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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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erkennen?«
    Weselan sah vom Boden auf, wo sie gerade mit dem Saum des blauen Kleides beschäftigt war. Sie nahm die feine Knochennadel aus dem Mund und stand auf, um den Sitz des Kleides zu bewundern. Sie betrachtete einen Augenblick lang das tief ausgeschnittene Dekollete.
    »Meinst du, es wird ihm gefallen?«
    Kahlan spürte, wie sie rot wurde. »Doch, ich denke schon. Hoffentlich, aber…«
    Weselan beugte sich ein Stück näher. »Wenn du dir Sorgen machst, weil er zuviel sehen könnte, solltest du dir das Ganze vielleicht noch einmal überlegen.«
    Kahlan machte ein erstauntes Gesicht. »Er ist schließlich nicht der einzige, der hinschauen wird. Ich habe so etwas noch nie getragen. Ich … ich mache mir Sorgen, daß ich dem Kleid vielleicht nicht gerecht werde.«
    Weselan tätschelte lächelnd Kahlans Arm. »Das Kleid steht dir ausgezeichnet. Du siehst wundervoll darin aus. Genau das richtige.«
    Kahlan schien immer noch besorgt, als sie an sich herabsah. »Wirklich? Bist du sicher? Fülle ich es auch richtig aus?«
    Weselans Schmunzeln wurde noch breiter. »Bestimmt. Du hast schöne Brüste. Jeder sagt das.«
    Kahlan fühlte, wie sie rot wurde. Sie war sicher, daß Weselans beiläufige Bemerkung der Wahrheit entsprach. Bei den Schlammenschen waren bewundernde Bemerkungen über die Brüste einer Frau in aller Öffentlichkeit ebenso normal wie anderswo die von einem Mann geäußerte Ansicht, eine Frau habe ein hübsches Lächeln. Diese zwanglose Haltung hatte sie mehr als einmal in einem unbedachten Augenblick überrascht.
    Kahlan zog das Kleid auseinander. »Das ist das schönste Kleid, das ich je getragen habe, Weselan. Danke, daß du dir soviel Mühe gegeben hast. Ich werde es immer zu schätzen wissen.«
    »Vielleicht wird eines Tages deine Tochter es bei ihrer Hochzeit anziehen können.«
    Kahlan nickte lächelnd. Bitte, liebe Seelen , dachte sie, sollte ich je ein Kind bekommen, dann sorgt dafür, daß es ein Mädchen ist und kein Junge. Sie betastete die feine Halskette, die sie trug, und drehte den kleinen runden Knochen, der zwischen roten und gelben Perlen hing, zwischen ihren Fingern.
    Adie, die Knochenfrau, hatte ihr die Halskette geschenkt, die sie vor den Ungeheuern schützen sollte, welche im Durchgang an der Grenze lebten. Die Grenze hatte seinerzeit die Midlands von Westland getrennt. Die alte Frau hatte gesagt, eines Tages würde sie ihr Kind beschützen.
    Kahlan liebte diese Halskette sehr. Sie glich aufs Haar der Kette, die ihre Mutter von Adie bekommen und an Kahlan weitergegeben hatte. Kahlan hatte sie zusammen mit der engsten Freundin aus ihren Kindertagen, Dennee, begraben. Seit Dennees Tod vermißte sie die Kette ihrer Mutter.
    Sie war um so wertvoller, als Richard – am Abend, bevor sie den Grenzdurchgang passiert hatten – einen Eid auf sie geschworen hatte, jedes Kind zu beschützen, das sie möglicherweise bekam. Damals hatten weder sie noch Richard ahnen können, daß es vielleicht sein eigenes Kind sein würde.
    »Das hoffe ich. Weselan, willst du meine Trauzeugin sein?«
    »Trauzeugin?«
    Kahlan deckte schüchtern ihre halbnackte Brust mit einem Teil ihrer Haare zu. »Wo ich herkomme, ist es Brauch, daß ein Freund einem bei der Hochzeit Beistand leistet. Als Vertreter der guten Seelen, die über den Bund wachen. Richard hätte gern Savidlin als Beistand. Ich fände es schön, wenn du mir beistehen würdest.«
    »Ein seltsamer Brauch. Die guten Seelen wachen doch immer über uns. Aber wenn es bei euch Brauch ist, wäre es mir eine Ehre, dein Beistand zu sein.«
    Kahlan strahlte. »Danke.«
    »Und jetzt stell dich gerade hin. Ich bin fast fertig.«
    Weselan machte sich erneut am Saum zu schaffen. Kahlan versuchte, den Rücken durchzudrücken. Er tat ihr weh, weil sie die ganze Nacht neben Richard auf dem Boden gesessen hatte. Gern hätte sie sich gesetzt oder hingelegt, so müde war sie. Doch am schlimmsten schmerzte ihr Rücken.
    Plötzlich fragte sie sich, welche Schmerzen Denna in diesem Augenblick wohl erleiden mußte.
    Was kümmert’s mich, versuchte sie sich einzureden. Was immer jetzt mit ihr geschah, es wäre nie genug, nach allem, was sie Richard angetan hatte. Es drehte ihr den Magen um, wenn sie daran dachte, was Denna ihr erzählt hatte.
    Kahlan spürte immer noch die Stelle an ihrem Hals, wo Darken Rahl sie mit den Lippen berührt hatte. Ein kalter Schauder lief ihr bei dem Gedanken daran den Rücken hinunter.
    Und sie erinnerte sich an das zur gequälten Maske

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