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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gehabt, Scarlet zu rufen.
    Schwester Verna hielt ihm mit einer Hand den Halsring hin. Ihr Blick fuhr kurz in einer stummen Warnung zu Kahlan hinüber, dann wieder zurück zu Richard. »Du hast die drei Gründe für den Rada’Han gehört. Dies ist deine letzte Chance, Hilfe zu bekommen, Richard. Wirst du das Angebot annehmen?«
    Richard löste sich aus dem starren Blick der Schwester und drehte sich langsam zu der Stelle um, wo Kahlan um Atem ringend stand. Der Blick aus seinen strahlend grauen Augen wanderte an ihrem Kleid hinab und dann wieder hoch zu ihrem Gesicht. Seine Stimme klang sanft, ehrfurchtsvoll. »Kahlan … das Kleid ist … wunderbar. Wunderbar.«
    Kahlan fand ihre Stimme nicht. Ihr klopfte das Herz, wäre fast zersprungen. Schwester Verna sprach seinen Namen im Tonfall einer ernsten Warnung aus.
    Zum erstenmal sah Kahlan, daß Schwester Verna etwas in der Hand hielt. Das silberne Messer. Sie hatte es aber nicht auf sich selbst gerichtet, sondern auf Richard. Kahlan wußte: wenn er nicht annahm, hatte sie die Absicht, ihn zu töten. Er schien das Messer nicht einmal zu bemerken, als es im schwachen Licht aufblitzte. Kahlan fragte sich, ob sie es mit einem Bannspruch vor seinem Blick verbarg.
    Richard drehte sich wieder zu der Schwester um. »Ihr habt Euer Bestes gegeben. Euer Bestes versucht. Es hat nicht gereicht. Ich habe Euch vorher schon erklärt, ich werde keinen…«
    »Richard!« Kahlan kam einen weiteren Schritt näher, als er sich auf ihren Aufschrei hin umdrehte. Sie sah ihm fest in die Augen. »Richard«, sagte sie leise, während sie noch einen Schritt nach vorn machte. Dann brach ihre Stimme. »Nimm das Angebot an. Nimm den Halsring. Bitte.«
    Schwester Verna rührte sich nicht. Sie sah in aller Ruhe zu.
    Richard runzelte leicht die Stirn. »Was? Kahlan … du verstehst nicht. Ich habe dir doch gesagt, ich werde niemals…«
    »Richard!« Er verstummte und sah sie verwirrt an. Kahlan sah kurz zu der Schwester hinüber, die reglos dastand, das Messer noch immer in ihrer Hand. Ihre Blicke trafen sich. Kahlan wußte: die Frau würde abwarten und zusehen, was geschah. Ihre Augen besaßen eine Härte, die verriet, zu was sie bereit war, wenn Kahlan Richard nicht umstimmte. »Richard, hör mir genau zu. Ich möchte, daß du das Angebot annimmst.«
    Die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer. »Was …?«
    »Nimm den Halsring.«
    Seine Augen blitzten zornig auf. »Ich habe es dir doch schon erklärt. Ich werde keinen…«
    »Du hast gesagt, daß du mich liebst!«
    »Kahlan, was ist los mit dir? Du weißt doch, daß ich dich liebe…«
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Dann wirst du das Angebot annehmen. Wenn du mich wirklich liebst, wirst du den Halsring annehmen und tragen. Mir zuliebe.«
    Er starrte sie ungläubig an. »Dir zuliebe …? Kahlan, ich kann nicht … ich werde nicht…«
    »Doch, du wirst!« Sie war zu sanftmütig, und sie wußte es. Das verwirrte ihn bloß. Sie mußte energischer werden. Sie mußte mehr wie Denna auftreten, wenn sie ihn retten wollte. Liebe Seelen , flehte sie in Gedanken, bitte gebt mir die Kraft, es zu tun und ihn zu retten.
    »Kahlan, ich weiß nicht, was in dich gefahren ist. Wir können später darüber sprechen. Du weißt, wie sehr ich dich liebe, aber ich werde nicht…«
    Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schrie ihn an: »Doch, du wirst, wenn du mich liebst. Steh nicht bloß da und erzähle mir, daß du mich liebst, wenn du nicht bereit bist, es zu beweisen! Du widerst mich an!«
    Er war fassungslos. Der Klang seiner Stimme tat ihr im Herzen weh. »Kahlan…«
    »Du bist meiner Liebe nicht würdig, wenn du nicht bereit bist, sie zu beweisen! Wie kannst du es wagen, mich zu lieben!«
    Tränen traten ihm in die Augen.
    Tränen des Irrsinns.
    Weil er daran denken mußte, was Denna ihm angetan hatte.
    Er sank langsam auf die Knie. »Kahlan … bitte.«
    Sie beugte sich mit geballten Fäusten über ihn. »Wage es nicht, mir zu widersprechen!« Er riß die Arme hoch, um seinen Kopf zu schützen. Er dachte, sie würde ihn schlagen. Er dachte tatsächlich, sie würde ihn schlagen. Sein Herz schien zu zerreißen. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht, als sie ihrem Zorn freien Lauf ließ. »Ich hab’ dir gesagt, du sollst den Halsring nehmen. Wie kannst du es wagen, mir zu widersprechen! Wenn du mich liebst, wirst du ihn nehmen!«
    »Kahlan, bitte!« jammerte er. »Tu das nicht. Du verstehst nicht. Bitte mich nicht…«
    »Ich verstehe sehr gut!« schrie sie

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