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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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salutierten. Unten in der Eingangshalle sah Kahlan Lady Ordith, die beobachtet hatte, was gerade geschehen war.
    »Lady Ordith.« Lady Ordith starrte bereits zu ihr hoch. »Wenn ich mich nicht irre, sagtet Ihr, Ihr wärt Gast im Kelton-Palast. Dann laßt Euch in meinem nicht mehr blicken.«
    Die Angesprochene stammelte Abschiedsworte, während Kahlan auf dem Absatz kehrtmachte und zurück in ihre Gemächer ging. Auf dem Weg dorthin wählte sie eine Handvoll Wachen aus.
    Sie wartete vor ihren Gemächern, bis die Männer vor ihrer Tür Aufstellung genommen hatten. »Sollte irgend jemand heute nacht meine Räume betreten, dann nur über eure Leichen. Habt ihr das begriffen?«
    Sie alle salutierten, zum Zeichen, daß sie verstanden hatten. Kahlan warf sich ihren weißen Umhang über die Schultern und ging hinaus auf den Balkon, hinaus in die bitterkalte Nacht. Sie stand da mit durchgedrücktem Rücken in der Nähe des Geländers, während sie auf das Geschehen unten im Hof hinabblickte.
    Zu gern wäre sie davongelaufen, doch das konnte sie nicht. Sie war die Mutter Konfessor. Sie mußte tun, was all die anderen Mütter Konfessor vor ihr getan hatten – die Midlands beschützen. Sie war allein und hatte niemanden, der ihr bei der Erfüllung ihrer Pflicht helfen konnte.
    Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie zusah, wie ihr Bett im Hof in Flammen aufging – das Bett, das sie Richard versprochen hatte.

58. Kapitel
    Die Spiegelbilder der Mutter Konfessor in ihrem weißen Kleid kreisten um die polierten schwarzen Marmorsäulen, als sie die Galerie entlangmarschierte, dem privaten Zugang der Mutter Konfessor zum Ratssaal. Kahlan war eine Stunde vor der Zeit gekommen. Sie hatte vor, vom Obersten Sitz aus das Eintreffen sämtlicher Ratsmitglieder zu beobachten. Sie wollte verhindern, daß sie Absprachen trafen, bevor sie zugegen war.
    Als sie die Türflügel aufstieß, blieb sie wie erstarrt stehen. Jeder Ratssitz war besetzt. Auf den Galerien drängten sich die Menschen – nicht nur Offizielle, Verwalter, Personal und Adel, sondern ganz normale Leute: Bauern, Händler, Köche, Fuhrleute, Arbeiter. Männer und Frauen aller Art. Aller Augen ruhten auf ihr, als sie in der Tür stand.
    Auf der anderen Seite des Saales hatten die Ratsmitglieder auf ihren Sitzen Platz genommen. Alles war mucksmäuschenstill. Auch auf dem Obersten Sitz saß jemand. Von weitem konnte sie nicht erkennen, um wen es sich handelte, doch sie wußte es ohnehin.
    Als Kahlan den geschwungenen Schreibtisch erreichte, stellte sich heraus, daß der Mann auf dem Obersten Sitz nicht der war, den sie erwartet hatte. Auf einer Trage vor dem Podium lag hingestreckt die Leiche von Prinz Fyren. Seine Haut war wachsfarben. Er hatte die Arme verschränkt, seine Hände ruhten auf den blutdurchtränkten Rüschen seines Hemdes. Sein Schwert lag quer über seinem Körper. Jemand hatte Prinz Fyren die Kehle fast bis zur Wirbelsäule aufgeschlitzt.
    Kahlan blickte hinauf in die ernsten, dunklen Augen, die auf sie gerichtet waren. Der Mann beugte sich aus der Tiefe des Obersten Sitzes nach vorn und faltete seine Hände auf dem Schreibtisch. Ein kurzer Blick enthüllte, was ihr zuvor nicht aufgefallen war: ein Ring aus Wachen umgab den Saal.
    Wütend sah sie zu dem Mann mit dunklem Haar und Bart hinauf. »Runter von meinem Sitz, oder ich bringe Euch eigenhändig um.«
    Das Klirren von Schwertern, die gezogen wurden, erfüllte den Saal. Der Mann machte eine knappe Handbewegung, ohne seine dunklen Augen von ihr zu nehmen. Jedes Schwert glitt zögernd zurück in die Scheide.
    »Mit dem Morden ist jetzt Schluß für Euch, Mutter Konfessor«, meinte er mit ruhiger Stimme. »Prinz Fyren war Euer letztes Opfer.«
    Kahlan runzelte die Stirn. »Wer seid Ihr?«
    »Neville Ranson.« Ohne sie aus den Augen zu lassen, drehte er seine Hand nach oben. Ein Ball aus Feuer entzündete sich über seiner Handfläche. »Zauberer Neville Ranson.«
    Den Blick weiterhin auf sie gerichtet, schleuderte er den Ball gen Decke. Der stieg gehorsam in die Höhe bis unter die Kuppel, wo er mit einem dumpfen Knall zu tausend Funken zerbarst. Ein verblüfftes Raunen ging durch den Saal.
    Zauberer Ranson lehnte sich zurück und zog eine Schriftrolle auf. »Wir haben hier eine große Zahl von Anklagen, Mutter Konfessor. Womit wollt Ihr beginnen?«
    Ohne den Kopf zu drehen, suchte Kahlan jenen Teil des Saales ab, der in ihrem Blickfeld lag. Keine Hoffnung zu entkommen. Keine. Selbst wenn der Mann vor

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