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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ist krank. Nicht das Blut, nicht seine Haltung. Sondern seine Seele.«
    Kahlan hatte keine Ahnung, was all das bedeutete, aber so genau wollte sie das auch gar nicht wissen. » Wird er wieder gesund werden? Werden die Medizin und die Blätter ihn wirklich kurieren?«
    Nissel tätschelte lächelnd Kahlans Arm. »Sonst könnte ich doch nicht mit euch Hochzeit feiern. Ich werde nicht aufgeben. Wenn dies nicht funktioniert, gibt es noch andere Mittel, die man versuchen kann.«
    Kahlan faßte sie am Arm und begleitete sie zur Tür hinaus. »Danke, Nissel.« Kahlan sah Chandalen neben der niedrigen Mauer stehen. Ein Stück weiter in der Dunkelheit standen einige seiner Männer. Prindin lehnte ganz in der Nähe an der Wand des Hauses der Seelen. Sie ging zu ihm. »Würdest du Nissel nach Hause bringen, bitte?«
    »Natürlich.« Er ergriff voller Respekt den Arm der Heilerin und führte sie hinaus in die Nacht.
    Kahlan wechselte einen langen Blick mit Chandalen, dann ging sie zu ihm hinüber. »Ich weiß zu schätzen, daß du und deine Männer mich beschützen. Danke.«
    Er sah sie ohne innere Regung an. »Ich stehe hier nicht für dich Wache. Ich beschütze unser Volk vor dir. Vor dem, was du uns als nächstes bescheren wirst.«
    Kahlan wischte sich den Staub von den Schultern. »Wie auch immer, wenn noch etwas auftaucht, versucht nicht, es selbst umzubringen. Ich möchte nicht, daß jemand aus dem Volk der Schlammenschen umkommt. Das gilt auch für dich. Wenn irgend etwas kommt, dürft ihr weder still stehenbleiben noch wegrennen. Wenn ihr es tut, wird es euch töten. Ihr müßt langsam gehen. Und mich holen kommen. Versucht nicht, es selbst zu bekämpfen. Hast du das verstanden? Kommt mich holen.«
    Er zeigte noch immer keine Regung. »Und du wirst wieder einen Blitz herbeirufen?«
    Sie sah ihn kühl an. »Wenn ich muß.« Sie fragte sich, ob sie wohl dazu in der Lage war. Sie hatte keine Ahnung, wie sie es angestellt hatte. »Richard mit dem Zorn geht es nicht gut. Möglicherweise kann er morgen mit dir und deinen Leuten keine Pfeile schießen.«
    Er setzte eine selbstgerechte Miene auf. »Ich dachte mir schon, daß er sich irgendeine Ausrede einfallen lassen würde.«
    Kahlan holte durch die zusammengebissenen Zähne tief Luft. Sie hatte nicht die Absicht, sich mit diesem Narren Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Sie wollte wieder ins Haus, zu Richard. »Gute Nacht, Chandalen.«
    Richard lag noch immer auf dem Rücken und kaute die Blätter. Sie setzte sich neben ihn und faßte neuen Mut, als sie sah, daß er munterer wirkte.
    »Diese Dinger fangen an zu schmecken.«
    Kahlan strich ihm über die Stirn. »Wie fühlst du dich?«
    »Ein wenig besser. Die Schmerzen kommen und gehen. Ich glaube, die Blätter helfen etwas. Abgesehen davon, daß sich mir der Kopf von ihnen dreht.«
    »Aber das Drehen ist besser als das Pochen?«
    »Ja.« Er legte ihr die Hand auf den Arm und schloß die Augen. »Mit wem hast du gerade gesprochen?«
    »Mit diesem Narren, Chandalen. Er bewacht das Haus der Seelen. Er glaubt, wir bringen ihnen noch mehr Ärger.«
    »Vielleicht ist er gar nicht so ein Narr. Ich glaube, ohne uns wäre dieses Wesen hier nicht aufgetaucht. Wie hast du es genannt?«
    »Screeling.«
    »Und was ist ein Screeling?«
    »Das weiß ich nicht genau. Niemand, den ich kenne, hat je einen gesehen, aber ich habe Beschreibungen gehört. Angeblich stammen sie aus der Unterwelt.«
    Richard hörte auf zu kauen, riß die Augen auf und sah sie an. »Aus der Unterwelt? Was weißt du über diesen Screeling?«
    »Nicht viel.« Sie legte die Stirn in Falten. »Hast du Zedd jemals betrunken gesehen?«
    »Zedd? Nein, nie. Er mag keinen Wein. Seiner Ansicht nach verträgt sich Wein nicht mit Nachdenken, und etwas Wichtigeres als Nachdenken gibt es für ihn nicht.« Richard mußte grinsen. »Er behauptet, je schlechter ein Mann beim Denken ist, desto besser ist er beim Trinken.«
    »Nun ja, Zauberer können recht beängstigend werden, wenn sie betrunken sind. Einmal, als ich klein war, saß ich im Burgfried und studierte meine Sprachen. Dort gibt es Bücher über alle Sprachen. Wie auch immer, ich saß da und lernte, und vier der Zauberer lasen zusammen ein Buch mit Prophezeiungen. Ein Buch, das ich nie zuvor gesehen hatte. Sie saßen darübergebeugt und wurden immer aufgeregter. Sie unterhielten sich mit gedämpfter Stimme. Ich konnte sehen, daß sie es mit der Angst zu tun bekommen hatten. Es war entschieden interessanter, die Zauberer zu

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