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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verfinsterte sich. »Ich habe dich gewarnt, Richard. Wenn man verhindert, daß diese Prophezeiung sich bewahrheitet, wird der Hüter uns alle bekommen. Du darfst nicht versuchen, sie zu verhindern. Es steht in deiner Macht, die gesamte Welt der Lebenden dem Hüter in die Hand zu geben.«
    »Das ist doch bloß ein bedeutungsloses Rätsel«, brummte Richard verzweifelt, obwohl er es besser wußte.
    Nathans finsterer Blick war der Blick eines Rahl, jener finstere Blick, den auch Richard geerbt hatte. »Richard, allem Leben wohnt der Tod inne. Der Schöpfer hat auch ihn geschaffen. Wenn du die falsche Wahl triffst, werden alle Lebenden für deine Dickköpfigkeit bezahlen.
    Und, Richard, vergiß nicht, was ich dir über den Stein der Tränen erzählt habe. Mißbrauchst du ihn, um eine Seele in die Tiefen der Unterwelt zu verbannen, zerstörst du damit jedes Gleichgewicht.«
    »Der Stein der Tränen?« fragte Schwester Verna mißtrauisch. »Was hat denn Richard mit dem Stein der Tränen zu schaffen?«
    Richard drehte sich wieder zu Schwester Verna um. »Wir verlieren bloß Zeit. Ich gehe in mein Zimmer und hole meine Sachen. Wir müssen aufbrechen.«
    »Richard«, sagte Nathan. »Ann hat all ihre Hoffnungen in dich gesetzt. Sie hat dafür gesorgt, daß du die Liebe deiner Familie bekommst, vielleicht damit du die wahre Bedeutung des Lebens begreifst. Bitte denke daran, wenn der Zeitpunkt kommt, dich zu entscheiden.«
    Richard blickte Nathan lange an. »Danke, für deine Hilfe, Nathan. Aber ich werde die eine, die ich liebe, nicht wegen eines Rätsels aus einem Buch sterben lassen. Hoffentlich sehen wir uns wieder. Wir haben noch viel zu besprechen.«
    Richard schüttelte die Schale voller Goldmünzen ganz unten in seinen Rucksack, bevor er seine übrigen Sachen hineinstopfte. Wenn die Münzen ihm dabei halfen, Kahlan zu retten, so überlegte er, dann war dies das mindeste, was der Palast tun konnte, nach allem, was man ihm hier angetan hatte.
    Das Gold war eine Aufmerksamkeit, die die übrigen jungen Männer im Palast zu Trägheit animierte. Es verletzte ihre Menschenwürde, wie Nathan es ausgedrückt hatte. Vielleicht hatte Jedidiah sich deshalb den Versprechungen des Hüters zugewandt.
    Richard bezweifelte, daß außer Warren einer der jungen Männer hier seit ihrem Eintreffen im Palast und bei freiem Zugang zu unbegrenzten Mengen von Gold – ohne um seinen Wert zu wissen – auch nur einen einzigen Tag gearbeitet hatte. Auch auf diese Weise zerstörte der Palast die Leben von Menschen. Richard fragte sich, wie viele Kinder junge Zauberer wohl mit Hilfe dieses Goldes gezeugt hatten.
    Richard trat hinaus auf den Balkon, um sich vor seiner Abreise noch einmal einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Wachen patrouillierten auf dem Gelände. Auch Schwestern suchten eifrig jedes Gebäude, jeden überdachten Gang ab. Irgendwie würden sich die Schwestern dieser sechs annehmen müssen. Er selbst hatte jedenfalls keine Ahnung, wie er ihre Kraft bändigen konnte.
    Als er die Tür im vorderen Zimmer hörte, nahm er an, es sei Schwester Verna. Sie mußten los. Als er sich umdrehte, blieb ihm jedoch keine Zeit zu reagieren.
    Pasha kam durch die Tür auf ihn zugestürmt. Sie warf die Hände in die Höhe. Die Türen flogen aus den Angeln, wirbelten über das Balkongeländer und stürzten zehn Meter hinab bis auf den gepflasterten Innenhof.
    Die Wucht einer festen Wand aus Luft warf ihn zurück. Lediglich das Geländer verhinderte, daß er zusammen mit den zersplitterten Türen hinübergeschleudert wurde. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen, und ein bohrender Schmerz in seiner Seite machte jeden Atemzug unmöglich.
    Als er sich taumelnd von Balkongeländer löste, warf ihn der nächste Schlag wieder zurück, diesmal schlug sein Kopf gegen das steinerne Geländer. Zu seinem Entsetzen sah er, wie ein Schwall Blut auf den Stein klatschte, bevor der Schieferboden ihm entgegenkam.
    Pasha schrie vor Wut. Anfangs waren ihre Worte nichts als ein unverständliches Tosen. Er stemmte sich mit den Händen hoch. Blut rann aus seinem Kopf. Es sammelte sich unter ihm in einer immer größeren Pfütze. Kreisend kippte er zur Seite.
    Es gelang ihm, sich aufzusetzen und sich rücklings gegen das Geländer kippen zu lassen. »Pasha, was…«
    »Halt dein dreckiges Schandmaul. Ich will nichts davon hören!«
    Sie stand in der Tür, die Fäuste in die Hüften gestemmt. In einer Hand hielt sie einen Dacra. Ihr Gesicht war

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