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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihr kein Zauberer gewesen wäre.
    »Da sie sämtlich erdichtet sein werden, spielt das vermutlich keine Rolle. Warum verzichten wir nicht einfach auf die Posse und schreiten gleich zur Hinrichtung?«
    Im Saal blieb es totenstill. Zauberer Ranson lächelte nicht. Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Oh, keine Posse, Mutter Konfessor, sondern ernsthafte Vorwürfe. Wir sind hier, um sie auf ihre Wahrheit hin zu überprüfen. Im Gegensatz zu den Konfessoren widerstrebt es mir, einen Unschuldigen hinzurichten. Ehe wir hier und heute fertig sind, wird jeder im Saale die Wahrheit über Euren Verrat erfahren haben. Ich will, daß die Menschen das volle Ausmaß Eurer ekelhaften Tyrannei erkennen.«
    Kahlan verschränkte die Hände und stand aufrecht da. Sie hatte ihre Konfessorenmiene aufgesetzt. Die Leute beugten sich alle ein Stück vor.
    »Da die Liste lang ist«, sagte Ranson, »beginnen wir vielleicht am besten mit dem ernstesten Anklagepunkt.« Er blickte kurz nach unten. »Verrat.«
    »Seit wann ist es Verrat, das Volk der Midlands zu verteidigen?«
    Zauberer Ranson hämmerte mit der Faust auf den Tisch und sprang auf. »Das Volk der Midlands verteidigen! Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich einen derartigen Unflat aus dem Munde einer Frau gehört!« Er strich die hellbraune Robe über seinem Bauch glatt und nahm wieder Platz. »Eure ›Verteidigung‹ des Volkes bestand darin, es in einen Krieg zu stürzen. Ihr verurteilt Tausende zum Tod, nur weil Ihr fürchtet, jemand anderes als Ihr selbst könnte die Herrschaft übernehmen. Die Herrschaft mit der einstimmigen Zustimmung des Rates, wie ich hinzufügen möchte.« »Sie kann wohl kaum einstimmig sein, wenn die Mutter Konfessor anderer Meinung ist.«
    »Anderer Meinung aufgrund ihrer eigenen, selbstsüchtigen Beweggründe.«
    »Und wer soll Eurer Ansicht nach die Midlands beherrschen? Kelton? Ihr selbst?«
    »Der Retter der Menschheit. Die Imperiale Ordnung.«
    Ein Kribbeln kroch Kahlans Beine hoch. Kahlan war, als bräche die Kuppel über ihrem Kopf zusammen. Vor ihren Augen begann sich alles zu drehen. Sie glaubte, sich gleich hier, vor allen Menschen, übergeben zu müssen. Sie zwang ihren Magen, sich zu beruhigen.
    »Die Imperiale Ordnung! Die Imperiale Ordnung hat Ebinissia in Schutt und Asche gelegt! Sie zerschlägt jeden Widerstand, um selbst die Herrschaft an sich zu reißen.«
    »Lügen. Die Imperiale Ordnung hat sich der Herrschaft der Güte verschrieben. Man wünscht nichts weiter, als Euren mörderischen Absichten ein Ende zu machen.«
    »Güte! Diese Schlächter haben die Menschen in Ebinissia vergewaltigt und hingemetzelt!«
    Ranson lachte leise in sich hinein. »Ich bitte Euch, Mutter Konfessor. Die Imperiale Ordnung hat niemanden ermordet.« Er wandte sich an einen Mann, den Kahlan nicht kannte. »Ratsmann Thurstan, ist dem Sitz Eurer Krone von irgend jemandem Schaden zugefügt worden?«
    Der Mann mit den hängenden Wangen tat überrascht. »Ich bin erst vor zwei Tagen aus der wundervollen Stadt Ebinissia eingetroffen, und dort weiß niemand, daß er abgeschlachtet worden ist.«
    Die Menge fiel in sein Lachen ein. Ranson lächelte Kahlan gereizt an.
    »Habt Ihr etwa erwartet, wir hätten keine Zeugen, die Eure grotesken Geschichten bloßstellen? Hier handelt es sich schlicht um eine Erfindung, die die Angst der Menschen entflammen und sie zu einem Krieg anstacheln soll.«
    Ranson schnippte mit den Fingern. Eine Frau in trister, abgetragener Kleidung kam herein und blieb etwas seitlich stehen. Ranson erklärte ihr freundlich, sie brauche keine Furcht zu haben und solle ihre Geschichte erzählen. Die Frau erzählte, wie ihre Kinder hungrig zu Bett gehen müßten, weil sie kein Geld habe. Sie sagte, man habe sie zur Prostitution gezwungen, damit sie ihre Kinder ernähren könne. Kahlan wußte, das war gelogen. Es herrschte kein Mangel an wohltätigen Menschen und Organisationen, die jedem halfen, der wirklich bedürftig war.
    In der nächsten Stunde ließ man einen Zeugen nach dem anderen auftreten, und jeder erzählte eine Geschichte von Hunger und Not und davon, daß der Palast sich weigerte, ihm Geld zu geben, damit er essen und sich kleiden konnte, und daß sich dort niemand darum scherte, ob Kinder verhungerten. Die Menschen auf den Baikonen lauschten aufmerksam und gespannt den traurigen Geschichten und klagten ihr Weh mit den Zeugen.
    Kahlan erkannte einige der Leute wieder, die eine Zeugenaussage machten. Sie erinnerte sich, daß ihnen Fräulein

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