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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Finsternis. Wer Zweifel hegte, brauchte nur einen einzigen Blick auf die scharfkantigen leeren Stellen zu werfen, die sich durch Dutzende von Wänden zogen, oder auf die säuberlich durchtrennten Bäume und Steine, um zu wissen: Hier war nichts geringeres als subtraktive Magie angewendet worden.
    Richard hatte Wachen ausgeschickt, die sich diskret auf die Suche nach den sechs Schwestern machen sollten: Schwester Ulicia und seine fünf Lehrerinnen. Auch die Schwestern waren auf der Suche. Er war außerdem zu Warren gegangen, um mit ihm zu sprechen und ihm zu berichten, was geschehen war.
    Richard stand auf und vertrat sich die Beine. »Wie geht es ihr? Wird sie sich erholen?«
    Nathan wirkte erschöpft. »Sie schläft jetzt, aber es ist zu früh, um etwas Genaueres zu sagen. Wenn sie ausgeruht ist, kann ich mehr für sie tun.«
    »Danke, Nathan. Ich weiß, daß Ann bei dir in besten Händen ist.«
    Er brummte und setzte dazu noch eine säuerliche Miene auf. »Du bittest mich, meine Gefängniswärterin gesund zu machen.«
    »Ann wird es dir sicher danken. Vielleicht überdenkt sie deine Gefangenschaft noch einmal. Wenn nicht, komme ich zurück und sehe, was ich tun kann.«
    »Zurück? Willst du etwa fort, Junge?«
    »Ja. Und dazu brauche ich deine Hilfe, Nathan.«
    »Wenn ich dir helfe, ziehst du womöglich los und setzt dir in deinen Dickschädel, die ganze Welt zu vernichten.«
    »Ist in den Prophezeiungen vielleicht die Rede davon, daß du mich daran hindern sollst?«
    Nathan stieß einen matten Seufzer aus. »Was willst du?«
    »Wie komme ich durch die Barriere? Der Halsring hält mich zurück.«
    »Wieso sollte ich das wissen?«
    Richard ging wütend einen Schritt auf den hochaufragenden, alten Zauberer zu. »Nathan, spiel keine Spiele mit mir. Ich bin nicht in der Stimmung, außerdem ist die Angelegenheit zu wichtig. Du hast sie doch durchquert. Du hast Ann begleitet, um das Buch aus der Burg der Zauberer in Aydindril zu holen. Hast du das schon vergessen?«
    Er schob seine Ärmel herunter. »Man braucht nur den Rada’Han abzuschirmen. Mir hat Ann hindurchgeholfen, Schwester Verna kann das gleiche für dich tun. Ich werde ihr sagen, wie es funktioniert.«
    »Und was ist mit dem Tal der Verlorenen? Komme ich auch dort ein weiteres Mal hindurch?«
    Nathans Augen nahmen plötzlich einen gespannten, finsteren Ausdruck an. Er schüttelte den Kopf. »Du hast zuviel Kraft in dir vereint. Der Ring hat dazu beigetragen, daß sie wuchs. Außerdem wirst du die Banne auf dich ziehen. Schwester Verna kann nicht mehr hindurch, sie hat das Tal bereits zweimal durchquert. Hinzu kommt, daß sie mittlerweile zuviel Kraft besitzt. Sie hat es zweimal durchquert und die Gabe zweier anderer Schwestern übernommen, jetzt sitzt sie hier fest.«
    »Und wie bist du dann dreimal hindurchgekommen? Du stammst aus D’Hara, das war das erste Mal. Du bist mit Ann in die Neue Welt gegangen und wieder zurückgekommen. Das wären drei. Wie hast du das geschafft, wenn es unmöglich ist?«
    Ein verschmitztes Lächeln huschte über seine Lippen. »Ich bin nicht dreimal durch das Tal gegangen. Sondern nur einmal.« Er hob die Hand und wehrte damit Richards Einwand ab. »Ann und ich haben das Tal gar nicht durchquert. Wir haben das Hindernis umgangen. Wir haben den Einflußbereich der Banne umsegelt, weit draußen auf dem Meer, und sind schließlich in den südlichsten Gefilden Westlands an Land gegangen. Die Reise ist lang und beschwerlich, aber wir haben die Überfahrt geschafft. Das gelingt nicht vielen.«
    »Übers Meer!« Richard sah nach hinten zu Schwester Verna. »Soviel Zeit habe ich nicht. Die Wintersonnenwende ist in einer Woche. Ich muß durch das Tal.«
    »Richard«, sagte Schwester Verna mit sanfter Stimme, »ich kann verstehen, was du fühlst, aber so lange dauert es fast schon, das Tal der Verlorenen zu erreichen. Selbst wenn du einen Weg hindurch finden solltest, bleibt dir keine Zeit mehr, dein Ziel zu erreichen.«
    Richard hielt seinen Zorn im Zaum. »Als Zauberer habe ich keine Erfahrung. Auf meine Gabe kann ich mich nicht verlassen. Was das anbelangt, ist es mir ziemlich egal, ob ich je lerne, sie zu beherrschen.
    Aber ich bin auf der Suche. Darin, Schwester Verna, bin ich nicht so unerfahren. Nichts wird mich aufhalten. Nichts. Ich habe Kahlan mein Versprechen gegeben, selbst in die Unterwelt zu gehen und höchstpersönlich mit dem Hüter zu kämpfen, wenn ich sie nicht anders retten kann.«
    Nathans Gesichtsausdruck

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