu übertönen. Reith, der ein eher mittelmäßiger Sänger war, sang ein paar Liedchen auf französisch und deutsch

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