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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Richard verfolgte sie. Schwester Verna eilte zu dem umgekippten, zertrümmerten Tisch und fegte irgendwelche Fetzen zur Seite.
    »Duckt Euch!« schrie Richard ihr zu.
    Ein sich windendes Band aus schwarzen Blitzen durchschnitt die Wand genau über seinem Kopf, als er sich flach auf den Boden warf. Mehrere Regale brachen krachend zusammen. Durch das Nichts, das der schwarze Blitz hinterließ, konnte er ins nächste Zimmer sehen und in die dahinterliegenden. Putz und Täfelung stürzten herab, wirbelten quellende Staubwolken auf.
    Als der schwarze Blitz vorüber war, sprang Richard wie rasend wieder auf die Füße und rannte nach draußen. Er sah eine dunkle Gestalt den Pfad entlanglaufen.
    Wieder schoß ein schwarzer, bogenförmiger Blitz aus den Schatten heran. Das peitschende Vakuum fegte über den Innenhof hinweg. Bäume stürzten um, Äste knickten ab und brachen, als die Bäume umstürzten. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Als es vorbei war, sprang Richard wieder auf die Füße. Er stand gerade im Begriff, den Pfad entlangzurennen, um sie zu suchen, als ihn eine unsichtbare Hand packte und nach hinten riß.
    »Richard!« Er hatte Schwester Verna noch nie so wütend grollen hören. »Komm sofort hier rein!«
    Er kehrte ins Zimmer der Prälatin zurück und beugte sich keuchend über Schwester Verna. »Ich muß…«
    Sie sprang auf die Füße und packte ihn mit ihrer rechten Hand am Hemd. »Was mußt du! Dich umbringen lassen? Was soll das? Wie soll das Kahlan nützen? Schwester Ulicia beherrscht meisterhaft Kräfte, die du dir nicht einmal vorstellen kannst!«
    »Aber sie könnte entkommen!«
    »Wenn ihr das gelingen sollte, lebst du wenigstens noch. Jetzt komm und hilf mir mit diesem Tisch. Ich glaube, die Prälatin lebt noch.«
    Plötzlich keimte wieder Hoffnung in ihm auf. »Seid Ihr sicher?«
    Richard ging daran, die zerbrochenen Einzelteile fortzuzerren und sie hinter sich zu werfen. Ganz unten unter den Trümmern fand er den reglosen Körper. Schwester Verna hatte recht gehabt. Die Prälatin lebte noch, schien aber ernsthaft verletzt zu sein.
    Schwester Verna benutzte ihre Kraft, um die schweren Tischteile und Regale anzuheben, während Richard vorsichtig kleinere Trümmerstücke von der zierlichen Frau herunterzog. Sie war zwischen dem unteren Regal und der Wand eingeklemmt und voller Blut.
    Sie stöhnte, als Richard behutsam seine Hände um sie legte und sie herauszog. Er glaubte nicht, daß ihr noch viel Zeit in diesem Leben blieb.
    »Wir müssen Hilfe holen«, sagte er.
    Schwester Verna tastete den Körper der Prälatin ab. »Es sieht sehr übel aus, Richard. Ich kann einige ihrer Verletzungen erfühlen. Es ist so schlimm, daß ich ihr nicht helfen kann. Ich weiß nicht, ob ihr überhaupt noch jemand helfen kann.«
    Richard hob Ann in seinen Armen hoch. »Sie darf nicht sterben. Wenn ihr irgend jemand helfen kann, dann Nathan. Kommt.«
    Wachen und Schwestern hatten das ohrenbetäubende Donnern der Kraft gehört, die Schwester Ulicia freigesetzt hatte, und kamen herbeigeeilt. Richard hatte auf dem Weg zu Nathans Trakt keine Zeit für Erklärungen. Er versuchte, Ann im Laufen vorsichtig zu tragen, ihr Stöhnen verriet ihm jedoch, wie sehr er ihr weh tat.
    Nathan kam aus dem Garten, als er sie rufen hörte. »Was war das für ein Lärm? Was ist los? Was ist passiert?«
    »Es geht um Ann. Sie ist verletzt.«
    Nathan führte ihn ins Schlafzimmer. »Ich wußte ja, das dickköpfige Frauenzimmer wollte es nicht anders.«
    Richard legte Ann sachte auf das Bett und blieb in der Nähe, während Nathan seine Finger der Länge nach über ihren Körper breitete. Schwester Verna blieb abwartend stehen und sah von der Tür aus zu.
    Nathan schob seine Ärmel hoch. »Es ist ernst. Ich weiß nicht, ob ich ihr helfen kann.«
    »Du mußt es versuchen, Nathan!«
    »Das werde ich selbstverständlich tun, Junge.« Er verscheuchte sie mit einer Geste. »Ihr beide geht und wartet dort draußen. Es wird eine Weile dauern – wenigstens ein oder zwei Stunden, bevor ich weiß, ob ich ihr mit meinen Mitteln helfen kann. Laßt mich dabei allein. Ihr könnt mir sowieso nicht helfen.«
    Schwester Verna saß mit steifem Rücken da, Richard dagegen lief nervös auf und ab.
    »Warum machst du dir solche Sorgen, was mit der Prälatin geschieht? Sie hat dich holen lassen, obwohl sie es nicht hätte tun sollen.«
    Richard kämmte sich die Haare mit den Fingern nach hinten. »Wahrscheinlich, weil sie die Gelegenheit hatte, mich mitzunehmen, als

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