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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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beauftragt, Euch dieses Sendschreiben zu übergeben, Herr. Er sagte, es sei streng vertraulich.«
    »Danke«, sagte Reith. In seinem Zimmer faltete er das Blatt aus Krishnapapier auseinander und las mit gerunzelter Stirn die in verschnörkelter Handschrift auf gozashtando geschriebene Botschaft:
     
    Liebster F: Zeig Dich nicht überrascht, wenn ein fremder terranischer Jüngling sich Dir auf Deiner Rückreise anschließt.
     
    Mit einer Hast, die einer dumpfen Ahnung entsprang, riss er die Tür auf und rief: »Lish! Komm doch mal her und schau dir dies an!«
    Alicia überflog die Botschaft und sagte: »Die ist von Vázni, ganz klar. Sie scheint entschlossen, mit uns nach Novo zurückzufahren.«
    »Wir müssen sie irgendwie davon abbringen!« sagte Reith.
    Alicia schaute ihn mitfühlend an. »Leichter gesagt als getan. Wenn ich sie wäre, würde ich mich bis zum Augenblick der Abfahrt rar machen. Und wenn du dann versuchst, sie an den Dasht auszuliefern …«
    »Das könnte ich nicht! Er würde sie umbringen.«
    »Es ist schön zu wissen, dass du so fürsorglich an deine Exfrauen denkst. Aber wenn wir versuchen, sie irgendwie davon abzuhalten, rennt sie zum Dasht und tischt ihm irgendeine wilde Vergewaltigungsstory auf. Das bekäme dir nicht gut, fürchte ich.«
    »Ich habe keine Angst vor dem aufgeblasenen Depp …«
    »Sei nicht albern, Darling! Er kann auf jede Menge Bewaffnete zurückgreifen, und wir – Cyril, Jack und ich – sind Geiseln für dein Wohlverhalten.«
    »Du hast ja recht, verdammt noch mal. Das ist die Eigenschaft, die mich an dir am meisten ärgert. Also, was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Schau, mich brauchst du auf Burg Mikkim eigentlich nicht. Ich möchte sowieso noch hier bleiben und ein bisschen Shopping machen. Unterdessen werde ich mir überlegen, was wir in dieser anderen Sache am besten machen.«
    »Hast du schon einen Plan?« »Sagen wir mal so: Ich brüte einen aus.« Reith seufzte. »Okay, Superfrau. Du hast mich schon einmal aus der Bredouille gerettet; wie ich dich kenne, wird dir auch diesmal eine Lösung einfallen.«
     
    Drei Tage später kehrten Reith, White und Ordway nach Rosid zurück. Als Reith seine Kutsche durch die Straßen lenkte, hatte er plötzlich das Gefühl, dass eine merkwürdig hektische Spannung in der Luft lag. Als er vor dem Gasthof anhielt und Timásh die Zügel übergab, kam Alicia zur Tür herausgestürzt, fiel ihm um den Hals und gab ihm einen Kuss, der alles andere als geschwisterlich war.
    »Wie war’s?« fragte sie ihn mit einem strahlenden Lächeln.
    »So lala. Jack fand Burg Mikkim besser als Burg Shaght, aber er hofft, vielleicht noch was Besseres zu finden. Die Festung ist ziemlich abgelegen, am Arsch der Welt, könnte man sagen …«
    »Das ist nicht der Haupteinwand«, sagte White, schlagartig animiert von der Diskussion über sein Spezialgebiet. »Es ist das Licht. Burg Mikkim steht am Ufer eines Flusses, mit steilen Kliffen auf beiden Seiten. Es liegt also ständig in tiefem Schatten. Da wir ja keine moderne Beleuchtungstechnik einführen dürfen, sind wir auf das Sonnenlicht angewiesen, und das fällt nur ein paar Minuten pro Tag auf die Burg.«
    »Ich dachte, mit dem hyperempfindlichen Filmmaterial, das es heute gibt, könnte man sogar noch bei völliger Dunkelheit drehen«, sagte Alicia.
    »Das kann man auch, aber die Licht- und Schatteneffekte, die man bei vollem Sonnenlicht erzielt, kann man einfach nicht künstlich herstellen. Und bei einigen unserer Szenen brauchen wir die nun mal. Und schlechtes Wetter mit bedecktem Himmel würde die Produktion völlig lahm legen.«
    »Ich hatte Mikkim bisher noch nicht gesehen«, sagte Reith mit der Begeisterung des Reisebegleiters. »Es hat genau die Art wilder, romantischer Schönheit, die meine Touristen anspricht. Sag mal, was ist in der Zwischenzeit hier eigentlich passiert? Ist irgendwas im Busch?«
    Alicia lächelte wie eine zufriedene Katze. »Nur dass der Dasht, seine Verlobte und ein kleiner Trupp von Gefolgsmännern morgen nach Hershid aufbrechen werden.«
    »Wie das?« fragte Reith erstaunt.
    »Wie es aussieht, hat Tashian an König Eqrar von Gozashtand geschrieben.«
    »Wer ist Tashian?« fragte White dazwischen.
    »Der Regent von Dur, oben im Norden, und ein Vetter von Prinzessin Vázni. Nun, jedenfalls hat der Regent einen Brief an seinen Herrscherkollegen König Eqrar in Hershid geschickt, in dem er schreibt, dass es an der Zeit sei, sich Gedanken darüber zu machen, wer Dur

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