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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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erklären hörte, Konfessoren müßten regelmäßig Menschenfleisch verspeisen, um ihre magische Kraft zu erhalten, rechnete Kahlan damit, man werde über diesen Vorwurf lachen. Statt dessen rissen die Menschen die Augen auf und beugten sich entsetzt vor. Sie biß sich auf die Innenseite ihrer Wangen, um nicht in Tränen auszubrechen, weniger, weil man ihr solche Dinge zur Last legte, sondern weil die Menschen sie dieser Dinge überhaupt für fähig hielten.
    Schließlich gab Kahlan es auf zuzuhören. Während Ranson weiter Anklagepunkte auflistete, Zeugen aufrief und der Rat sie eines Vorwurfs nach dem anderen für schuldig befand, dachte sie an Richard. Sie versuchte sich all die Augenblicke in Erinnerung zu rufen, die sie mit ihm verbracht hatte, all die Male, die er sie berührt hatte. Sie versuchte, sich an jeden einzelnen Kuß zu erinnern.
    »Ihr findet das also amüsant?« fuhr Ranson sie an.
    Kahlan hob den Kopf. Sie merkte, wie sie lächelte. »Was?«
    Etwas seitlich stand eine Frau und weinte in ihr Taschentuch. Kahlan sah sie blinzelnd an, dann blickte sie zu Ranson hoch.
    »Tut mir leid, ich nehme an, ich habe ihren Auftritt verpaßt.«
    Die Menge stimmte ein wütendes Murren an. Ranson lehnte sich in seinem Sessel zurück und schüttelte angewidert den Kopf.
    »Schuldig der Ausübung der Magie von Konfessoren an Kindern.«
    »Was? Habt Ihr den Verstand verloren? An Kindern?«
    Ranson zeigte mit der Hand auf die Frau, die daraufhin in wildes Schluchzen ausbrach. »Sie hat gerade ausgesagt, ihr Kind sei verschollen. Sie hat erzählt, anderen Frauen seien ebenfalls Kinder abhanden gekommen, und es sei allgemein bekannt, daß die Kinder entführt worden seien, damit Konfessoren ihre Magie an ihnen üben können. Als Zauberer kann ich dies nur bestätigen.« Die Menge heulte wütend auf.
    Kahlan sah fassungslos zu ihm hinauf. »Ich habe Kopfschmerzen. Warum hackt Ihr meinen Kopf nicht einfach ab?«
    »Fühlt Ihr Euch nicht wohl, Mutter Konfessor? Nicht wohl, weil die Menschen Gelegenheit erhalten, ihrer Unterdrückerin gegenüberzutreten und das ganze Ausmaß ihrer scheußlichen Verbrechen zu erfahren?«
    Kahlan behielt ihre Konfessorenmiene bei, um nicht in Tränen auszubrechen. »Mir tut bloß leid, daß ich mein ganzes Leben den Menschen der Midlands hingegeben habe. Hätte ich gewußt, wie undankbar sie sind und welchen Unfug sie glauben, nach allem, was ich für sie geopfert habe, wäre ich egoistischer gewesen und hätte sie echter Tyrannei überlassen.«
    Ranson blickte finster auf sie herab. »Ihr habt Euer ganzes Leben lang dem Hüter zugearbeitet.« Erneut heulte die Menge entsetzt auf. »Ihm dient Ihr. Dafür arbeitet Ihr. Ihr opfert die Seele Eures Volkes Eurem Herrn und Meister, dem Hüter der Unterwelt.«
    Auf den Baikonen schrien Menschen entsetzt auf. Wütende Schreie und Rufe nach Rache hallten unter der Kuppel wider. Die Fäuste schüttelnd, versuchte die Menschenmenge im Hauptteil des Saales nach vorn zu drängen, doch die Wachen breiteten die Arme aus und hielten sie zurück. Ranson hob die Hände und bat um Ruhe.
    Kahlan ließ ihren Blick über die Menschen zu beiden Seiten schweifen.
    »Ich überlasse euch der Imperialen Ordnung«, rief sie mit lauter Stimme. »Ich mühe mich nicht länger ab, um euch zu retten. Ihr werdet für eure gedankenlose Bereitschaft, diese Lügen zu glauben, bestraft werden. Bestraft durch das, was eure eigenen egoistischen Wünsche euch bringen. Ihr werdet die Qualen noch bedauern, auf die ihr euch so bereitwillig eingelassen habt. Glücklicherweise werde ich dann tot sein und nicht in Versuchung kommen, euch zu helfen. Ich bedauere bloß, auch nur eine Träne für euer Leiden vergossen zu haben. Zum Hüter mit euch allen!«
    Kahlan funkelte den spöttisch grinsenden Zauberer Ranson wütend an. »Macht schon! Schlagt mir den Kopf ab! Ich bin diese Verhöhnung der Wahrheit leid! Ihr und Eure Imperialer Ordnung habt gewonnen. Tötet mich, damit ich aus diesem Leben erlöst werde und in die Welt der Seelen eintreten kann, wo ich nicht leiden muß, um jemandem zu helfen. Ich gestehe alles. Richtet mich hin. Ich bin in allen Punkten schuldig.« Ihr Blick fiel auf den toten Körper zu ihren Füßen. »Bis auf die Ermordung dieses keltonischen Schweins. Ich wünschte, ich hätte ihn getötet, aber leider kann ich dieses Verdienst nicht für mich in Anspruch nehmen.«
    Ranson zog die Augenbrauen hoch. »Eine Lügnerin bis zum Schluß, Mutter Konfessor? Nicht einmal

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