Die Schwerter von Zinjaban
einer Rüstung spiegelte, und gleich darauf erspähte er eine Gruppe von Krishnanern. Sie arbeiteten auf dem Weg, der an dieser Stelle durch einen Engpass unterhalb der Festung führte.
Als sie näher kamen, sah er, dass die Krishnaner Soldaten von der Garnison stammten. Ein schwitzender Arbeitstrupp, nackt bis auf den Lendenschurz, war dabei, eine Steinmauer quer über den Hohlweg aufzuschichten. Ein Trupp Soldaten in Rüstung hielt derweil Wacht gegen einen eventuellen Überraschungsangriff. Reith saß ab, ging zu den Soldaten und begrüßte den kommandierenden Offizier.
»Ohe, Sir Chomaku!«
»Was wünscht Ihr, Sir Fergus?«
»Ich bitte Euch, ein paar von Euren Steinen beiseite zu räumen, damit Doktor Dyckman und ich passieren können.«
»Jawohl!« Der Ritter bellte einen Befehl. »Euer schwarzer terranischer Landsmann hat uns vor den Qaathianern gewarnt.«
Reith fragte: »Hat Sir Litahn vor, die Invasoren hier aufzuhalten?«
»Für eine Weile, denn auf immer und ewig könnten wir ein solches Bollwerk schwerlich halten. Sie werden zu Aya anstürmen. Wenn genug von ihnen von unseren Geschossen zu Boden gestreckt sind, werden sie sich zurückziehen, absitzen und zu Fuß attackieren, indem sie die Wände des Hohlwegs erklimmen. Dann werden wir uns in der Burg verschanzen.
Wenn sie uns belagern, wird es ihre Invasion hemmen, wir können für einen Mond ausharren, und dabei gewinnen wir Zeit, um Ersatz herbeizuschaffen. Wenn sie versuchen, vorbeizurennen, werden wir eine große Zahl von ihnen mit Katapulten und Armbrüsten diesem Hohlweg entlang niederstrecken. Es ist das beste, was wir mit dem, was wir haben, tun können.«
Reith bedankte sich bei dem Offizier und half mit, den Einspänner an dem Hindernis vorbeizuschieben. Er stieg wieder auf seinen Aya, und sie setzten ihre Fahrt fort. Der Weg schlängelte sich jetzt in weit schwingenden Serpentinen bergab, die östliche Flanke des Gebirges hinunter. Als die Straße immer abschüssiger wurde, fragte Reith: »Lish, brauchst du Hilfe an der Bremse?«
»Nein, ich krieg das schon hin«, murmelte sie mit zusammengepressten Lippen, während sie die Zügel in der einen Hand hielt und mit der anderen mit aller Kraft gegen den Bremshebel drückte.
Als das Gefälle nachließ und sie wieder in ebeneres Gelände kamen, trieben sie ihre Ayas zu einem leichten Galopp an. An der Furt durch den Khoruz sagte Reith: »Es ist besser, wenn wir die Plätze tauschen, Darling. Es gehört eine gewisse Übung dazu, den Wagen durch das Wasser zu steuern.«
Reith hatte Alicia zwar ein paar Stunden Fahrunterricht gegeben, aber so ganz sicher war sie noch nicht an den Zügeln eines Gespanns. Sie stieg auf den Reserveaya, und Reith lenkte den Einspänner in den breiten, seichten Fluss. Er redete beruhigend auf den beunruhigt tänzelnden Aya ein, kitzelte ihn aber sofort mit seiner Peitsche, wenn er Anstalten machte zu bocken oder kehrtzumachen.
Der Wagen neigte sich jedes Mal gefährlich auf die Seite, wenn eines der Räder über einen Stein fuhr und Wasser um die Beine des Ayas und die bis zur Nabe in die trübe Brühe eingetauchten Räder gurgelte. Doch schließlich erreichten sie unversehrt das Zinjabaner Ufer. Jenseits der sanften Anhöhe der Uferböschung erblickten sie die skelettartigen Umrisse von Fodors zwei Kameratürmen.
Als sie den Kamm der Anhöhe erreichten, sah Reith eine dichte Menschentraube, die sich scheinbar ziellos um den Fuß eines der Türme bewegte. Mittendrin entdeckte er Fodor und seinen mächtigen Aya. Der Regisseur stritt sich gerade mit zwei krishnanischen Rittern, während Timásh dolmetschte. Als Reith näher kam, sah er, dass es sich bei den Rittern um Sir Bobir, den Befehlshaber der Gozashtanduma, und Sir Padras, den Kommandeur des mikardandischen Kontingents, handelte.
Als die Neuankömmlinge sich der Menge näherten, wandten sich ihnen erwartungsvolle Gesichter zu. Von starker innerer Spannung erfüllt, legte Reith die Hand auf den Knauf seines Schwerts. Alicia beugte sich aus dem Sattel zu ihm herüber und sagte: »Bitte, Fergus, bleib hier stehen und warte! Ich denke, ich weiß schon, wie ich den schrecklichen Hunnen anfassen muss.«
Alicia spornte ihren Aya an und trabte zu Fodor. Einen Augenblick später konnte Reith sehen, wie die beiden sich ein Stück von der Menge entfernten und mit ernster Miene miteinander redeten. Schließlich wendeten sie ihre Reittiere und kamen auf Reith zugetrabt, der mit einem unbehaglichen Gefühl im Magen im
Weitere Kostenlose Bücher