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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Kahlan.
    »Sie wäre erstaunt über so viele Heilpflanzen. Es ist ein Verbrechen, Dinge zu zerstören, die Menschen helfen.«
    Sie sah zu, wie er die Schubladen öffnete und wieder schloß. »Ganz recht, ein Verbrechen«, stimmte sie zu.
    Als er die nächste Lade aufzog, stockte ihm der Atem. Er hockte reglos einen Augenblick lang davor, bevor er ehrfürchtig ein Büschel winziger Pflanzen herausnahm, die an den Stengeln mit einem Stück Bindfaden zusammengebunden waren.
    Er stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne aus. »Quassin doe« , sagte er leise.
    Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, blickte Kahlan in den dunklen Hintergrund des Ladens. Leichen sah sie keine. Der Besitzer mußte geflohen sein, oder vielleicht hatte er mit der Armee gegen die Invasoren gekämpft. »Was ist Quassin doe ?«
    Chandalen drehte das Bündel in seiner Handfläche hin und her, den Blick starr darauf geheftet. » Quassin doe kann dir das Leben retten, wenn du aus Versehen Zehnschrittgift zu dir nimmst oder -wenn du schnell genug bist – auch wenn du von einem Pfeil mit diesem Gift getroffen wirst.«
    »Wie kann man es aus Versehen nehmen?«
    »Viele giftige bandu -Blätter müssen lange Zeit gekaut und im Mund angefeuchtet werden, bevor man sie zu einem dicken Brei verkocht. Manchmal, wenn man aus Versehen ein wenig der Flüssigkeit in seinem Mund verschluckt oder zu lange darauf kaut, kann einem schlecht davon werden.« Er öffnete einen Hüftbeutel aus Wildleder und zeigte ihr eine kleine Schachtel mit Deckel aus geschnitzten Knochen. Im Innern befand sich eine dunkle Paste. »Dies ist das Zehnschrittgift, das wir auf unsere Pfeile schmieren. Wir stellen es aus bandu her. Wenn du sehr wenig davon ißt, wird dir schlecht. Ißt du ein wenig mehr, wirst du ganz langsam sterben. Wenn du noch mehr ißt, dann stirbst du schnell. Doch niemand würde es essen, nachdem es hergestellt und hierin verpackt worden ist.« Er ließ das Kästchen mit dem Gift zurück in seinen Beutel gleiten.
    »Du könntest also ein wenig von diesem quassin doe nehmen, und du würdest wieder gesund werden, wenn du beim Kauen der Blätter, um dieses Gift herzustellen, aus Versehen etwas von dem bandu verschluckt hättest?« Er beantwortete ihre Frage mit einem Nicken. »Aber wenn du von einem Zehnschrittpfeil getroffen wirst, würdest du nicht sterben, bevor du das quassin doe nehmen könntest?«
    Chandalen drehte das Pflanzenbüschel zwischen seinen Fingern. »Kann sein. Manchmal ritzt sich jemand versehentlich mit seinem eigenen Zehnschrittpfeil, dann kann er das quassin doe einnehmen und wird wieder gesund. Wenn man von einem Zehnschrittpfeil getroffen wird, bleibt einem manchmal noch genug Zeit, sich selbst zu retten. Zehnschrittpfeile wirken nur dann schnell, wenn man in den Hals getroffen wird. Dann bleibt dir keine Zeit mehr, das quassin doe zu nehmen, du stirbst zu schnell. Aber wenn du an einer anderen Stelle getroffen wirst, ins Bein vielleicht, braucht das Gift länger, bis es wirkt, und du hast Zeit, das quassin doe zu nehmen.«
    »Und wenn Nissel nicht in der Nähe ist, um es dir zu geben? Dann stirbst du also, solltest du dich draußen im Grasland bei der Jagd aus Versehen mit einem Giftpfeil ritzen?«
    »Früher hatten alle Jäger immer ein paar Blätter dabei, damit sie es nehmen konnten, wenn sie sich verletzt hatten oder von einem Pfeil getroffen wurden und ihnen genug Zeit blieb. Ist nicht viel Gift an dem Pfeil, weil er zum Beispiel für die Jagd auf kleine Tiere benutzt wird, hat man mehr Zeit. Vor langer Zeit schluckten unsere Männer, wenn es Krieg gab, quassin doe kurz vor der Schlacht, damit die Zehnschrittpfeile der Feinde sie nicht vergiften konnten.«
    Er schüttelte betrübt den Kopf. »Aber es ist sehr schwer zu bekommen. Als wir letztes Mal eine solche Menge eintauschten, mußte jeder Mann im Dorf drei Bogen machen und zwei Fäuste voll Pfeile, und alle Frauen mußten Schalen herstellen. Jetzt ist es schon lange aufgebraucht. Seit Jahren. Die Leute, bei denen wir es eingetauscht hatten, konnten nichts mehr finden. Zwei Männer sind schon gestorben, seit wir nichts mehr haben. Mein Volk würde viel dafür geben, um wieder eine solche Menge zu bekommen.«
    Kahlan stand über ihn gebeugt und sah zu, wie er es vorsichtig in die Schublade zurücklegte. »Nimm es, Chandalen. Gib es deinem Volk. Ihr könnt es gebrauchen.«
    Er schob die Lade langsam zu. »Das kann ich nicht. Es wäre nicht recht, es einem anderen Volk

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