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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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gequälter Miene zu: »Ich muss hier raus! Ich fühl mich, als hätte ich einen Schleudergang in der Waschmaschine mitgemacht. Mir in diesen verklebten Klamotten auch noch eine Parade anzuschauen, gäbe mir den Rest!«
    Ordway sekundierte dem ramponierten Location Manager. »Ich brauch auch ein bisschen Ruhe. Nach diesem Frühsport tun mir sämtliche Knochen im Leib weh.«
    »Gehen wir doch einfach alle«, schlug Alicia vor. »Seine Pomposität ist nirgends in Sicht, und die Einheimischen werden sich über die leeren Plätze freuen.«
    Während die Kapelle den Marsch aus Victor Herberts Babes in Toyland anstimmte, machten sich die Terraner unauffällig davon.
    Die Reise nach Burg Shaght am nächsten Tag musste zu Aya absolviert werden, da der Weg für Kutschen zu eng und fast zugewachsen war. Der Dasht begleitete sie nicht, schickte ihnen aber zwanzig Diener mit, die für ihre Sicherheit und ihre Bequemlichkeit sorgen sollten. Ordway frotzelte: »Sag mal, Fergus, hast du vor, Jack und mich mit dieser ewigen Reiterei umzubringen, damit du freie Bahn bei Alicia hast?«
    »Da bringst du mich auf was«, sagte Reith grinsend. »Aber keine Angst: Ich werde gut auf euch aufpassen, zumindest so lange, bis ich mein Geld ausgezahlt kriege.«
    Ordway ließ den Blick von Reith zu Alicia schweifen und schüttelte den Kopf. »Ihr zwei müsst aus Stahl und Gummi sein. Euch scheint das Reiten überhaupt nichts auszumachen.«
    »Reine Übungssache«, grinste Reith.
    »Außerdem lieben wir unseren Job«, fügte Alicia hinzu.
    Zu gegebener Zeit erreichten sie die verlassene Burg, die auf einem Bergkamm im Wald thronte. Sie war ziemlich verfallen: die Mauern zerbröckelten, und das Dach war löchrig. White und Ordway stöberten ein wenig zwischen den umgekippten Mauerresten und Steinblöcken herum und besprachen sich leise. Als sie mit ihrer Inspektion fertig waren, beschied White Reith: »Tut mir leid, aber mit diesem Trümmerhaufen können wir beim besten Willen nichts anfangen.«
    »Jack hat recht«, sekundierte Ordway. »Diesen Schutthaufen auch nur einigermaßen wieder herzurichten, käme teurer als ein Neubau.« Er schaute zu den Dienern hinüber, die bereits dabei waren, Proviant und Ausrüstungsgegenstände auszupacken. »Müssen wir hier übernachten?«
    »Leider ja«, sagte Reith. »Wenn wir jetzt umkehren, holt die Dunkelheit uns ein.«
    Als die Nacht anbrach, stieß White plötzlich ein schrilles Quieken aus. »Mein Gott, was ist das?« Er deutete auf zwei leuchtende Punkte dicht über dem Fußboden am Rande des Lichtkreises, den ihre Laterne warf. Unmittelbar darauf gesellten sich zwei weitere Punkte hinzu, dann noch zwei.
    »Ach die! Das sind bloß ein paar von den derzeitigen Bewohnern«, beruhigte ihn Reith. »Die sind harmlos; die, die groß genug wären, um uns gefährlich zu werden, haben wir längst verscheucht.«
    »Komm schon, Jack!« sagte Ordway. »Wo ist dein Mut? Die Muskeln gespannt und die Arschbacken zusammengekniffen!« Als es wenig später auch noch zu regnen begann, sagte er mit einem Seufzen: »Erinnere mich daran, dass ich Cosmic eine Gefahren- und Schmutzzulage in Rechnung stelle.«
    Reith und sein ziemlich ramponiert ausschauender Trupp erreichten Rosid am späten Vormittag. Der Regen hörte auf, Roqir brach durch die Wolken und tauchte die vergoldeten Zwiebeltürme der Tempel in glänzenden Schimmer. Reith verkündete: »Wir haben bis zum Mittagessen noch genügend Zeit, um uns ein bisschen auszuruhen und frisch zu machen. Danach können wir, wenn ihr Lust habt, auf die Kirmes gehen.«
    »So wie ich mich im Moment fühle, alter Knabe«, sagte Ordway, »muss ich schon meine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um dir nicht zu sagen, wo du dir deine verdammte Kirmes hinstecken kannst.«
    Nachdem sie sich jedoch ein wenig ausgeruht hatten, fühlten sich die Filmleute schon wieder besser. Besonders Ordway sprühte geradezu vor Tatendrang. »Sag, Fergus, wann gehen wir denn nun auf die Kirmes?«
    »Ich sag Timásh, er soll die Kutsche anspannen.«
    Auf dem Kirmesplatz herrschte drangvolles Getriebe. Auf einer Seite der Budengasse ließen drei Jongleure ihre scharf geschliffenen Messer und Beile durch die Luft wirbeln. Auf der anderen balancierten zwei Akrobaten in weiß-rot gestreiftem Lendenschurz auf einem zwischen zwei Pfählen gespannten Seil. Der Mann sprang in die Luft, schlug einen Salto und landete mit beiden Füßen wieder auf dem Seil. Durch die Aufprallwucht schnellte die Frau in die Luft.

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