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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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erstarrte Gesicht Dennas kurz vor ihrem Verschwinden. Egal: sie hatte es verdient.
    Es hätte Richard sein können. Wäre Denna nicht gewesen, hätte es Richard sein können.
    »Hab keine Angst, Kahlan.«
    »Was?« Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. Weselan stand lächelnd vor ihr. »Entschuldige. Was hast du gesagt?«
    Weselan wischte Kahlan eine Träne von der Wange. »Ich sagte, hab keine Angst. Richard ist ein guter Mann. Du wirst glücklich mit ihm werden. Es ist ganz normal, vor der Hochzeit Angst zu haben, aber mach dir keine Sorgen. Es wird gut werden, du wirst sehen. Ich habe auch geweint, bevor ich Savidlin geheiratet habe. Das hatte ich nicht gedacht, weil ich ihn doch so sehr wollte. Und dann habe ich plötzlich geweint, genau wie du.« Sie zwinkerte ihr zu. »Seitdem hatte ich nie wieder Grund zu weinen. Manchmal habe ich allen Grund, mich zu beschweren, aber niemals Grund zu weinen.«
    Kahlan wischte sich über die andere Wange. Was war bloß los mit ihr? Es interessierte sie nicht, was aus Denna wurde. Kein bißchen. Wirklich nicht.
    Sie nickte Weselan zu und zwang sich zu lächeln. »Das wäre meine allergrößte Hoffnung im Leben. Nie wieder zu weinen.«
    Weselan nahm sie zum Trost in den Arm. »Möchtest du etwas essen?«
    »Nein, ich bin nicht…«
    Savidlin kam durch die Tür gepoltert. Er war schweißgebadet und außer Atem. Kahlan wurde kalt vor Angst, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Sie fing an zu zittern, noch bevor er etwas sagen konnte.
    »Als Nissel mit Richard fertig war, bin ich mit ihm zum Haus der Seelen gegangen, wie du mir gesagt hast. Damit er den Drachen rufen kann. Dann kam die Schwester des Lichts, um ihn zu holen. Sie ist immer noch bei ihm. Ich habe nicht verstanden, was er gesagt hat, nur deinen Namen. Aber ich wußte, was er meinte. Er wollte, daß ich dich holen gehe. Beeil dich.«
    »Neeeeiiin!« schrie Kahlan entsetzt auf und schoß an ihm vorbei und zur Tür hinaus.
    Im Laufen hielt sie den Saum des Kleides in die Höhe, um nicht darüber zu stolpern. Noch nie war sie so schnell gerannt. Die Winterluft war kalt auf ihrer Haut. Savidlins Schritte, der hinter ihr lief, blieben zurück.
    Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, außer dem, daß sie zu Richard mußte. Das war ausgeschlossen. Viel zu früh. Die Schwester hätte noch nicht hiersein dürfen. Sie waren doch schon so gut wie unterwegs. Das war einfach nicht fair. Richard!
    Große, weiße Schneeflocken trudelten vom Himmel, nicht genug, um den Boden weiß zu färben, doch es reichte, um eine eisige Vorahnung des kommenden Winters zu vermitteln – des Winters, der bereits da war. Die nassen Flocken schmolzen augenblicklich, sobald sie mit ihrer erhitzten Haut in Berührung kamen. Einige verfingen sich in ihren Wimpern, bis sie sie fortzwinkerte. Eine leichte Brise wirbelte um eine Häuserecke und wurde zu einem Vorhang aus Weiß hochgeweht. Kahlan flog hindurch und stürzte eine Gasse hinab.
    Sie kam rutschend zum Stehen und sah sich um. Es war der falsche Weg. Sie rannte zurück und nahm die richtige Abzweigung. Tränen, vermischt mit schmelzenden Schneeflocken, rannen ihr übers Gesicht. Es war zuviel. Das durfte nicht sein.
    Keuchend und verzweifelt kam sie zwischen den Gebäuden hervor und erreichte das unbebaute Gelände rings um das Haus der Seelen. Die Pferde waren auf der anderen Seite des kurzen Mauerstücks angebunden, an jener niedrigen Mauer mit dem Spalt, der bei Richards Versuch, den Screeling zu töten, entstanden war.
    Überall standen Menschen, doch Kahlan sah sie nicht. Alles bis auf die Tür des Seelenhauses färbte sich in ihrem Blickfeld grau. Verzweifelt rannte sie auf die Tür zu.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, so als liefe sie in einem Traum und käme kein Stück voran. Ihre Beine schmerzten vor Anstrengung. Sie streckte die Hand nach dem Riegel aus. Sie konnte ihr Herz in den Ohren schlagen hören.
    »Bitte, liebe Seelen«, flehte sie, »laßt mich nicht zu spät kommen.«
    Verbissen ächzend riß sie die Tür auf und stürzte ins Innere.
    Kahlan blieb ruckartig stehen. Sie schluckte trocken. Richard stand vor Schwester Verna, gleich unter dem Loch, das der Blitz ins Dach gerissen hatte. Die beiden standen in einem Kegel grauen Lichts, umgeben von leise rieselnden Schneeflocken. Der übrige Raum rings um die beiden war in Dunkelheit getaucht. Das Schwert an Richards Hüfte funkelte im Licht. Er trug weder Zahn noch Pfeife, noch Strafer um den Hals. Er hatte noch keine Zeit

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