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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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fliehen?«
    »Das Messer deines Großvaters« , rief sie im Laufen.
    Als ihnen klar wurde, daß sie ihre Meinung nicht ändern würde, folgten die vier ihr durch ein Labyrinth aus kleineren und weniger häufig benutzten Fluren. Mehrere Male stießen sie auf Wachen. Orsk hackte sie in Stücke, wenn sie Kahlan nachsetzen wollten.
    Als sie am oberen Absatz einer Treppe um eine Ecke bogen, wirbelte ein überraschter Wachsoldat zu ihnen herum. Kahlan versenkte ihre Axt mit aller Kraft mitten in seiner Brust. Sein Schwert rutschte über den Boden, als er auf den Rücken stürzte.
    Nachdem er zusammengebrochen war, stemmte Kahlan ihm einen Fuß auf seinen sich hebenden Bauch und versuchte, die Axt herauszubrechen. Blutbläschen schäumten hervor, doch die Axt saß in seinem Brustbein fest, daher griff sich Kahlan einfach das keltonische Schwert der Wache. Chandalen war verblüfft. Noch bevor sie ihr Gemach erreichten, hatte sie Gelegenheit, mit ähnlich tödlicher Wirkung von dem Schwert Gebrauch zu machen.
    Die anderen warteten im Vorzimmer und versuchten, wieder zu Atem zu kommen, während sie ins Schlafzimmer eilte. Sie blieb wie erstarrt stehen, als sie ihr blaues Hochzeitskleid erblickte. Sie nahm es hoch und hielt es sich an. Deswegen war sie hergekommen. Sie hatte nicht die Absicht, jemals wieder an diesen Ort zurückzukehren und wollte es nicht zurücklassen. Kahlan vergoß eine Träne über das Kleid, rollte es zu einem festen Bündel zusammen und stopfte es in ihren Rucksack.
    Man hatte alle anderen Sachen aus ihrem Rucksack ebenfalls gereinigt und für sie bereitgelegt. Sie stopfte sie in ihren Rucksack, nachdem sie sich das Knochenmesser um den rechten Arm gebunden hatte. Sie warf sich den Umhang um die Schultern. Hastig legte sie die Sehne des Bogens ein.
    Sie eilte durch das Vorzimmer, Rucksack und Köcher auf dem Rücken, den Bogen über der Schulter. Jetzt hatte sie alles, was sie wollte. Alles, was ihr etwas bedeutete. Sie zögerte einen Augenblick, warf einen letzten Blick in ihr Gemach, während sie spielerisch den runden Knochen an ihrer Halskette drehte, dann führte sie die anderen nach draußen, einen Nebengang entlang. Sie hielt auf eine Tür zu, die hinausführte.
    Sie zählte nicht, wie viele Männer Chandalen mit seiner troga oder seinem Messer tötete. Ein großer Wachmann kam aus einem Seitengang gestürzt und versuchte sie zu überrennen. Kahlan rannte ihm das Schwert in den Körper. Die vier bewegten sich unerbittlich wie der Tod durch den Palast. Im Turm läuteten wie wild die Alarmglocken.
    Auf dem Absatz, der zur großen Treppe führte, köpfte Orsk einen Posten. Seine Leiche rollte die Stufen hinunter und hinterließ dabei eine Blutspur wie einen roten Teppich, den man für sie ausrollen wollte. Der kopflose Körper blieb hilflos zappelnd am Fuß einer Statue von Magda Searus liegen, der ersten Mutter Konfessor.
    Sie liefen die steinernen Stufen hinunter. Ihr Lärm hallte durch die riesige Halle. Kurz bevor sie unten ankamen, riß ein plötzlicher, stechender Schmerz Kahlan die Füße unterm Körper weg. Die letzten Stufen stürzte sie hinunter. Die anderen riefen etwas und eilten zu ihr, wollten wissen, ob ihr etwas zugestoßen sei. Sie erklärte ihnen, sie sei nur gestolpert. Sie war nicht nur gestolpert.
    Kahlan nahm ihren Bogen von der Schulter und zeigte damit nach vorn. »Durch den Saal. Los, lauft durch den Saal. Biegt am Ende rechts ab. Ich hole euch ein. Los.«
    »Wir lassen dich nicht zurück!« beharrte Chandalen.
    »Ich habe gesagt, lauft.« Kahlan blieb trotz der brennenden Schmerzen in ihren Beinen stehen. »Bring sie auf Trab, Orsk, sofort. Ich folge euch später. Los, verschwindet schon!«
    Orsk hob die Axt und knurrte. Die beiden anderen wichen zurück in den Saal, versuchten dabei, auf Kahlan einzureden. Sie beschwerten sich, sie hätten ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um sie zu retten, und würden sie jetzt nicht im Stich lassen.
    »Orsk! Schaff sie hier raus!«
    »Warum?« brüllten Chandalen und Jebra wie aus einem Mund.
    Kahlan zeigte mit ihrem Bogen auf die andere Seite des riesigen Saales, nach oben in eine der hinteren Arkaden. Dort stand eine Gestalt. »Weil er euch sonst töten wird!«
    »Wir müssen fliehen! Dich wird er auch umbringen!«
    »Wenn er überlebt, wird er uns mit seiner Magie alle zur Strecke bringen und umbringen.«
    Ein gelber Lichtblitz zuckte in hohem Bogen durch den weiten Saal. Steine stürzten krachend herab und verdeckten fast die Öffnung, wo

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