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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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er sich an den Tanzpaaren vorbei zu Ordways Tisch.
    »Cyril«, fragte er, »hast du zufällig Alicia rausgehen sehen?«
    »Nun, ja, das hab ich, alter Junge«, sagte Ordway. »Gashigi machte mich drauf aufmerksam. Da kam so ein Typ rein und redete mit zwei Kerlen, die an dem Ecktisch da hinten saßen.« Er deutete zu dem Tisch. »Daraufhin gingen die drei einigermaßen eilig zu deinem Tisch und sprachen mit Alicia. Sie wirkten ziemlich aufgescheucht, so als wäre irgendwas Schlimmes passiert. Alicia stand auf und ging mit ihnen raus. Das ist alles.«
    Reith wandte sich an Gashigi. »Ist Ihnen vielleicht außerdem noch irgend etwas aufgefallen, Lady Gashigi?«
    »Nein, Fär-goss. Wir fandän das allä ein bißchän märkwürdig, aber ich sah keinän Ga-rund, mich einzumi …«
    Noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte, war Reith schon zur Tür hinaus. Die letzten Lichtstrahlen der Abenddämmerung verblassten; die Mikardanduma gingen ihren abendlichen Geschäften nach. Draußen auf der Straße schien alles seinen normalen Gang zu gehen, aber von Alicia war nichts zu sehen. Reith marschierte den Block einmal auf und ab und spähte in alle Richtungen.
    Schließlich ging er zu dem Ordnungshüter, der an der nächsten Kreuzung Dienst tat, und fragte ihn: »Habt Ihr vielleicht eine Terranerin aus Bagháls Restaurant herauskommen sehen?«
    Der Soldat überlegte. »Ja, Herr, das habe ich, aber das ist noch nicht lange her. Sie kam begleitet von drei Menschenwesen heraus, und zu viert stiegen sie in eine geschlossene Kutsche und fuhren davon. Ich hätte das gar nicht bemerkt, hätte die Fremdländerin nicht leuchtend gelbes Haupthaar gehabt – ein Phänomen, von dem ich gehört habe, das ich aber noch nie zuvor mit eignen Augen geschaut hatte.«
    »Was könnt Ihr mir über die drei sagen, die bei ihr waren?«
    Der Soldat machte das Äquivalent eines terranischen Schulterzuckens. »Sie erschienen mir wie normale Bürger; und auch an ihrer Kutsche war nichts Auffälliges.«
    Da weitere Fragen keine neuen Fakten zutage förderten, kehrte Reith ins Bagháls Restaurant zurück. Um wirklich auch die letzte Möglichkeit ausschließen zu können, bat er Lady Gashigi, auf der Damentoilette nachzusehen, ob sie vielleicht dort war. Wie nicht anders zu erwarten, brachte auch dies nichts ein.
    »Wenn du mich fragst, Kumpel«, sagte Ordway, »die Sache stinkt!«
    »Da sind wir einer Meinung«, sagte Reith.
    »Ich werde alles tun, was ich kann, um dir zu helfen.«
    »Danke.«
    Als nächstes fragte Reith den Geschäftsführer, der sagte: »Sie benahmen sich und zahlten ihre Zeche; also schenkte ich ihnen wenig Beachtung. Hier ist der Kellner. Zalmanu! Erzähl Sir Fergus, was du von den Männern weißt, mit denen Doktor Dyckman ging.«
    Der Kellner wackelte mit dem Kopf. »Nichts Außergewöhnliches, Herr. Sie trugen gemeine Kleidung – der eine grau, der andre braun, glaube ich. Doch ansonsten verzehrten sie ihr Mahl, zahlten ihre Zeche und gingen.«
    Reith fragte: »War irgend etwas Auffälliges an ihrer Sprache oder an ihrem Gehabe, das Aufschluss über ihre Herkunft geben könnte?«
    »Nein, Herr – doch halt! Wartet! Der kleine Bursche mit dem purpurroten Bart, der nach den andren hereinkam, der war, da bin ich ganz sicher, ein Khaldonier. Er hatte die langen Riecher, welche seiner Rasse eigen sind, und sprach mit dem harschen Khaldoni-Akzent.«
    »Gut!« sagte Reith. »Hier ist etwas Münze für deine Mühe; und wo ist mein Mann mit der Rechnung?«
    Nachdem er die Zeche bezahlt hatte, nahm Reith Alicias Handtasche. Zu Ordway und Gashigi sagte er: »Ich fahre zurück zu Bosyárs Gasthof; vielleicht erfahre ich da etwas.«
     
    »Ga-laubst du, sie ist vielleicht entführt worden?« fragte Gashigi.
    »Genau das glaube ich«, sagte Reith. »Sie hätte ihre Handtasche nicht liegenlassen, wenn sie nicht vorgehabt hätte, gleich wieder zurückzukommen. Sie könnten für alle Fälle schon einmal Ihre Regierung informieren. Gute Nacht!«
    Zurück im Gasthof, klopfte Reith als allererstes an Alicias Tür. »Lish!«
    Es kam keine Antwort, auch nicht, als er fester klopfte und lauter rief. Er kehrte zur Eingangshalle zurück und fragte den Wirt: »Habt Ihr Doktor Dyckman gesehen, die gelbhaarige Terranerin?«
    »Nein, Herr; aber ein kleingewachsenes Menschenwesen, seinem Aussehen nach ein Khaldonier, kam herein und gab mir dies für Euch.« Er überreichte Reith ein zusammengefaltetes Blatt Papier. Reith faltete es hastig auf und las:
     
    LIEBER

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