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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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äußerst scheu.
    Und so zog sich dies durch verschiedene Erscheinungsformen der Magie, von den schlichtesten Wesen in den Heulenden Höhlen, die einen durch festen Stein blicken lassen konnten, damit man ihre Nester sah, bis hin zu den Schlammenschen, die nur über schlichte magische Fähigkeiten verfügten.
    Für sie als Mutter Konfessor waren sie alle, wie viele andere auch, ihre Schützlinge. Sie gebot über sie alle, damit diese magischen Orte geschützt waren, damit kein Volk mehr als andere die Hauptlast tragen mußte. Es war eine von Konfessoren und Zauberern gestützte Übereinkunft, die viele tausend Jahre zurückreichte.
    Die Wesen aus dem Zwielicht, so hatte Riggs sie genannt. Das war der Name, den, unter anderen, der Lebensborn diesen magischen Geschöpfen gegeben hatte, weil viele von ihnen nur nachts hervorkamen. Aus diesem Grund verband der Lebensborn sie mit der Dunkelheit, und so, aus Angst, mit der Finsternis des Hüters der Toten.
    Der Lebensborn sah Magie als jene Kraft, mit deren Hilfe der Hüter seinen Einfluß auf diese Welt ausdehnte, auf die Welt der Lebenden. Die Männer des Lebensborns waren so unvernünftig und dumm, wie man nur sein konnte. Und sie betrachteten es als ihre Pflicht, jeden in das Reich der Toten zu schicken, der ihrer Meinung nach dem Hüter diente. Das war so ungefähr jeder, der ihrer Sicht der Dinge widersprach. In einigen Ländern waren die Männer des Lebensborns Gesetzlose, und in anderen, wie in Nicobarese, wurden sie von der Krone gefördert und bezahlt.
    Vielleicht hatte Riggs recht. Vielleicht hätte sie Männern wie diesen mit der Faust des Gesetzes Einhalt gebieten sollen. Doch das war niemals Ziel des Rats gewesen – jeden zu zwingen, sich in allen Dingen einem einzelnen zu beugen. Die Stärke und die Schönheit der Midlands lagen in ihrer Vielfalt, auch wenn manches an dieser Vielfalt häßlich war. Was für den einen häßlich war, war für den anderen wunderschön, und so kam es, daß man jedes Land sich selbst regieren ließ, solange es nicht mit Waffengewalt gegen ein anderes vorging. Man erlitt geduldig Dinge, die einem zuwider waren, damit Wunderbares gedeihen konnte. Manchmal war die Trennlinie schwer zu ziehen: Länder mußten gezwungen werden, in einigen Dingen zusammenzuarbeiten, während man ihnen in anderen freie Hand ließ.
    Doch vielleicht hatte Riggs recht. In manchen Ländern litten die Menschen unter der grausamen oder unzulänglichen Herrschaft ihrer raffgierigen oder unfähigen Oberhäupter, ohne Hoffnung, daß sich die Lage von außen her verändern ließe. Allerdings mußten die klügeren, aber kleineren Länder auch nicht in der Furcht vor Eroberung leben. Wenn sich das Leid der Menschen, die unter weniger glücklicher Herrschaft lebten, durch eine kluge Zentralregierung beenden ließe, wäre damit nicht viel gewonnen?
    Wenn aber alle unter derselben Herrschaft lebten, würde dadurch jede andere Form des Daseins ausgelöscht, ohne je die Chance auf freie Entwicklung erhalten zu haben – und sich damit einer anderen Form als überlegen zu erweisen. Die Art der Alleinherrschaft, die die Imperiale Ordnung repräsentierte, war Sklaverei.
    Kahlan war überrascht, viel weiter vom Lager entfernt auf galeanische Posten zu stoßen. Sie standen nicht mehr zu weit auseinander, und sie waren gut versteckt und tauchten mit gespannten Bogen und gezücktem Stahl erst auf, als sie sie fast erreicht hatte. Chandalen, Prindin und Tossidin hatten offenbar bereits gute Arbeit geleistet. Die Posten schlugen die Faust aufs Herz, als sie Kahlan erkannten.
    Die Dämmerung verwandelte den Himmel in ein stählernes Grau. Es war wärmer als zuvor, jetzt, da die Wolken das Land wie eine wärmende Decke überzogen. Sie saß todmüde im Sattel, während Nick durch den Schnee ins Lager stapfte, doch als sie in Sichtweite der geschäftigen Männer kam, rüttelten sie die Gedanken an das, was es zu erledigen galt, wieder auf.
    Chandalen, Prindin, Hauptmann Ryan und Leutnant Hobson unterhielten sich gerade mit einer Gruppe Soldaten, als sie sie aufs Lager zureiten sahen. Die vier kamen im Laufschritt angerannt, um sie am Rand des hektischen Treibens zu begrüßen. Männer bereiteten Speisen zu, aßen, verstauten Ausrüstungsgegenstände, präparierten Waffen und sahen nach Karren und Pferden. Ein Stück entfernt entdeckte sie Tossidin in einem Wolfsumhang zusammen mit Leutnant Sloan. Er fuchtelte mit seinen Armen und redete, etwas erklärend, auf Männer ein, die

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