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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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lächelte. »Ja, Kind. Wir werden ihn uns einmal ansehen.«
    Einer der beiden Männer in Nissels Begleitung reichte ihr einen Stoffbeutel, während sie sich neben Richard hinkniete. Die Gegenstände im Beutel stießen klirrend aneinander, als sie ihn auf den Boden legte. Sie bat den Mann, die Fackel herbeizuschaffen. Dann nahm sie den blutigen Verband ab und drückte die Wunde mit den Daumen auseinander. Nissel warf einen Blick auf Richards Gesicht, um zu sehen, ob er es gespürt hatte. Er hatte nichts gemerkt.
    »Ich werde mich zuerst um die Wunde kümmern, solange er noch schläft.«
    Sie reinigte den klaffenden Schnitt und vernähte ihn, während Kahlan und die drei Männer schweigend zusahen. Die Fackeln fauchten und zischten und tauchten das Innere des fast leeren Seelenhauses in ein grelles, flackerndes Licht. Auf den Seitenborden verfolgten die Schädel zusammen mit allen anderen das Geschehen.
    Gelegentlich beim Nähen vor sich hin murmelnd, schloß Nissel die Wunde, legte eine nach Kiefernpech duftende Packung darauf und umwikkelte den Arm mit einer frischen Bandage. Sie kramte in ihrer Tasche und sagte den Männern, sie könnten gehen. Savidlin legte Kahlan im Vorbeigehen die Hand mitfühlend auf die Schulter und meinte, sie würden sich am nächsten Morgen sehen.
    Als sie gegangen waren, unterbrach Nissel ihr Herumgekrame und sah zu Kahlan hoch. »Wie ich höre, willst du den Mann hier ehelichen.« Kahlan nickte. »Ich dachte, du dürftest niemanden liehen, weil du Konfessor bist und deine Kraft ihn überwältigen würde … wenn ihr Kinder zeugt.«
    Kahlan lächelte die Heilerin über Richard hinweg an. »Richard ist etwas Besonderes. Er besitzt magische Kräfte, die ihn vor meiner Kraft beschützen.« Die beiden hatten Zedd versprochen, niemals die Wahrheit preiszugeben: daß es seine Liebe für sie war, die ihn beschützte.
    Nissel lächelte und legte Kahlan ihre wettergegerbte Hand auf den Arm. »Ich freue mich für dich, Kind.« Sie beugte sich nach hinten zu ihrer Tasche und holte schließlich einige kleine, verstöpselte Fläschchen hervor. »Hat er diese Kopfschmerzen häufiger?«
    »Er hat mir gesagt, daß er manchmal üble Kopfschmerzen bekommt, aber das hier ist etwas anderes, es ist schmerzhafter, so als wollte etwas aus seinem Kopf heraus. Er meinte, etwas Vergleichbares hätte er noch nicht erlebt. Glaubst du, du kannst ihm helfen?«
    »Wir werden sehen.« Sie entkorkte ein Fläschchen nach dem anderen und hielt sie ihm der Reihe nach wedelnd unter die Nase. Eins von ihnen riß Richard schließlich aus dem Schlaf. Nissel schnupperte selbst an dem Fläschchen, um zu sehen, was es war. Sie nickte, murmelte etwas und griff ein weiteres Mal in ihren Beutel.
    »Was ist denn?« stöhnte Richard.
    Kahlan beugte sich vor und küßte ihn auf die Stirn. »Nissel wird etwas gegen deine Kopfschmerzen tun. Beweg dich nicht.«
    Richard bäumte sich auf und kniff vor Schmerz die Lider zusammen. Er preßte sich die zitternden Fäuste an die Schläfen.
    Die Heilerin drückte mit den Fingern sein Kinn nach unten, zwang ihn, den Mund zu öffnen, und verabreichte ihm mit der anderen Hand ein paar kleine Blätter. »Sag ihm, er soll kauen. Immer weiter.«
    »Sie meint, du sollst die Blätter kauen. Sie werden dir helfen.«
    Richard nickte und rollte sich beim Kauen vor Schmerzen auf die Seite. Kahlan kämmte ihm mit den Fingern die Haare nach hinten. Sie kam sich hilflos vor und hätte gern mehr für ihn getan. Es machte ihr angst mitanzusehen, wie er sich quälte.
    Nissel schüttete eine Flüssigkeit aus einem Schlauch in eine große Tasse und mischte Pulver aus anderen Gefäßen hinein. Zusammen mit Kahlan half sie Richard, sich aufzusetzen, damit er das Gebräu trinken konnte. Als er fertig war, ließ er sich wieder schwer atmend nach hinten sinken, kaute jedoch wenigstens die Blätter.
    Nissel erhob sich. »Der Trank wird ihm helfen zu schlafen.« Kahlan kam auf die Beine, und Nissel reichte ihr einen kleinen Beutel. »Gib ihm noch mehr von diesen Blättern zu kauen, wenn er sie braucht. Sie werden gegen die Schmerzen helfen.«
    Kahlan beugte sich ein wenig nach unten, damit sie die alte Frau nicht gar so sehr überragte. »Nissel, hast du eine Ahnung, was mit ihm nicht stimmt?«
    Nissel zog den Stöpsel aus der kleinen Flasche und roch daran, dann hielt sie sie Kahlan unter die Nase. Es roch nach Lilien und Lakritz. »Die Seele« , sagte sie schlicht.
    »Die Seele? Was willst du damit sagen?«
    »Die Seele

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