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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihn an. »Ich verstehe, daß du sagst, du liebst mich! Aber ich glaube dir nicht! Ich glaube dir nicht! Du lügst mich an! Deine Liebe ist eine Lüge, wenn du den Halsring nicht nimmst! Eine Lüge! Eine schmutzige Lüge!«
    Er brachte es nicht fertig, sie anzusehen – sie anzusehen, während sie sich in dem blauen Kleid über ihn beugte, in dem sie ihn hatte heiraten sollen. Er hatte Mühe, die Worte rauszubringen, während sein Blick auf den Boden geheftet blieb. »Es ist keine … keine Lüge. Bitte, Kahlan, ich liebe dich. Du bedeutest mir mehr als alles andere auf der Welt. Bitte, glaube mir. Ich würde alles für dich tun. Aber bitte zwing mich nicht…«
    Während sie innerlich daran zu sterben schien, packte sie eine Handvoll seiner Haare, riß seinen Kopf nach oben und zwang ihn so, sie anzusehen. Der Irrsinn tanzte in seinen Augen. Er war dahin. Aber nur im Augenblick, flehte sie. Bitte, geliebte Seelen, nur in diesem Augenblick.
    »Worte! Mehr hast du mir nicht zu bieten! Keine Liebe! Keinen Beweis! Nur Worte! Wertlose Worte!«
    Während sie ihn an den Haaren hielt, holte sie mit ihrer anderen Hand aus, um ihn zu ohrfeigen. Er zuckte zusammen und schloß die Augen. Sie brachte es nicht übers Herz, sie konnte ihn nicht schlagen. Sie konnte sich gerade noch auf den Beinen halten und verhindern, daß sie auf die Knie fiel, die Arme um ihn schlang und ihm sagte, wie sehr sie ihn liebte und daß alles in Ordnung war.
    Dabei war nichts in Ordnung. Wenn er es nicht tat, würde er sterben. Sie war die einzige, die ihn retten konnte. Selbst wenn sie dabei draufging.
    »Schlag mich nicht mehr«, jammerte er leise. »Bitte, Denna … Tu’s nicht.«
    Kahlan unterdrückte den Klagelaut, der ihrer Kehle zu entweichen drohte, und zwang sich zu sprechen. »Sieh mich an.« Er tat, wie sie ihm befahl. »Ich sage es dir nicht noch einmal, Richard. Wenn du mich liebst, wirst du das Angebot annehmen und den Halsring anlegen. Wenn nicht, werde ich dafür sorgen, daß du bedauerst, mir nicht gehorcht zu haben, und zwar mehr, als du je etwas in deinem Leben bedauert hast. Tu es jetzt, oder es ist vorbei. Alles ist vorbei.« Sein Blick brach. Sie biß die Zähne zusammen.
    »Ich sage es dir nicht noch einmal, mein Schoßhündchen. Leg den Halsring an. Jetzt!«
    Kahlan wußte es. Sie wußte, daß Denna ihn ›mein Schoßhündchen‹ genannt hatte. Denna hatte es ihr zusammen mit all dem anderen erzählt. Sie wußte, welche Bedeutung diese zwei Worte für ihn hatten. Sie hatte gehofft, sie nicht benutzen zu müssen. Was immer ihn noch bei klarem Verstand hielt, erlosch in diesem Augenblick. Sie sah es seinen Augen an: das, was er mehr fürchtete als den Tod.
    Verrat.
    Sie löste den Griff in seinem Haar, als er sich, noch auf den Knien, zu Schwester Verna umdrehte. Die hielt ihm den Halsring hin. Im kalten Licht wirkte er stumpf, grau. Tot. Richard starrte ihn an. Schneeflocken wehten durch den ruhigen, stillen Lichtkegel. Schwester Verna sah ihn mit ausdrucksloser Miene an.
    »Also gut«, meinte er leise. Mit zitternder Hand griff er nach dem Ring. Seine Finger berührten ihn, schlossen sich um ihn. »Ich nehme das Angebot an. Ich nehme den Halsring.«
    »Dann leg ihn dir um den Hals«, sagte Schwester Verna mit sanfter Stimme, »und schließe ihn.«
    Er drehte sich zu Kahlan. »Für dich würde ich alles tun«, sagte er leise.
    Kahlan wollte sterben.
    Seine Hände zitterten so heftig, daß sie dachte, er würde den Halsring fallen lassen, als er ihn von Schwester Verna entgegennahm. Er hielt ihn in der Hand und starrte ihn an.
    Doch dann hörten seine Hände auf zu zittern. Er atmete tief durch und legte sich den Ring um den Hals. Er rastete mit einem Klicken ein, die Schnittstelle verschwand, und übrig blieb ein glatter Ring aus Metall.
    Das Licht des Kegels trübte sich ein, als würde es schon dämmern, dabei war es mitten am Tag. Ein tiefes, unheilverkündendes Donnern grollte in alle Richtungen hinaus über die Steppe. Es klang anders als jeder Donner, den Kahlan je gehört hatte. Sie spürte ihn im Boden unter ihren Füßen. Vielleicht hatte es etwas mit der Magie des Halsrings zu tun, mit den Schwestern.
    Doch als sie zu Schwester Verna hinübersah und bemerkte, wie deren Blicke umherschweiften, wußte sie, daß dies nicht der Fall war.
    Richard kam mit Schwung vor der Schwester auf die Füße. »Möglicherweise werdet Ihr feststellen, Schwester Verna, daß es schlimmer ist, die Leine dieses Rings zu halten, als ihn

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