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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Ordway.
    »›Weise‹ bedeuten ›klug‹, ja?«
    »Ja, ist schon recht«, antwortete Ordway genervt und schaute sich hilfesuchend nach Reith um. Aber der stand mit Alicia auf der anderen Seite des Beckens, in angeregte Unterhaltung vertieft. Der Krishnaner aber ließ nicht locker: »Dann du sagen wollen: ›alte Knabe sein klug‹, ja?«
    »Schau mal, mein Freund …«
    »Schauen wohin? Auf dich? Und du sein mein Freund?«
    »Ich versuche dir klarzumachen, verdammt noch mal, dass ich deine bescheuerte Sprache nicht spreche!«
    Nach ein paar Sekunden verdutzten Nachdenkens sagte der Krishnaner: »›Bescheuert‹ bedeuten, ist geputzen mit Bürste, ja? Wie kann scheuern Worte mit Bürste?«
    »O Gott!« presste Ordway gequält hervor. »Das ist auch wieder nur so eine Redensart. So, und jetzt lass mich in Ruhe und geh schön brav baden, ja? Sei so nett und tu mir den Gefallen!«
    »Gefallen. ›Gefallen‹ bedeuten, bei Schlackt in Krieg tot von andere Scha-wert, ja? Wie kann …«
    »Ich weiß es nicht, verflucht noch mal! Jetzt halt in Gottes Namen endlich die Klappe und verpiß dich!«
    »Dein Gott nickt mein Gott sein, und nickt darf pissen in Scha-wimmbad!« Nach ein paar weiteren Sekunden des Schweigens zeigte der Krishnaner auf White. »Andere Erdmann da, in Bettuck? Warum er macken?«
    »Jetzt reicht’s aber! Ich lass doch nicht irgendeinen hergelaufenen Kanaken einen Kumpel von mir beleidigen! Ihr Eingeborenen glaubt wohl, ihr könntet eine dicke Lippe riskieren, nur weil …«
    »›Lippe‹ sein selbe wie Klappe, ja? Aber ›ri-ska-irn‹ nickt ver-scha-tehen. Is selbe wie …?«
    »Schnauze!« brüllte Ordway und versetzte dem Krishnaner einen Stoß gegen die Brust. Der Krishnaner fiel hintüber, und sein Kopf verschwand unter Wasser; nur die Riechantennen lugten noch heraus.
    Prustend und spuckend tauchte er wieder auf. »Hishkako baghan!« schnaubte er. Ehe Ordway sich’s versah, hatte der andere ihn an der Gurgel gepackt. Sofort bildete sich ein Kreis von Schaulustigen um sie herum. Ein paar feuerten die Kampfhähne an; andere schlossen Wetten ab. Eine Frau kreischte: »Hinaus mit diesen dreckigen Fremdweltlern! Diese widerlichen Barbaren treten die Rechte von uns wahren Menschenwesen mit Füßen!«
    Die Bademeister bahnten sich hastig einen Weg durch den Ring der Schaulustigen und versuchten, die Streithähne auseinanderzuzerren. Doch gelang es ihnen erst, sie zu trennen, als Reith einen Arm um Ordways Hals schlang und ihm die Luft abdrückte.
    »L-lassen Sie mich los, Reith!« gurgelte Ordway. »Ich lass mir doch von einem dreckigen Kanaken nicht sagen, ich hätte ’ne Macke, verdammt noch mal! Ich habe keine Angst vor …«
    »Er meinte ›machen‹, nicht ›Macken‹, Sie Obertrottel!« fauchte Reith ihn an. »Und jetzt raus mit euch, ihr zwei! Gehen wir rüber ins große Schwimmbecken, bevor ihr hier noch mehr anstellt.« Er watete zu dem immer noch wutbebenden Krishnaner hinüber und sprach leise ein paar beschwichtigende Worte mit ihm.
    »Nein«, knurrte der Krishnaner in seiner eigenen Sprache. »Ich führe keinen Rechtsstreit mit Krishnanern; ihr seid zu gerissen für solch einfache, ehrliche, arglose Menschenwesen wie wir. Nehmt Eure ungezogenen Ertsuma und zieht von dannen.«
    Das nächste Becken war größer und nicht so voll, und im Gegensatz zum vorigen nur mit lauwarmem Wasser gefüllt. Reith und Alicia schwammen Seite an Seite ihre Bahnen. Ordway entspannte sich auf dem Rücken liegend; sein rotbehaarter Bauch wölbte sich wie eine bewachsene Kuppel aus dem Wasser. White stand im flachen Wasser am Beckenrand und schaute bedröppelt drein. Reith fragte Alicia leise: »Sag mal, unter welchem flachen Stein hast du diesen Ordway eigentlich gefunden? Wenn dieser Kotzbrocken weiter so auf Krishna rumläuft und seine blöden Sprüche loslässt und Schlägereien anzettelt, dann hat er bald ein Messer im Bauch – und wir womöglich auch.«
    »Cyril ist ein komischer Mensch. In der Regel verkörpert er den Prototypen des kompetenten englischen Geschäftsmannes. Aber gib ihm ein paar Drinks, und er verwandelt sich in einen East-End-Hooligan. Alle paar Monate flippt er einmal aus.«
    »Ist er auch auf andere Weise lästig geworden?« fragte Reith.
    »Du meinst, ob er sich an mich herangemacht hat? Und wie! Er hat während des ganzen Flugs ständig versucht, mich anzumachen. Andauernd hat er sich an mich rangepirscht wie der Löwe an das Warzenschwein.«
    Reith kicherte vergnügt. »Die

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