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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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und wandten sich den neuen Bedrohungen zu – Orsk und der Kette. Sie trat Nick die Hacken in die Flanken und trieb ihn zu einem Galopp, gerade als Brin und Peter sie einholten. Sie schob ihre nackten Füße in die Steigbügel, und die drei rasten davon.
    Sie fand die Spur, die Hunderte von Füßen im Schnee hinterlassen hatten, folgte ihr durchs Tal in den Nebel hinein. Doch die Armee der Imperialen Ordnung kam bald wieder zur Besinnung. Es dauerte nur Sekunden. Dann stürzten sie ihr hinterher. Mehr als genug hatten überlebt. Tausende.
    Peter hakte die Kette aus, die Hunderten die Knochen und das Genick gebrochen haben mußte. Das Ende der Kette tanzte hinter ihnen her. Brin zog es ein und wand es um das Kummet.
    Während sie in die Nacht hineingaloppierten, glaubte sie zu hören, wie das Lachen hinter ihr leiser wurde. Die Erinnerung an den Kuß von Darken Rahl ließ sie frösteln. Plötzlich fühlte sie sich wieder sehr nackt.
    Sie schwitzte, obwohl der Nebel eiskalt war und ihren Körper mit einem brennenden Kribbeln überzog. Blut rann aus ihrer geschwollenen Lippe.
    »Ich hätte nie gedacht, euch zwei wiederzusehen«, schrie sie über das Donnern der Hufe hinweg.
    Brin und Peter grinsten in ihren zu großen Jacken in die Dunkelheit. »Wir haben Euch doch gesagt, daß wir es schaffen können«, meinte Brin.
    Zum ersten Mal in jener Nacht lächelte sie. »Ihr zwei seid mir ein Rätsel.«
    Sie konnte so gerade die Hinterteile der anderen Zugpferde erkennen, die im Nebel verschwanden. Sie zeigte nach vorn. »Dort sind eure Leute. Viel Glück.« Ein Wink, und sie schwenkten von ihr fort.
    Sie galoppierte allein weiter und holte ein kurzes Stück später die Fußsoldaten ein. Zuerst sah sie nur einen. Er hatte eine gräßlich, klaffende Wunde an seinem Bein und war weit zurückgefallen. Ihr war klar, sie mußte ihn zurücklassen. Die D’Haraner waren ihr dicht auf den Fersen.
    Als sie auf ihn zuritt, drehte er den Kopf nach oben, während er sich weiter durch den Schnee schleppte. Er wußte selbst, daß sie ihn zurücklassen mußte. So lautete der Befehl. Ihr Befehl. Man blieb auf den Beinen, oder man wurde zurückgelassen. Ohne Ausnahme.
    Im Vorbeireiten beugte sie sich vor und streckte einen Arm aus. Sie faßten sich an den Handgelenken, und sie zog ihn hinter sich hinauf.
    »Halt dich fest, Soldat.«
    Er breitete die Arme aus, versucht das Gleichgewicht zu halten, während das Pferd rannte, hatte Angst, sie zu berühren. »Aber wo?«
    »An meiner Hüfte! Leg deine Arme um meine Hüfte!«
    Er hatte die Arme noch immer ausgebreitet und hüpfte auf und ab. »Aber…«
    »Hast du noch nie die Arme um eine Frau gelegt?«
    »Doch … aber sie war angezogen«, greinte er.
    »Mach schon, oder du fällst runter, und noch einmal lese ich dich nicht auf.«
    Widerstrebend, vorsichtig, legte er ihr die Arme um die Schultern und versuchte steif, die delikatesten Stellen ihres Körpers nicht zu berühren. Kahlan tätschelte ihm beruhigend den Handrücken. »Wenn du später einmal damit angibst, mach nicht mehr daraus, als es war.« Er ächzte leise und bekümmert, und sie mußte unvermittelt grinsen.
    Während sie weiterritten, spürte sie, wie sein warmes Blut hinten an ihrem Bein herunterlief und von ihren Zehen in den Steigbügel tropfte. Hinter sich hörte sie die Schreie der Verfolger.
    Er verlor eine Menge Blut. Aus Erschöpfung legte er ihr den Kopf von hinten an die Schulter. Wenn man die Wunde nicht bald verband, würde er sterben. Sie war nackt und hatte nichts, was sie dazu hätte benutzen können, selbst wenn genügend Zeit gewesen wäre.
    »Halte die Wunde mit einer Hand zu«, meinte sie. »Klammere sie zusammen, so fest es geht. Und halte dich mit deinem anderen Arm an mir fest. Ich will nicht, daß du runterfällst.«
    Er nahm einen Arm von ihrer Hüfte und hielt die klaffende Wunde zu, während sie hinter den Männern am Ende des Zuges herritt. Sie froren und waren erschöpft. Die Soldaten der Imperialen Ordnung waren nicht mehr weit entfernt. Als Kahlan sich umdrehte, kamen sie in Sicht. Ihre riesige Anzahl war schockierend. Sie grölten und brüllten.
    »Lauft! Lauft, oder wir werden eingeholt!«
    Eine Felswand, aus deren Ritzen und Spalten buschige Bäume wuchsen, ragte vor ihnen auf. Die Männer rannten den schmalen Paß hinauf, als hinge ihr Leben daran. Und genauso war es.
    Während sie den Anstieg durch die schmale Klamm begannen, schlug Kahlan mit der flachen Seite ihres Schwertes dreimal auf den Fels

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