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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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neue Buhlerin.‹
    Darauf erwiderte ich: ›Mögen die Sterne mich davor behüten! Nachdem ich nun vierzig Jahre gebraucht habe, um zu lernen, mit einem einzigen Weibe auszukommen, und es an meine Grillen und Schnurren zu gewöhnen, glaubt Ihr, dass ich da das Verlangen hätte, noch einmal von vorn zu beginnen? Glaubt Ihr, ich bin mondsüchtig?‹«
    »Eine Scheidung ist auch auf Terra eine strittige Angelegenheit«, sagte Reith düster, »auf die es keine letztgültige Antwort gibt. Doch kommt mich dies Thema gleich als wie ein Messer an, welches in meine Leber dringt; lasset uns also von anderen Dingen sprechen.«
     
    Als Reith am nächsten Tag in Rosid ankam, begab er sich auf schnellstem Weg zum Palast. Er bat einen der Wächter am Tor, zu ermitteln, wann es dem Dasht gelegen sei, ihn zu empfangen. Der Wächter blaffte einem anderen Wächter drinnen einen Befehl zu; der verschwand daraufhin und kam kurze Zeit später mit der Bitte zurück, Meister Reith möge ihn begleiten. Während Reith ihm die Marmortreppe hinauf, durch das mächtige Bronzeportal und durch einen langen, von bunt bemalten Statuen und anderen Erzeugnissen krishnanischen Kunstschaffens gesäumten Gang folgte, fragte er sich verwundert, warum der Dasht ihm wohl diese unerwartete Ehre erweisen mochte.
    Als er das Audienzzimmer betrat, fand er sich plötzlich von Männern mit gezückten Schwertern umringt. Reflexartig fuhr seine Hand zum Schwertgriff, doch dann wurde ihm bewusst, dass Widerstand sinnlos war.
    Noch ehe er sein halb gezücktes Schwert in die Scheide zurückschieben konnte, warf ihm von hinten jemand ein Netz über den Kopf. Ein stämmiger Gozashtandu versetzte ihm einen heftigen Stoß; er stolperte über das Netz und fiel zu Boden. Der Stämmige und sein Gehilfe zogen das Netz zu, und Reith fand sich so fest eingesponnen wie eine terranische Fliege in einem Spinnennetz.
    »Was soll das?« schrie er.
    »Das wirst du gleich sehen«, sagte einer der Krishnaner. Mehrere Ruzuma schulterten das Bündel, das Reith enthielt, und trugen es drei Treppen hinunter, durch viele lange, dunkle Gänge und schließlich ins Verlies.
    Sie legten Reith auf den Boden, befreiten ihn von dem Netz und nahmen ihm, während sie ihn an Armen und Beinen festhielten, um jeden Widerstand im Keim zu ersticken, alle metallenen Gegenstände ab: Schwert, Dolch, Taschenmesser, Münzgeld, Schlüssel, Kugelschreiber und Drehbleistift. Auch seine Brieftasche mit dem Brief vom Großmeister, in dem dieser ein Regiment von Ruzuma dazu einlud, an den Dreharbeiten in Mikardand teilzunehmen, nahmen sie ihm. Seine zornig vorgetragenen Forderungen nach einer Erklärung ignorierten sie.
    Während zwei der Männer, die ihn festgenommen hatten, seine Arme festhielten, kam ein Krishnaner in einer Uniform von einem anderen Stils herein. Er trug eine massive Kette bei sich, an deren Enden zwei abschließbare Eisenringe, ein größerer und ein kleinerer, befestigt waren. Der Kerkermeister legte den größeren um Reiths Hals, passte ihn an und schloss ihn ab. Den kleineren Ring befestigte er an einer Öse in der Wand.
    »So!« sagte der Kerkermeister. »Ich hoffe doch, Ihr spürt kein Unbehagen, Meister Ries?«
    »Ich würde mich behaglicher fühlen«, knurrte Reith, »wenn ich endlich wüsste, was das zu bedeuten hat!«
    »Was das anbelangt, da müsst Ihr die Rückkehr des Dasht aus Lusht abwarten, wohin er sich begeben hat, die Vermählung von des Pandrs Tochter zu feiern.«
    »Wann kommt er denn zurück?«
    »Wir rechnen täglich mit seiner Rückkunft.«
    Die Soldaten verließen die Zelle. Einer blieb draußen auf dem Gang und schaute durch die Stäbe.
    Reith sagte zu seinem Wärter: »Wenn seine Hoheit mich zu sehen wünschte, brauchte er mich bloß darum zu bitten. Ich weile hier in legitimen Geschäften, bezüglich derer er und meine Klienten eine schriftliche Vereinbarung haben. Wie heißt du, mein Freund?«
    »Herg bad-Yeshram. Meine Familie dient dem Dasht seit vier Generationen als Kerkerwärter.«
    »Da ihr doch wisst, wer ich bin, warum behandelt ihr mich da wie einen Schwerverbrecher? Warum kettet ihr mich an, als wäre ich der Riese Damghan, der sonst herumwüten und Menschen töten und verschlingen würde?«
    Herg wackelte mit dem Kopf. »Den Grund kenne ich nicht. Aber der Dasht hat Order hinterlassen, Ihr seiet so streng zu inhaftieren, dass Ihr nicht die geringste Chance habt, zu entweichen. Es ist bekannt, dass Ihr ein schlüpfriger Kunde seid, der schon, obgleich

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