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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Menschen taten, keine Verantwortung trüge, daß es ihm vielleicht jedoch ersparte, Wachen töten zu müssen, wenn der Zeitpunkt gekommen war. In diesem Licht betrachtet ergab es Sinn.
    Eines Tages war Pasha bei ihm, als ein Mann ihm zuzwinkerte. Sie wollte wissen, warum. Er erklärte ihr, das läge daran, daß er in Begleitung der attraktivsten Frau aus dem Palast sei. Sie strahlte eine Stunde lang.
    Richard gewöhnte die Wachen auch an das schwarze Cape des Mriswith, welches er ständig trug. Wenn Pasha ihn begleitete, machte er sie glücklich, indem er häufig jene rote Jacke trug, die sie am liebsten mochte. Gelegentlich trug er auch die anderen: die blaue, die dunkelblaue, die braune oder die grüne. Am liebsten ging Pasha mit ihm in die Stadt, doch führten sie ihre Spaziergänge auch in die nähere Umgebung, wo sie an den Dingen teilzuhaben versuchte, die Richard interessierten.
    Richard fand heraus, daß die Wachen Soldaten der Imperialen Ordnung waren, ein für den Palast abgestelltes Sonderkommando. Die Imperiale Ordnung herrschte überall in der Alten Welt, schien gegenüber dem Palast jedoch eine Politik der Nichteinmischung zu verfolgen. Keine der Schwestern und kein Mann, der den Rada’Han trug, wurde je von ihnen behelligt.
    Die Wachen waren im Palast stationiert und kümmerten sich um all die Menschen, die die Drahle-Insel aufsuchten. Jeden Tag strömten Menschen über die Brücken, um den Palast zu besuchen. Schwestern empfingen Bittsteller mit jeglichem Anliegen. Manche ersuchten um Mildtätigkeit, andere um Schlichtung bei einem Streit, und einige wollten in der Weisheit des Schöpfers unterwiesen werden. Wieder andere kamen, um in den Höfen zu beten, die über die gesamte Insel verstreut waren. Ihnen war der Palast heilig, in dem die Schwestern des Lichts lebten.
    Richard erfuhr, daß die Stadt Tanimura, so riesig sie war, nur einen Außenposten der Alten Welt am Rande des Imperiums darstellte. Offenbar hatte der Kaiser der Imperialen Ordnung eine Übereinkunft mit dem Palast getroffen, die Wachen zu stellen, jedoch keine Gesetze vorgeschrieben. Richard vermutete, daß die Wachen sich in den Augen des Kaisers in einem Gebiet seines Reiches befanden, wo man ihm die Regierungsgewalt abstritt. Richard fragte sich, was der Kaiser als Gegenleistung für diese Regelung erhielt.
    Richard erfuhr auch, daß in wenigstens einer der verbotenen Zonen die Schwestern einen ›besonderen Gast‹ beherbergten, der sich niemals zeigte. Mehr jedoch konnte er nicht in Erfahrung bringen.
    Richard ging dazu über, die Loyalität der Wachen mittels kleiner, harmloser Wünsche auf die Probe zu stellen. Er erklärte Kevin, er wolle eine besondere Rose für Pasha, die nur im Trakt der Prälatin wuchs. Richard machte es sich zur Gewohnheit, Pasha Kevin zu präsentieren, wenn sie die gelbe Rose trug. Kevin strahlte vor Stolz.
    In anderen verbotenen Zonen benutzte Richard die Ausrede mit der Blume ebenfalls, oder er erzählte, er wolle den Blick aufs Meer von einer bestimmten Mauer aus genießen. Er achtete darauf, zu jeder Zeit im Blick zu bleiben, um die Wachen zu beruhigen und ihre Vorsicht zu mindern.
    Es dauerte nicht lange, bis er alle Wachen an seine Ausflüge gewöhnt hatte. Nach einer Weile kam und ging er fast nach Belieben. Er war ihr Freund – ein vertrauenswürdiger und nützlicher Freund.
    Da er schon so viele Blumen aus den verbotenen Bereichen sammelte, setzte er sie auch zu seinem Vorteil ein – er verschenkte sie an die Schwestern, die mit ihm übten. Sie reagierten verwirrt darauf, daß er ihnen Blumen aus den verbotenen Bereichen schenkte. Er erklärte, die Schwestern, die ihn ausbildeten, wären für ihn etwas Besonderes, daher wolle er ihnen nicht irgendwelche Blumen schenken. Abgesehen davon, daß dies sie erröten ließ, entschärfte diese Erklärung auch den ansonsten unvermeidbaren Verdacht, wenn er sich häufig in verbotenen Bereichen aufhielt.
    Soweit Richard feststellen konnte, gab es an die zweihundert Schwestern, aber nur sechs arbeiteten mit ihm.
    Die Schwestern Tovi und Cecilia waren älter und so liebevoll wie vernarrte Großmütter. Tovi brachte immer Kekse oder eine andere Kleinigkeit zu ihren Sitzungen mit. Cecilia bestand darauf, ihm das Haar mit den Fingern aus der Stirn zu streichen und ihm dorthin einen Kuß zu geben, bevor sie nach getaner Arbeit aufbrach. Beide erröteten heftig, als er ihnen seltene Blumen schenkte. Richard fiel es schwer, sich die beiden als mögliche

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