Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
sich rasch aus dem Staub machen mußten.
    In der Ferne, im Nebel rechts von ihr, entdeckte Kahlan eine Reihe angebundener Pferde. Sie sah, wie Brin und Peter die Kette erneut spannten und Daisy und Pip zum Galopp antrieben. Sie überlegte, den beiden zuzubrüllen, sie sollten bei den anderen bleiben, weil sie keine Chance hätten, sie alle zu erwischen, weil sie genug erreicht hätten und jetzt verschwinden müßten, weil es zu spät wäre. Aber sie wußte, sie würden sie nicht hören.
    Brin ließ die Kettenschlingen fallen. Sie trieben die Pferde auseinander, um den Stahl zu spannen, scherten aus und hielten auf die angepflockten Pferde zu. Überzeugt, Brin und Peter zum letzten Mal in dieser Welt zu Gesicht zu bekommen, warf sie einen letzten Blick auf die beiden und richtete dann ihr Augenmerk nach vorn.
    Sie zeigte mit dem Schwert nach vorne. »Dort stehen die übrigen Versorgungskarren!«
    Die Männer wußten, was zu tun war. Während sie die Kolonne vorbeihetzte, wurden die Karren mit Lampenöl übergössen. Räder wurden eingeschlagen, Fackeln geschleudert. Die Karren gingen in Flammen auf. Mit weiteren Fackeln wurden Zelte in Brand gesetzt. Die vom Lärm und Feuer aus dem Schlaf gerissenen Männer liefen in gezückte Schwerter. Die Feuer verblaßten hinter den weißen Männern zu einer orangefarbenen Glut im Dunst, während sie sich weiter vorwärts in den Nebel stürzten.
    Plötzlich lag das Lager hinter ihnen, und sie befanden sich in offenem, schneebedecktem Gelände. Jetzt, da sie das Lager und seine Feuerstellen hinter sich gelassen hatten, war die Dunkelheit ringsum bedrückend. Die Männer vorn zögerten, sahen sich im Laufen um.
    »Späher vor!« schrie sie. »Wo sind die Späher?«
    Zwei Männer schoben sich durch die Reihen nach vorn, und zeigten in die Richtung des Passes, zu dem sie wollten. Sie hielt nach den anderen Ausschau, drehte sich von einer Seite zur anderen. Niemand kam. Sie trieb Nick im Galopp zur Vorhut, hinter den beiden Spähern her.
    »Wo sind die anderen? Sie hatten Befehl, die Führung zu übernehmen!«
    Die runden, feuchten Augen, die zu ihr hochblickten, beantworteten wortlos ihre Frage.
    »Also schön«, sagte sie, »ihr beide kennt den Weg. Bringt uns hier raus.«
    Fünfzig Mann hatten den Paß ausgekundschaftet, den sie nehmen wollten. Fünfzig, um sicherzugehen, daß genügend übrig waren, um ihnen den Weg zu zeigen. Geblieben waren zwei.
    Leise knurrend verfluchte sie die Seelen. Verschämt zog sie den Fluch zurück. Wenigstens hatten sie ihr diese beiden gelassen. Ohne die zwei würden sie durch den Nebel irren und wären frierend den Soldaten der Imperialen Ordnung ausgeliefert, die ihnen auf den Fersen waren.
    Sie zügelte Nick und brachte ihn neben einer Kolonne nackter Männer zum Stehen. Verzweifelt winkte sie heftig mit den Armen.
    »Los, los, los! Lauft, verdammt noch mal, flieht! Sie haben uns gleich eingeholt!« Die Männer auf den Zugpferden – Brin und Peter waren nicht unter ihnen – holten sie ein und ritten neben ihr. »Kutscher! Achtet auf den Späher vorn! Er zeigt euch, welchen Markierungen ihr folgen sollt.« Sie nickten zum Zeichen, daß sie es nicht vergessen hatten.
    Männer in d’haranischen Uniformen, mit weißen, auf die Schulterstücke aufgenähten Flicken, um sie als Galeaner zu kennzeichnen, die in den Uniformen der Posten in das feindliche Lager eingedrungen waren, rannten vorüber. »Vergeßt nicht, die Markierungen herauszuziehen, bevor ihr auf die Pferde steigt.«
    Zu zweit oder zu dritt sollten sie auf den Zugpferden zu einem der anderen kleinen Lager reiten, die man rings um den Feind eingerichtet hatte. Sie hatten zuvor im ganzen Tal falsche Fährten gelegt, so daß ohne die in den Schnee gesteckten Stöcke, die den richtigen Weg markierten, niemand den Weg in diese Lager finden konnte.
    Die Spur all der Fußsoldaten war für den Feind im Schnee leicht zu verfolgen. Doch was das betraf, hatte sie ihre Pläne.
    Hinter sich in der Ferne sah sie, wie die Nachhut in ein Gefecht mit der Imperialen Ordnung verwickelt war. Leutnant Sloan hatte eben das verhindern und die Nachhut in Bewegung halten sollen. Einen neuerlichen Fluch ausstoßend, galoppierte sie zurück. Ohne zu zögern, stürmte sie zwischen den beiden Streitmächten hindurch, wirbelte herum und preschte erneut dazwischen und trieb so die beiden Seiten auseinander. Die lederbekleideten D’Haraner zogen sich angesichts der weißen Geisterfrau auf einem weißen Roß

Weitere Kostenlose Bücher